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Präparation

Begonnen von ChK, November 27, 2019, 09:33:53 VORMITTAG

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ChK

Liebe Mikroskopie-Freunde,

Ich habe nun nach längerer Suche mehrere Proben sammeln/kaufen können, unter anderem einen Schmetterling (Ebay) sowie Hefe aus dem Supermarkt. Diese möchte ich nun präparieren und bin etwas ratlos, wie ich das anstellen soll.
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit der Präparation von Flügelschuppen bzw. Hefezellen und kann mir weiterhelfen? :)

Liebe Grüße,
Chris

JB

Hallo Chris,

Nicht direkt zu Schmetterlingsschuppen oder Hefen, aber eine schoene, kompakte Anleitung: https://www.amuseum.de/mikroskopie/Anleitungen/LEITZ_HM_LUX3_small.pdf

Viel Erfolg,

Jon

Klaus Herrmann

Hallo Jon,

sehr schön, das kannte ich noch nicht! Vielen Dank!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

RainerTeubner

Hallo Chris,

"Das große Kosmos-Buch der Mikroskopie" von Bruno P. Kremer bietet eine Fülle von anfängertauglichen Präparaten mit gut verständlichen Arbeitsvorschriften, unter anderem für Hefen.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Horst Jux

Moin Jon,

herzlichen Dank. Das ist etwas für mich.

Für den Anfang nicht zu viel Ballast.

Viele Grüße aus Flensburg,
Horst
Gern per Du.

konsonant

Hallo Chis
So schwer ist es ja nun auch nicht es unter die Linse zu bekommen . Etwas anderes ist es für archivarische Zwecke dauerhaft einzudecken .
Der Hefe gibt man etwas Wasser und etwas Zucker , dann belebt sie und von der Flüssigkeit einen Tropfen auf den Objektträger und sanft ein Deckglas auflegen . Die Flügelschuppen fallen leicht ab , mit Pinsel , Zahnstocher kratzen dann ganz hemdsärmelig entweder Wasser , Glycerin oder zB Nähmaschinenöl draufgeben , am besten seitlich heranwandern lassen wegen der Luftblasen , dann ein Deckglas darauf  . Etwas steht auch in der "Mikrofibel" dazu . etwas Nagellack oder Vaseline verhindern das Austrocknen kurzfristig .

Du willst aber wahrscheinlich ein Dauerpräparat um eine verläßliche Testsituation für die optische Prüfung der Leistungsfähigkeit des Institutmikroskopes zu haben . Es geht dabei auch um das richtige Eindeckmedium wegen Brechungsindex und den Unterschieden zum Objekt bezüglich des Kontrastes . http://www.mikrohamburg.de/Tips/Einschlussmittel.pdf   Lärchenharz Terpentin ist ein naturliches Mittel mit fairer Haltbarkeit .
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

plaenerdd

#6
Hallo Chris,
da ist etwas zuwenig "Butter bei die Fische". Wir wissen ja nicht, was Du an Mitteln zur Ferfügung hast.
Hefen sind ähnlich wie Bakterien eher die Langweiler für Mikroskopieenthusiasten. Bierbrauer und Bakteriologen mögen das anders sehen. i.d.R werden die Hefen mit einem Vitalfarbstoff angefärbt. Man sieht sie dadurch nicht nur besser, man kann auch zwischen Lebenden und Toten unterscheiden, weil nur die vitalen den farbstoff aufnehmen.

Wenn Du Dir extra bei e-bay einen Schmetterling gekauft hast, wirst Du daraus wohl ein etwas haltbareres Präparat machen wollen. Ein ganzes Flügelstück ordentlich einzudecken ist schon ein mittleres Projekt, zumal er i.d.R. recht dick ist. Leichter ist es die Flügelschuppen zu verarbeiten. Eine relativ einfache Methode ist es, einen Tropfen Eindeckmittel (z.B. Euparal) auf eine Objektträger zu geben, diesen leicht antrocknen zu lassen und dann ein Flügelstück darauf zu drücken (mit der Oberseite auf den Tropfen!), etwas weiter antrocknen lassen und vorsichtig wieder abziehen. Viele Schuppen werden in ihrer originalen Verteilung auf dem Tropfen kleben bleiben. Dann einen Tropfen des dazugehörigen Lösungsmittels draufgeben (bei Euparal ist es Isopropanol, bei Neutralbalsam oder Malinol ist es Xylol), breit laufen lassen und einen weiteren Trofen Eindeckmittel drauf, Deckglas drauf, Die Nummer mit dem Lösungsmittel ist notwendig, damit sich das Eindeckmittel besser mit dem Objekt verbindet und es hilft auch Luftblasen zu vermeiden.

