Hauptmenü

Günstiges Einstiegsmikroskop

Begonnen von Chiara27, Januar 14, 2020, 18:38:12 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Chiara27

Zitat von: jochen53 in Januar 15, 2020, 15:45:15 NACHMITTAGS

Viele Grüße und viel Spaß beim Mikroskopieren, Jochen
Danke und vielen Dank für die Empfehlungen!
Liebe Grüße
Chiara

Chiara27

Zitat von: Florian Stellmacher in Januar 15, 2020, 15:50:47 NACHMITTAGS.

Ich empfehle immer noch für das basale Verständins: Stehli, Mikroskopie für jedermann. Politisch völlig unkorrekt, findet man kompakt eigentlich alles, was man braucht, um zu verstehen, wie man was macht. Die dort geforderten Chemikalien sind allerdigns z.T. heute kaum noch aufzutreiben.


Hallo Florian!
Danke für diese sehr ausführliche Antwort, die Informationen sind sehr hilfreich! Das Buch klingt auch gut, ich war sowieso schon auf der Suche nach einem geeignetem Buch, mit dem ich als Anfänger auch gut zurechtkomme.
Liebe Grüße
Chiara

jochen53

#17
Hallo Chiara,

falls diese Bücher noch erhältlich sind:

1.) Bruno P. Kremer; Mikroskopieren ganz einfach: Präparationen und Färbungen: Schritt für Schritt; 2008, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart; ISBN 978-3-440-11340-0

2.) Dieter Gerlach; Mikroskopieren-ganz einfach; Das Mikroskop-seine Handhabung-Objekte aus dem Alltag; 1987, Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart; ISBN 3-440-05803-4

3.) Bruno P. Kremer; Das große Kosmos-Buch der Mikroskopie; 2002, Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co., Stuttgart; ISBN 3-440-08989-4

4.) Werner Nachtigall; Mikroskopieren; Geräte, Objekte, Praxis; 2. Aufl. 1994, BLV Verlagsgesellschaft mbH München, Wien, Zürich; ISBN 3-405-14592-9

5.) Von der Fa. Carl Zeiss gab es mal eine sehr schöne Broschüre: Dr. H. G. Kapitza; " Mikroskopieren von Anfang an", 2. Aufl., 1994, Carl Zeiss, Oberkochen; 1997, Carl Zeiss Jena GmbH. Diese Auflage behandelt jedoch bereits die Geräte mit "Unendlich-Optik", ältere Auflagen behandeln noch die klassische Endlich-Optik.

Desweiteren ist die Mikrofibel von Klaus Henkel eine sehr wertvolle Hilfe, was Auswahl, Bedienung und Theorie zur Mikroskopie betrifft. Sie ist hier im Forum zugänglich (ganz oben, rechts vom Mikro-Forum Logo) und kann, wenn man Zugang zu einem leistungsfähigen Drucker hat, sogar ausgedruckt werden.

Viele Grüße, Jochen.

Herbert Dietrich

Hallo Chiara,

die Bücher gibt es für kleines Geld antiquarisch bei  booklooker.de

dort gibt es auch Georg Stehli, Mikroskopie für jedermann.  Der Klassiker unter den Mikroskopie-Büchern

Herzliche Grüße

Herbert

Florian Stellmacher

Hallo Chiara,

keines der genannten Bücher - auch das von mir empfohlene - richtet sich an medizinisch Interessierte. Dies sind allesamt Bücher für Hobbyisten, die sich einen universellen Zugang zur Welt des Mikrokosmos erarbeiten wollen. Der Vorteil des Stehli liegt in der Kompaktheit und Stuktur, die bis heute nicht übertroffen wurde.

Kenntnisse über professionelle Labortechnik, die Du in Deinem Beruf sicherlich gebrauchen kannst, und sei es nur zum kompetenten Mitreden, oder über die physiologische Beschaffenheit von Blut, Zellen und Geweben bzw. deren pathologische Veränderungen, erhältst Du in keinem der dieser Bücher. Hierfür gibt es eben Lehrbücher, die sich an medizinisch-/biologisch-technisches Laborpersonal oder Mediziner richten.

