Naturpräparat: fossile Hobelspähne

Begonnen von Dünnschliffbohrer, Februar 18, 2020, 22:14:03 NACHMITTAGS

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Dünnschliffbohrer

Liebe Leute,
ich hatte in alten Zeiten von Kommilitonen ein Stück verkieseltes Holz erhalten, welches aus dem Tertiär von Glimmerrode bei Kassel stammen soll. Vor ewigen Zeiten hatte ich Dünnschliffen in den 3 Hauptrichtungen davon angefertigt, und meiner Erinnerung nach auch mal vor ganz langer Zeit hier im Forum gezeigt. Wie dem auch sei, das Reststück flog mit anderen Klamotten auf dem Balkon herum und war dort der Witterung ausgesetzt. Mir war schon früher aufgefallen, dass es irgendwie nicht ganz so wie ein richtiges Kieselholz war. So, als ob es nur sehr unvollständig, aber dennoch homogen von der Kieselsäure durchtränkt worden wäre. Als es mir im vergangenen Jahr wieder in die Hände viel, zeigte es sich, dass es in radialer Richtung anfing, in teilweise sehr dünne Blättchen aufzuspalten. Eins davon zeige ich einmal in Immersion in einem Hohlschiff.Objektträger und einmal als Oberflächenaufnahme. Man sieht in horizontaler Richtung sehr schön die Markstrahlen und senktrecht dazu die mit schwarz-braunem Zeugs ausgefüllten Tracheen.





Also, ab nach Kassel!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Klaus Herrmann

Toll, da kann man mal sehen auch der letzte Dreck kann was taugen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Dünnschliffbohrer

Danke für das Interesse, Klaus. Für alle, die es interessiert, kann ich noch folgendes Buch zur doch sehr reichhaltigen Paläontologie Nordhessens empfehlen: Rainer Kunz /Jürgen Fichter: Saurier, Panzerfische, Seelilien  - Fossilien aus der Mitte Deutschlands.
Ich habe dort noch einmal nachgelesen, der Fundort ist wohl doch eher Großalmerode. Aber wie geschrieben, ich hab´ es nicht selbst gesammelt. Und auch das mit der unvollständigen Verkieselung wird darin (S.110)  bestätigt.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]