Baumwanze auf Moos drapiert

Begonnen von Soki, Februar 29, 2020, 15:45:28 NACHMITTAGS

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Soki

Guten Tag allerseits,


ich habe nun meinen ersten Stack eines Insekts gemacht, dass nicht in einem Bernstein verendet ist. Es handelt sich um eine Wanze, die ich auf unserem Balkon gefunden habe. Meiner kurzen Recherche nach handelt es sich evtl. um eine marmorierte Baumwanze (Halyomorpha).

Für meine ersten Versuche bin ich zufrieden. Allerdings hatte ich mit dem Licht ein wenig zu kämpfen, ebenso sind Bildkomposition und Inszenierung weniger toll. Von Insektenpräparation habe ich auch keine Ahnung.

Für Tipps und konstruktive Kritik bin ich immer offen.

Grundausrüstung: Karl Zanger Mikroskop ohne Okular mit Objektiv Leitz Wetzlar 2.5:1 A 0.05 (eines meiner neueren, bin super zufrieden damit) & Olympus E450.

Objekt: Eine marmorierte Baumwanze auf Moos gelegt. Die Idee dieses Arrangements kam von meiner Freundin:)

stack: Bild 1 43 Einzelbilder / Bild 2 61 Einzelbilder
mit CombineZP gestapelt und mit gimp leicht nachbearbeitet

liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Simon

Nordlicht

Hallo Simon,
das sieht doch schon sehr vielversprechend aus.
Die Idee deiner Freundin mit dem Moos als Unterlage/Hintergrund
gefällt mir gut (ich bin einer der besten Moosproduzenten in meiner Straße,
sehr trittweich mein Rasen), werd ich auch mal ausprobieren.

Grüße Matthias

Fraenzel

Hallo Simon,
auch mir gefällt die Wanze. Allerdings erscheinen mir deine Fotos als zu dunkel. Ich habe testeshalber mal die Autotonwertkorrektur von Photoshop Vers. 6 drüberlaufen lassen - und voila so sieht die Wanze jetzt aus.
Beste Grüße
Peter
auch ich mag das "Du"

Soki

Hey Matthias,

danke sehr! Ich bin gespannt auf deine Versuche. Wenn mir das Moos ausgeht, melde ich mich;)Ich hatte Schwierigkeiten die Wanze ordentlich zu platzieren etc. Wenn ich mir vorstelle, was da mit handwerklichem Geschick und Kreativität möglich wäre...

Grüße
Simon


Hallo Peter,

du hast vollkommen recht! Die Wanze sieht jetzt nicht nur besser aus, sondern auch so, wie ich sie gesehen habe. Ich war viel zu sparsam mit dem Licht. Vielen Dank, dass du die verbesserte Version gepostet hast. Ich sollte mir vielleicht mal Photoshop zulegen.
Bei Gimp scheint es eine vergleichbare Autokorrektur nicht zu geben bzw. das Ergebnis ist furchtbar. Oder ich mach eben was falsch:)

Grüße
Simon

reblaus

Hallo Simon -

auch ich habe Gimp und eine ältere Version eines echten, kostenpflichtigen Bildbearbeitungsprogramms installiert, benutze diese aber nur noch, falls es sich um die Herstellung von Druckvorlagen o.ä. dreht. wozu ich dann ein zweisemestriges Auffrischungsstudium brauche, weil man durch die zahllosen, selten benutzten Werkzeuge und Optionen erstickt wird, wenn man nicht als Profi regelmäßig damit umgeht. Bei Gimp hast Du das ja gemerkt ...
Deshalb bin ich von dem Gratisprogramm Fast Stone Image Viewer sehr angetan, das einen auch nicht mit Werbung etc. belästigt.
Eigentlich ist es als als Bildbetrachter gedacht, z.B. wenn man geschwind schauen will, was sich in einem Ordner befindet - in Windows hieß sowas mal Bild- und Faxbetrachter. Es enthält aber auch alle wichtigen  Werkzeuge um Fotos mit einigen Mausklicks zu optimieren - zumindest für die Ansprüche von Onlinefotos.
Das was Dir Peter mit der Autotonwertkorrektur von Photoshop demonstriert hat heißt dort z.B. "Autofarbe" (ich habe das an Deinem Bild ausprobiert).
Selbstverständlich gibt es weitere Gratisprogamme, die das auch können, vielleicht sogar besser, aber da habe ich nicht weiter gesucht.

Ansonsten meine Glückwünsche zu Deinen Resultaten

Rolf



JaRo

Moin,
mir gefällt das zweite Foto deutlich besser. Die Bildgestaltung ist hier deutlich schöner finde ich und auch das Licht ist diffuser. Zu dunkel ist es nicht unbedingt, man muss nur einen Weißabgleich machen.
Hier mal mein Vorschlag mit gimp:



