Strandfunde Muskovit und Biotit?

Begonnen von Heiko, Januar 11, 2020, 09:33:42 VORMITTAG

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Heiko


Hallo,

beim Durchmustern einer Sandprobe von der Westspitze Cornwalls fielen dünne Plättchen durch ihre Farben im polarisierten Licht auf, auch konoskopisch gibt es Befunde, und nach Konsultation dieser Seite http://www.es.ucl.ac.uk/map/SWEngland/geo2.htm ...
... beschleicht mich die Hoffnung, dass dem Kenner eine Zuordnung möglich sein wird.

Viele Grüße,
Heiko









olaf.med

Lieber Heiko,

Du hast Dich als Kenner zu erkennen gegeben. das ist tatsächlich Muskovit bzw. Biotit.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Vielen Dank, lieber Olaf.

Der Unterschied zwischen Vermutung und Expertise ist ein himmelweiter. Aber man freut sich, wenn ein Korn gefunden ward, welches von berufener Seite Bestätigung fand.  :)

Herzliche Grüße,
Heiko

Dünnschliffbohrer

Hallo Heiko,
kleine Ergänung: der Muskowit sieht für mich so aus, als hätte er pleochroitische Höfe um die Einschlüsse. Für mich eine immer wieder eine faszinierende Erscheinung, wie alles was strahlt ...
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Heiko

Hallo Dsb,

Du meinst hoffentlich die Bereiche, die weiß markiert sind? Rot kennzeichnet unschöne Stacking-Artefakte, Halos, die immer dann auftreten, wenn zu viel ,,Räumlichkeit" abzubilden ist.

Viele Grüße,
Heiko



olaf.med

Lieber Heiko,

DSB meint sicher die mit den grünen Pfeilen markierten Stellen.



Für Muskovit ist das nicht so gewöhnlich, aber beim Biotit gibt es die massenhaft - auch in Deiner Probe.

Herzliche Grüße,

Olaf

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Heiko

Lieber Olaf, hallo Dsb,

danke für die Aufklärung. An welche Isotope ist im Fall des cornischen Granits dann zu denken?

Viele Grüße,
Heiko

olaf.med

Lieber Heiko,

die Strahlung geht von kleinen Mineraleinschlüssen aus, die als Punkte im Zentrum der Höfe zu erkennen sind. Dabei handelt es sich meist um Zirkon oder Xenotim, die Uran, Thorium und Seltene Erden ins Kristallgitter einbauen. Die Höfe entstehen durch Gitterschäden infolge der Alpha-Strahlung der beteiligten Radionuklide.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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olaf.med

Nachtrag:

Lieber Heiko,

schau doch mal hier, das dürfte Dich interessieren. Ab dem fünften Beitrag kommen schöne Bilder radioaktiver Höfe und eine Diskusssion dazu.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Heiko

Lieber Olaf,

das sind nun wirklich sehr eindrucksvolle Strukturen – die wären sogar mir aufgefallen.  ;D

Viele Grüße,
Heiko

Heiko

Lieber Olaf,

mit einer neuen Probe meine ich, einen Verursacher dingfest gemacht zu haben. Mehrere dieser braunen Höfe enthielten einen solchen Kristall:



Viele Grüße,
Heiko

olaf.med

Ja, lieber Heiko,  dies ist wohl ein prismatisch entwickelter Zirkon-Kristall.

Bei größeren nicht isometrischen (d.h. nicht angenähert kugelförmigen) Strahlungsquellen zeichnen die Höfe verständlicherweise deren Morphologie nach.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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Florian D.

Hallo,

im Falle von Zirkon sollte die Radioaktivität hauptsächlich von Thorium-234 und seinen Töchtern herrühren.
Thorium und Zirkonium verhalten sich chemisch sehr ähnlich.

Viele Grüsse
Florian

olaf.med

Lieber Florian,

Zirkon baut alle möglichen Elemente mit einem Ionenradius von ca. 1 Å für das Zirkonium ein, besonders auch Uran und die Seltenen Erden. Es muss also nicht zwangsläufig Thorium sein, das die Schäden verursacht.

Herzliche Grüße,

Olaf
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Florian D.

Lieber Olaf,

da hast Du recht!
Habe zwischenzeitlich einen netten Artikel gefunden:
https://www.senckenberg.de/wp-content/uploads/2019/08/02_geologica-saxonica_64_eichler.pdf

Viele Grüsse
Florian