Ich habe eben einfach mal Schlagworte gegoogelt, und sofort bekommt man z.B. "Hämatologie: Theorie und Praxis für medizinische Assistenzberufe" oder "Normale und pathologische Histologie für medizinische Assistenzberufe". Ich habe keines der Bücher jemals in der Hand gehabt, aber ich denke, einen Versuch ist es wert.

Natürlich kannst Du auch Bücher für Medizinstudenten nehmen, die aber mehr in die Tiefe gehen und dafür so gut wie nichts zur Technik schreiben.

Viele Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Florian Stellmacher

Hallo Chiara,

einmal nur so als Beispiel, wie einfach man beginnen kann:

Man braucht Objektträger, Wasser, eine Kerze (besser eine Spirituslampe) und einen einzigen Farbstoff, nämlich Methylenblau. Es steht zu hoffen, dass man diesen noch über einen wohlgesonnenen Apotheker beziehen kann. Ansonsten gibt es auch Quellen im Forum.

Ein großer Tropfen bakterienhaltige Flüssigkeit, z.B. schon müffelndes Blumenwasser, aber auch extra hierfür angesetzte Aufgüsse aus vermodernden Pflanzen, wird auf den Rand eines Objektträgers gegeben und dann mit einem zweiten ausgestichen (Näheres zu dieser Kunst spare ich mir mal, den Bogen kriegt man schon raus). Dann lässt man das Präparat trocknen und zieht es drei mal durch die Flamme einer Kerze (Kerze ist eigentlich doof, weil die rußt, Profis nehmen daher eine Spirituslampe, aber man kann die Unterseinte des Objektträgers schließelich auch abwischen). Hierdurch sind die enthaltenen Organismen hitzefixiert. Dann gibt man eine 1:10 mit destilliertem Wasser verdünnte 10%ige alkoholische Methylenblaulösung darauf und gießt die Farbstofflösung nach 3 (man kann länger ausprobieren) Minuten wieder ab. Das Präparat wird zuletzt kurz mit dest. Wasser gespült und kann dann sofort mit Deckglas feucht mikroskopiert werden. Besser ist es, man lässt es trocknen und mikroskopiert es dann sogar ohne Deckglas mit dem Ölimmersionsobjektiv. Bakterien und ggf. Protozoen etc. sind dann blau gefärbt, und man kann die verschiedenen Formen gut unterscheiden. Die Art lässt sich aber mikroskopisch nicht bestimmen!

Dasselbe Verfahren geht übrigens auch mit Schleimhautabstrichen, die man aber besser mit Alkohol (am besten Methanol) fixiert.

Das Färben von Blutausstrichen z.B. mit May-Grünwalds-Lösung ist etwas kompizierter, aber zu Hause trotzdem gut machbar (wenn man die Sache mit dem pH-neutralen Wasser hinkriegt). Ob das lohnt ist aber fraglich, weil Du hoffentlich immer dasselbe zu Gesicht bekommen würdest.

Für Zytologien gibt es einige andere Färbungen, die man selbst machen kann, aber die Auswahl an geeigneten Entnahmestellen am eigenen Körper ist recht begrenzt.

Die Histologie erfordert neben dem Mikroskop schon einiges an Laborequippment wie Wärmeschrank (einige haben hier schon spannende Alternativen ersonnen), einige Chemie und vor allem ein Mikrotom. Profis brauchen dann auch noch ein Wasserbad, einen Trockentisch etc. Das muss man dann schon echt wollen. Gehen tut das aber auch zu Hause - ich habe das schon als Schüler und Student gemacht.

Du siehst aber, da geht schon einiges mit einfachen Mitteln!

Viele Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Chiara27

Danke Herbert und Jochen!
An Florian: Für die speziell medizinischen Themen habe ich ja noch meine Schulbücher, die sind recht detailliert. Wichtig sind für mich die Grundlage der Technik, Färbetechniken, Präparation und einen allgemeinen Überblick zu bekommen..
Danke für den Tip mit der Website und für die Anleitung!
Liebe Grüße
Chiara