Quick and dirty: Flügelschpuppen mit einem  Stück tesa "kristallklar" abziehen und das Klebeband auf den OT kleben. Das Klebeband dient gleichzeitig als Deckglas. Ist natürlich nicht so schön wie unter echtem Glas und für Auflösungsversuche mit hochaperturigen Objektiven natürlich nicht zu gebrauchen, zum schnellen Betrachten natürlich schon.

Interessant wäre natürlich auch, mit welchem Mikroskop und mit welchem Kontrast- und Beleuchtungsverfahren Du da ran willst (Auflicht, Durchlicht, usw.)

Hier noch ein paar Anregungen: Einführungskurs in die Mikroskopie von Martina und Günther Zahrt.
Beste GRüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

konsonant

schon recht alte Methoden und Medien der Eindeckung : http://www.mikrohamburg.de/Schoemmer/Schoemmer.pdf ab Seite 136
gruß konsonant
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

konsonant

Die Mikrogruppe Hamburg hat ein paar Vergleichsaufnahmen zu ihren tollen Rem-Bildern von Schmetterlingsschuppen gemacht, mit Malinol, Naphrax und Pleurax eingedeckt http://www.mikrohamburg.de/HomeSchmetterlinge_100x_Oel.htm,  Wikipedia gibt den Brechungsindex von Chitin-Schuppen mit  1,58 gegen Luft an, woanders 1,525 (Reinsubstanz), 1,6. Der Kontrast gegen Luft und Wasser wäre also gut , Glycerin ginge auch noch. Allerdings kann man die Apertur von Ölobjektiven nicht ganz ausnützen. Beim Versuch Nachtfalterschuppen mit Wasser, Glycerin, (Daler-Rowney's Writers Gold Size) Vergolderöl(Terpentin?) und Immersionsöl sehe ich, daß Vergolderöl und Immersionsöl vom Kontrast recht lau sind. Naja , man sieht schon noch etwas. Ob es auch noch an der Hydrophilie liegt ? Also Luft, Wasser, Glycerin zeigen guten Kontrast. Laut : BIRGER NEUHAUS, THOMAS SCHMID & JENS RIEDEL  : "Collection management and study of microscope slides: Storage, profiling, deterioration, restoration procedures, and general recommendations"  Seite 65 https://www.biotaxa.org/Zootaxa/article/view/zootaxa.4322.1.1/29573 sind Unterschiede im Brechungsindex bei 0,02 kontrastarm, bei 0,1 kontrastgut, bei 0,2 kontrastreich, ein Einbettmedium mit niedrigerem Brechungsindex wäre besser, allerdings sei generell mehr Detail bei Eindeckmedien mit Brechungsindex höher als Glas zu sehen. 

Also für einen Auflösungstest von Objekten nahe dem Brechungsindex von Objektträger- und Deckglas (1,51) ist bei Ölobjektiven die Einbettung mit höherbrechendem Eindeckmedium geigneter ? Bräuchte man dafür vielleicht auch noch höherbrechend Objektträger und Deckläser und auch höherbrechendes Immersionsöl ? Eine Haarspalterfrage, gewiss ! Von welchem Brechungsindex kann man denn bei der Frontlinse eines Ölobjektives oder Ölkondensors ausgehen ? ich sehe wohl einen Unterschied im Reflexionsverhalten von Kondensorlinsen, manche haben einen hellen Spiegelring am Rand, was mir auf größere Totalreflektion hindeutet .

Kondensor und Objektiv ein unschlagbares Team wenn man sie läßt"  von Gerhard Kauer  https://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_98_3_0001.pdf  s 163
https://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_98_4_0001.pdf  s229
gruß konsonant
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

ChK

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten! Vor allem die "Guides" sind sehr interessant, die erinnern mich ein wenig an meine Schulzeit.
Ich werde mich mal an die Präparation wagen und euch von den Ergebnissen berichten! :)

Liebe Grüße,
Chris