Die kleine Welt, vom Studium zur Sammelkrankheit.2. Ultraphot wohin damit?

Begonnen von Chrisi, Dezember 09, 2019, 16:19:27 NACHMITTAGS

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Chrisi

Hallo zusammen,
während des Studiums beschäftigte ich mich mit Gesteinsdünnschliffen, was für eine Welt.
Nebenfach Botanik und eine neue Tür öffnete sich mir. Ich arbeitete als Hiwi, sparte wo ich konnte und kaufte mir mein erstes Mikrioskop. Auf dem Flohmarkt entdeckte ich vor 25 Jahren so ein olles Messingteil für 5DM. Linsen schmutzig, abgegriffen, nix mehr gängig. Habe alles repariert. Musste es aber später wieder verkaufen nicht jeder hat reiche Eltern, die das Studium finanzieren. War ein zweistelliges Gerät von Reichert. Heute ärgere ich mich.
Dann 25 Jahre Ruhe. Durch meine jetzige Tätigkeit, unter anderem ein Vermessungspraktikum mit der 10. Klasse kam ich zurück.....also auf den Geschmack...
Mikroskope und Theodolite haben es mir angetan. Gibt es eine Herstellerliste von Mikroskop Herstellern in Berlin, die auf ihre Teile keine Markung haben?
Und nun kam noch Kollege Zufall dazu.
Ich fuhr gerade an einer Hausräumung vorbei. Einer Professor der Mineralogie ist verstorben und der Enkel entsorgte sein Erbe. Unter anderem ein Ultraphottisch mit gut gefüllten Schubladen.
Ohne Mikroskop selbst. Das hat er schon auf den Schrottplatz gefahren.
In unserer Nähe (Ludwigshafen) gibt es einen Händler, der bot 300€.
Mir kam das komisch vor, weil allein die Photoobjektive schon richtig teuer sind.
Ich persönlich kann damit gar nichts anfangen.
Aber vielleicht einer von Euch. Lieber an Sammler, als an Händler.

JB

Hallo Christi,

Die Teile koennen Sie im "Mikromarkt" hier im Forum anbieten https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?board=4.0 (nicht hier im Hauptforum https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21792.0 ).

Dort koennen Sie laut Regeln https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21.0 keine Auktionen machen. Fuer eine Preisvorstellung suchen Sie einfach bei Ebay nach abgelaufenen Auktionen, dann haben Sie eine realistische Verhandlungsbasis. Mit etwas Geduld finden Sie im Mikromarkt in der Regel einen Abnehmer.

Beste Gruesse,

Jon


Chrisi

Danke für die Information Jon.
Das wird nur nicht funktionieren, da ich mit mit den ganzen Teilen nicht auskenne.
Ist aber erst mal nicht so wichtig.
Fand auf den Seiten hier schon ganz tolle Infos.
Lohnt sich echt, super.
Chrisi


Chrisi

Ach Florian
Habe gerade gesehen, dass du dich mit Dünnschliffen beschäftigst.
Beruflich?
Im Geostudium habe ich ein Seminar besucht und später auch selbst Dünnschliffe angefertigt.
Wir schliffen immer auf 0,02.
Der gute Mann im Labor machte das seit 40 Jahren und sah es mit der Lupe, ob der Schliff gut war oder nicht.
Meine waren zu Beginn, so sagte er Bremskeile.
Grüße

Peter V.

#6
Hallo,

ZitatIn unserer Nähe (Ludwigshafen) gibt es einen Händler, der bot 300€.

vorweg: Ich bin kein Händler!

In der letzten Zeit höre ich immer wieder Klagen darüber, dass Händler für ihnen angebotene Konvolute oder Sammlungsauflösungen nur absurd niedrig erscheinende Preise zahlen. Das mag in der Tat so scheinen, allerdings sollte man dabei einige Punkte bedenken: Ein Händler muss alles abholen, einlagern, überprüfen und auf seine Ware 6 Monate Gewährleistung geben. Er muss Mehrwertsteuer aufschlagen, muss seinen Gewinn (Einkommen versteuern) und seine Mitarbeiter zahlen.
Viele Teile, die aus Sammlungen von Hobbymikroskopikern oder Nachlässen stammen, sind wirklich "alt" und nur noch für Hobbymikroskopiker interessant, die sich aber zum großen Teil auf dem privaten Gebrauchtmarkt oder bei Ebay eindecken. Institute etc. kaufen derartig alte Ware ohnehin nicht mehr. Das Ultraphot samt seinem Zubehör ist ein gutes Beispiel: Dem Hobbymikroskopiker blutet das Herz, wenn er gar von Verschrottung liest, aber kein Institut kauft ein Ultraphot und auch kein Hobbymikroskopiker ist bereit, für ein UItraphot einen Preis zu zahlen, den ein Händler - wenn er die volle Funktionsfähogkeit garantieren soll - nehmen müsste!
Ich habe in den letzten Jahren durch meine Sammeltätigkeit auch Nachlässe überommen und musste feststellen, dass regelhaft ein Großteil der Optik defekt, verbastelt oder sonstwie beschädigt ist; Mikroskope und Stative sind de facto IMMER - teils erheblich - überholungsbedürftig, oft irreparabel. Optiken sind zu einem erheblichen Teil beschädigt und damit unverkäuflich - Kratzer, Pilz, Delamination findet man im Überfluss!
Praktisch kein Mikroskop, das ich auf diesem Wege bekommen habe, könnte man direkt so, wie es ist, verkaufen. Kisten mit Optik, die zunächst "viel" erscheinen, entpuppen sich oft als mehr oder weniger "wertloses" Glas - insbesondere alte Okulare, alte einfach Achromate haben praktisch keinen Wert.
Wer nun zur Preisschätzung auf Ebay dort eingestellte Angebote als Referenz nimmt, täuscht sich schwer. Die Bucht ist mittlerweile unendlich überflutet von Angeboten zu absurd überhöhten Preisen, diese Preise sind größtenteils bis zum Fünffachen überhöht! Und natürlich unverkäuflich - Hunderte, mittlerweile eher Tausende  dieser Artikel sind seit Jahren "alte Bekannte", wenn man auf Ebay stöbert.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Florian D.

Zitat von: Chrisi in Dezember 09, 2019, 18:18:07 NACHMITTAGS
Ach Florian
Habe gerade gesehen, dass du dich mit Dünnschliffen beschäftigst.
Beruflich?
Im Geostudium habe ich ein Seminar besucht und später auch selbst Dünnschliffe angefertigt.
Wir schliffen immer auf 0,02.
Der gute Mann im Labor machte das seit 40 Jahren und sah es mit der Lupe, ob der Schliff gut war oder nicht.
Meine waren zu Beginn, so sagte er Bremskeile.
Grüße

Hallo Chrisi,

Nein, ich mache das rein hobbymässig. Meine Schliffe ähneln daher auch sehr den Bremskeilen oder sind viel zu dick.

Viele Grüsse
Florian