Kameradaption Vollformat an Zeiss Trennstelle 44 (Zeiss Axioskop)

Begonnen von othum, März 13, 2020, 17:55:36 NACHMITTAGS

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othum

Hallo zusammen,

das Thema "Kameraadaption" ist ja nicht wirklich neu. Insbesondere die dSLR-Adaption an die alte Zeiss Trennstelle 44 (z. B. beim Axioskop) war hier schon häufiger Thema, z. B.:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6399.0

Zusammen gefasst:
Die Originaladaption besteht aus drei Teilen, wo von insbesondere das 63mm Objektiv neu nicht mehr lieferbar und gebraucht äußerst selten ist. Von den Kosten ganz abgesehen (neu bei über 1000,- €).

Bei der Verwendung von Kameras mit kleinen Chips (APS-C oder kleiner) und Auflagemaßen von 44mm oder geringer ist eine optikfreie Adaption möglich, ggf. mit "Ofenrohr". Insbesondere Spiegellose bieten sich hier ob des kleinen Auflagemaßes an.

Schwieriger wird es bei Systemen, deren Auflagemaß deutlich größer als 44mm ist (also alle dSLRs außer Canon) und wenn ein größerer Bildkreis nötig wird, insbesondere also beim KB-Format, aka "Vollformat".

Nachdem ich inzwischen neben meinem Axiovert S100 (welches schon die neuere Trennstelle 60 hat) auch ein Axioskop 50 mein Eigen nenne, wollte ich auch hier meine Pentax K-1 Vollformat dSLR nutzen. Ich habe jetzt eine Lösung, die zwar auch nicht spottbillig ist, aber günstiger als die Originalversion (etwa 170,- bei teilweiser Nutzung von Neuteilen, s.u.) und trotzdem recht gut funktioniert (siehe Fotos).

Ich nutze den von Zeiss vorgesehenen Adapter 452996 (den gibt es sogar noch neu bei Zeiss, aber auch für etwa 50,- gebraucht) im Trinotubus wie im Originalaufbau. Statt eines 10x Fotookulars setze ich einen Okular-T2 Adapter ein, der über eine 2x Vergrößerung verfügt (Neupreis inkl. Adapter auf gewünschtes Bajonett etwa 105-120€).
https://www.amazon.de/gp/product/B005OZ4BME/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o07_s00?ie=UTF8&psc=1

Vorteil gegenüber der Nutzung des Adapters anstelle eines Okulars: Man kann trotzdem noch selber reinschauen und die Kamera hängt nicht diagonal im Raum, wo man leicht dran stößt (was doof ist, wenn man Stackingreihen macht). Nachteil: durch den mechanischen Adapter von 23mm auf 30mm sitzt die Konstruktion nicht sehr stramm, beim Berühren der Kamera (zB bei Einstellungen) dreht sie leicht. Und das System ist nicht perfekt parfokal.
EDIT: Man kann es doch perfekt parfokal einstellen, ich war im ersten Anlauf nur zu blöd....


Ich habe auf die Schnelle mal einen botanischen Schnitt (keinen besonders schönen, darum geht es ja nicht: Japanische Zierkirsche, W3ASim I gefärbt in Euparal) aufgelegt und geknipst (Einfaches A-Plan 5x/0.13, mit 2x Adapter, also Abbildungsmaßstab 10:1). Ohne besondere weitere Bearbeitung hier gezeigt, inklusive der minimalen Vignettierung in den Ecken (Zeiss kommt ja in seiner Lösung auf eine 2.5x Vergrößerung im Adapter, beschneidet also recht großzügig das Bild). Ich finde das ist ein ganz guter Kompromiss.

Das zweite Bild zeigt den Aufbau...

Beste Grüße, Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

othum

Gerade korrigiert: Natürlich kann man das System auch perfekt parfokal einstellen... Ich bin sehr zufrieden mit der Konstruktion...

Beste Grüße, Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1