Botanik: Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum) - stimmt das so? *

Begonnen von nikolai, Februar 29, 2020, 11:21:28 VORMITTAG

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nikolai

Liebe Forumsmitglieder,

zur Abwechslung habe ich mal ein Gras bearbeitet. Würdet ihr sagen dass passt so?













Liebe Grüße und herzlichen Dank

Nikolai

Fahrenheit

Lieber Nikolai.

ja, passt so weit.

Eine Änderung ist notwendig: Gräser gehören zu den Monokotyledonen, diese haben geschlossen kollaterale Leitbündel, was bedeutet, dass es im Leitbündel im Gegensatz zu den offen kollateralen Leitbündeln der Dikotyledonen kein Cambium gibt. Das Ca muss also ersatzlos raus.

Schöne Schnitte und gute Färbung, wie bei den anderen Beispielen auch.

Herzliche Grüße
Jörg
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nikolai

#2
Lieber Jörg,

herzlichen dank. Mir ist auch noch ein Fehler aufgefallen. In Schnitthöhe 4 (Blattspreitenqeurschnitt) spricht man nicht von Markparenchym sondern vom Palisadengewebe und dem Schwammgewebe, auch wenn man es auf dem Bild (zumindest ich nicht) erkennen kann. Außerdem werden die Zellen rund um die Leitbündel eher Bündelscheide gennant und eher nicht sklerenchym, oder? Im folgenden befindet sich die verbesserte Version



Liebe Grüße Nikolai

nikolai

und noch eine Ergänzung:

es gibt somit auch nur ein primäres Xylem, also ist die Differenzierung zwischen primären Xylem und Xylem bei Monokotyledonen überflüssig, oder?

Herzlichen dank

Nikolai

Detlef Kramer

Hallo Nicolai,

Du kannst zwischen Proto- und Metaxylem unterscheiden. Das sekundäre Xylem entsteht aus dem Kambium, welches es hier nicht gibt, wie Jörg richtig ausgeführt hat.

Gruß, Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Bob

Hallo Nikolai,
klasse Dokumentation! Besonders das erste Bild finde ich sehr wertvoll, weil es zweifelsfrei klarstellt, wo welcher Schnitt gemacht wurde. Das habe ich so deutlich dargestellt selten gesehen. Falls Du die Bildqualität weiter steigern wolltest wäre Stacking eine Möglichkeit. Die Schnitte liegen doch immer etwas uneben und so ist nicht alles gleichzeitig im Fokus. Das kostenlose PICOLAY funktioniert für mich sehr gut.

Viele Grüße,

Bob

nikolai


Fahrenheit

Lieber Nikolai,

ja, Du hast Recht. Die hellgrüne Bemerkung ist mir irgendwie durchgegangen. Der Ring recht großer Zellen um das Leitbündel ist die Bündelscheide. Bei Mais ist sie z.B. auch für eine Besonderheit im Stoffwechsel relevant (C4-Pflanzen: https://de.wikipedia.org/wiki/C4-Pflanze).

Beim Blatt spricht man vom Mesophyll (die Gewebe zwischen der oberen und unteren Epidermis ohne die Leitbündel). Das Mesophyll ist beim bifazialen Blatt unterteilt in das an der Blattoberseite liegende Assimilationsparenchym (je nach Ausprägung auch Palisadenparenchym genannt) und dem darunter liegenden Schwammparenchym, einem Durchlüftungsgewebe.

Herzliche Grüße
Jörg 
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nikolai

Ich habe mir jetzt alle Bücher ausgeliehen :)

kann es sein dass mir da noch Fehler ist:

In Schnitthöhe 1, 2 und 3 bezeichnete ich einen Abschnitt als primäres Xylem (pXL = grün) kann es nicht sein das das analaog https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=32001.0 Bild: 16 b beim Zea mays von Fahrenheit das Phloem vorzufinden ist?

Herzlichen Dank

Nikolai

Fahrenheit

Lieber Nikolai,

nein, von der Ausrichtung der Leitbündel sicher nicht. Primäres Xylem bezeichnet einfach nur die ersten Xylemzellen, die sich bei der Entstehung eines Leitbündels entwickeln. Der Begriff ist etwas vereinfachend und bei Monokots nicht wirklich relevant, da die Leitbündelstrukturen dort quasi zeitgleich entstehen. Ich würde hier einfach Xylem schreiben.

Phloem ist es aucf keinen Fall, das liegt in der Regel "oberhalb" des Xylems. Bei Monokots etwas problematisch, da die Leitbündel auch etwas "desorientiert" im Spross liegen können. Normalerweise zeigt die Phloemseite des Leitbündels aber zum Aussenrand des Sprosses hin (desswegen ist es in den Leitbündeln der Blätter auch immer zur Blattunterseite hin orientiert, was Du in Deinen Blattquerschnitten ja auch schön sehen kannst. 

Ich habe ein wenig erschrocken mal meine 16b vom Mais angesehen, da finde ich aber auch kein zweites Phloem unterhalb des Xylems... Beim Mais und vielen anderen Süßgräsern entstehen lysigene Lakunen am "unteren" Ende des Xylems, in denen oft noch die Tracheenspindeln der dort ansässigen Tracheen zu sehen sind ...

Herzliche GRüße
Jörg
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nikolai

#10
Danke lieber Jörg,

ich meinte in deinem Bild die blauen Zellen links und rechts von den lysigenen Lakunen.

Wenn dieser Bereich kein Phloem ist, dann nicht-lignifiziertes Xylemparenchym?

Im Beitrag von Hans Jürgen Koch https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7114.0 (Bild 8 (Zea mays) Leitbündel mit Beschriftung) schauen die Zellen den Zellen so gleich welche mit Phloem bezeichnet sind.

Liebe Grüße

Nikolai

Fahrenheit

Lieber Nikolai,

ja, so ist es, es handelt sich um ligninfreies Xylemparenchym.

Oft entscheidet die Lage :) Es gibt auch Phloemparenchy, das weder Siebröhre noch Geleitzelle ist. Das ist als Zelle betrachtet mit unseren Mitteln nicht voneinander zu unterscheiden.

Um da einen umfassenden Blick zu bekommen, schnapp Dir den Esau und lies das Kapitel zu den Leitgeweben. Von meinen Empfehlungen ist die Darstellung dort am umfassensten.

Herzliche Grüße
Jörg
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nikolai


Fahrenheit

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