out of Africa Teil 8- AIDS und Tuberkulose

Begonnen von ammererlutz, Februar 21, 2020, 16:24:23 NACHMITTAGS

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ammererlutz

Die Durchseuchung mit HIV beträgt in den Ländern Afrikas 10-25% bei hoher Dunkelziffer. Generell werden Schnelltests bereits bei der Erstaufnahme durch die nurse durchgeführt.
Ein großes Problem stellt dabei die hohe Promiskuität in der Bevölkerung dar, die auch zu dem explosiven Bevölkerungswachstum beiträgt. Die hohe Reproduktionsrate ( sie liegt über 5) führt bei immer besser werdender medizinischer Versorgung mit niedriger Kindersterblichkeit aber gleichzeitiger Verweigerung von Familienplanung und Empfängnisverhütung durch 90 %  der Frauen (und deren Männern) - sowohl kulturell als auch religiös ( Islam und konservativer Katholizismus) bergründet- zu einer bedrohlichen demografischen Entwicklung, da die Infrastruktur mit der Verdoppelung der Bevölkerung alle 20 Jahre nicht ansatzweise mithält und keinerlei berufliche Perspektiven für die ständig wachsende Anzahl an relativ gut gebildeten jungen Menschen besteht.   

Eine der häufigsten Ko-Morbiditäten bei AIDS ist in Afrika Tuberkulose.
Hier ein erkrankter Maasai, die Diagnostik erfolgt meist mikroskopisch, entweder mit Ziehl Neelsen Färbung des Sputums oder, wie hier, mit Auramin Färbung fluoreszenzmikroskopisch.

Mikrofoto: Zeiss Primostar vor Ort ( Spende von US-Aid), Samsung Handy durchs Okular , 200x
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

cabo

Zitat von: ammererlutz in Februar 21, 2020, 16:24:23 NACHMITTAGS
Die Durchseuchung mit HIV beträgt in den Ländern Afrikas 10-25% bei hoher Dunkelziffer...... Ein großes Problem stellt dabei die hohe Promiskuität in der Bevölkerung dar, die auch zu dem explosiven Bevölkerungswachstum beiträgt.

Also hatte die Gloria von Thurn und Taxis schon vor fast 20 Jahren Recht:

,,Afrika hat Probleme nicht wegen fehlender Verhütung. Da sterben die Leute an AIDS, weil sie zu viel schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne."

Ich bin mir nicht sicher, ob die Problematik so einfach zu erklären ist. Also von Ihnen und der Gloria.

Diskutieren will ich das aber nicht.

Gruß

Christian


Mikroman

Moin,

und selbst wenn der "Schwarze lieber schnackselt als der Weiße" - so what? Unterschiedliches Sexual- und Reproduktionsverhalten der Völker zu benennen, ist noch kein Rassismus, das ist eher Soziologie. Rassismus wird es erst dann, wenn Moral und Beurteilung / Bewertung dazu kommen, z.B. das Urteil: "die Weißen sind besser, weil sie sich mehr zurückhalten können."

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

cabo

Ich habe ja keinem Rassismus unterstellt. Auch nicht der Gloria. Ich streite ja nicht mal die hohe Promiskuität ab. Ich denke aber, dass das Problem noch andere Faktoren hat.

Während eines Kurses in "International public health" hatten wir Gast-Studenten aus Afrika, darunter einen jungen Arzt aus dem Kongo. Dieser hat sehr überzeugt die Auffassung vertreten, dass alleine die Frauen Schuld an der Aids-Epidemie sind und der Gebrauch von Kondomen absolut nutzlos ist. Er hat dann auch einen Penis mit Kondom an die Tafel gezeichnet und die Stelle markiert (am Schaft) wo der Penis trotz Kondoms Kontakt zum Vaginalsekret hat und wodurch dann Aids übertragen wird.

Es ist eine Frage der Bildung.

In Brasilien trinkt man kein Leitungswasser. Punkt. Manche machen sich aber Eiswürfel für ihre Caipirinha aus Leitungswasser, weil die denken, dass Einfrieren, ebenso wie Abkochen, alles abtötet.

Auf Thalidomid-Packungen ist ein Warnschild mit einer durchgestrichenen schwangeren Frau, also nehmen das junge Frauen zur Empfängnisverhütung oder zur Abtreibung........





Gruß

Christian


Mikroman

Hallo Christian,

selbst Deine Äußerungen (Arzt aus Afrika) könnten einem Rassismus Vorschub leisten - frei nach dem Motto "Die Schwarzen sind eben dümmer als die Weißen", z.B. was die Wirksamkeit der Verhütung betrifft. Das Ganze ist ziemlich vermintes Gebiet - solange wir "die" Schwarzen als in dieser oder jener Hinsicht als defizitär wahrnehmen - im Vergleich zu uns. Und wenn wir glauben diese "Defizite" ausgleichen zu müssen. :o

Die Probleme bleiben freilich bestehen: Überbevölkerung, Krankheiten, Hunger ... und die Migration.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

cabo

Du hast sicher Recht. Das Thema ist schwierig und gehört nicht in ein Mikroskopieforum. Mir ist nur dieser Arzt in Erinnerung geblieben, weil sein Aussagen schon recht krass waren. Da ging es auch um "Hexen" und den Teufel die irgendwie an Aids beteiligt wären.....

Mit einer Arbeitskollegin - ausgebildete PTA - hatte ich diese Woche erst ein Gespräch über Urlaub in den Tropen. Sie war vor vielen Jahren in Kenia und hat damals Malariaprophylaxe eingenommen (Lariam). Sie sagte dann auch, dass sie das heute nicht mehr machen würde, weil es gegen Malaria sehr wirksame Globuli gäbe.............. auch gegen Typhus würde sie sich nicht mehr impfen lassen... da gibt es auch Globuli.

In meiner Heimatstadt hat ein Heilpraktiker vor einigen Jahren Aderlass angeboten, also richtiges Blut nicht nur Geld.

Biologischen Phänomenen mit Aberglaube zu begegnen scheint in der Natur des Menschen zu liegen. Überall,  nicht nur in Afrika.

Das war es nun zu diesem Thema

Christian

Mikroman

Guten Abend, Christian,

wie heißt es so schön: Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens. Das mit den Globuli ist gut: vielleicht wird sie irgendwann durch die Anophelesmücke bekehrt. Wäre allerdings zum Schlechteren.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Bob

Hallo zusammen,
die Globuli wirken schon gegen Malaria, mann muss die kleine Mücke nur treffen...

Viele Grüße,

Bob