Die Schritte, die ich gemacht habe waren:
1. Farben/Werte, mit der schwarzen Pipette in den Teil des Bildes klicken der schwarz sein soll/mit der weißen ebenso
2. Freistellung (hab ich nur schnell grob gemacht, mit dem Freihand Auswahlwerkzeug im Werkezugkasten)
Dabei habe ich mich dafür entschieden den Hintergrund mit dem Moos rauszunehmen, obwohl mir die Idee bzgl. Naturnähe eigentlich gefällt. Bei sowas, wie auch den Beinen muss man darauf achten den Hintergrund nicht zu überladen. Das lenkt, insbesondere beim ersten Bild vom eigentlichen Objekt ab. Bei den Beinen des Insekts würde ich drauf achten, wenn man die abbildet auch das andere abzubilden, Symmetrie sieht immer deutlich ansprechender aus. Deshalb habe ich auch das rausgenommen (für wissenschaftliche Abb. würde man das natürlich nicht machen, aber es geht mir hier um die reine Ästhetik)
3. Beschnitt oben und rechts, einerseits da dort die Schärfe abnimmt, andererseits auch wieder für die Symmetrie.
4. Sättigung. Ich habe noch ein wenig die Sättigung erhöht, damit die Wanze in etwa die Farbe hat wie ich das bei der Art kenne. Ggf. ein bisschen zu viel...
5. (Schärfen mit Filter/Verbessern/Schärfen (U.M.)) Habe ich gelassen, da das Bild schon ein wenig bearbeitet und nur ein JPG ist. Würde man aber normalerweise noch tun. Generell unbedingt darauf achten, die Bearbeitung nur am TIFF Bild zu machen.

Ansonsten noch ein paar schnelle fotografische Tipps:
Achte mal auf noch diffuseres Licht. Hast du einen Plastikbecher als Diffusor um das Objekt herum verwendet?
Ansonsten kann man das Insekt auf einem Stück Lötzinn oder einem kleinen Pin (Stecknadel o.ä.) festkleben um es dann im Raum positionieren zu können. Da gibt es aber viele Lösungen. Macht die Bildgestaltung einfacher.
Versuche mal ein paar mehr Stackingschritte zu machen. Die Wanze ist relativ groß, ich denke 100-200 wären da bei der Vergrößerung geeignet.

Viele Grüße
Jan

Soki

Wow! Danke für die zahlreichen Rückmeldungen und Vorschläge, das hilft mir sehr weiter!

Hallo Rolf,

das mit dem zweisemestrigen Auffrischungsstudium glaube ich dir auf's Wort ;D. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass es für einen Laien nicht gerade einfach ist, sich in gimp einzuarbeiten. Ich habe mir einige tolle Tutorial Videos angeschaut, leider sind die meisten mehrere Jahre alt und beziehen sich auf andere Versionen und der Inhalt ist so nicht ohne weiteres anwendbar. Deinen Software Tipp werde ich mir auf jeden Fall downloaden.

Vielen Dank!


Hallo Jan,

deine Version gefällt mir richtig gut. Ich habe beim zweiten Bild die Leuchten besser ausgerichtet. Meine LED Lampen haben eine Mattscheibe verbaut, weshalb ich einen zusätzlichen Diffusor für überflüssig hielt. Ich werde es nun mal mit weißem Backpapier oder einem Plastikbecher (letzteres gerade nicht zur Hand) versuchen. Deinen beschriebenen workflow habe ich mir eben mal kopiert und werde das mal versuchen, jetzt wo ich weiß, was man aus den Bildern noch rausholen kann. Deine Tipps sind wirklich Gold wert und gut umsetzbar. Nochmals vielen Dank.

Über einige von deinen genialen Bildern bin ich übrigens schon "gestolpert". Ich habe größten Respekt vor deinen Fähigkeiten. Wirklich fantastische Fotos.



ganz liebe Grüße an alle,
Simon


ortholux

Zitat von: Fraenzel in Februar 29, 2020, 21:30:22 NACHMITTAGS
Ich habe testeshalber mal die Autotonwertkorrektur von Photoshop Vers. 6 drüberlaufen lassen

Liebe Kollegen,

die Tonwertkorrektur macht's nicht die Autokorrektur. Bei Dir, Peter, sind die Lichter im markierten Bereich ausgefressen. Das ist zuviel des Guten.

Grundsätzlich gilt aber, ein weicheres Licht zu nehmen. Entweder man beleuchtet eine Styroporplatte, welche dann erst das Objekt beleuchtet, oder man nimmt einen Diffusor vor der Lichtquelle. Der muß aber ausreichend groß sein.

Wolfgang

ortholux

#8
Und steckt man dann noch 10 min. Arbeit rein, wird's noch ein bißchen besser.

Soki

Hallo Wolfgang,

dein Ergebnis kann sich ja mal richtig sehen lassen! Du scheinst beim Thema Bildbearbeitung auch sehr routiniert zu sein.
Ich habe mir jetzt einen Diffusor aus einem Plastikbecher gemacht und werde diesen verwenden. Die Sache mit der Styroporplatte hört sich auchbinteressant an, vielleicht habe ich sogar noch eine im Keller🤔.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Simon

Rawfoto

Guten Tag

Eine echte Alternative ist eine optimale Belchtung, im aktuellen Fall 1 bis 1,5 Lichtwerte länger belichten. Dann hat man weder das Problem des aufgesteilten Kontrasts noch das der ausgerissenen Tonwerte.

Die Automatik neigt bei glänzenden Objekten zur Unterbelichtung und man muss mittels Korrektur gegenwirken 👌

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Soki

Hallo Gerhard,

Danke für die Empfehlung, das werde ich machen.

Grüße,
Simon