zurück zum Anbeginn....Van Leeuvenhoek

Begonnen von ammererlutz, März 24, 2020, 22:28:34 NACHMITTAGS

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ammererlutz

schon erstaunlich wie klein, aber auch was man da doch alles sieht.....1673 herum hat der Tuchhändler Van Leeuvenhoek so etwas "gebastelt" und damit die Grundfeste der medizinischen Welt ins Wanken gebracht.
letztes Bild: Blutgefäße in einem Instrument wie dem seinen.
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

piu58

Wirklich erstaunlich, wieviel man da sieht. Ich habe mal ausgerechnet, welche Vergrößerung Kugellinsen haben (Brechzahl 1,5):
Durchmesser Vergrößerung
1 mm         166x
2 mm          83x
4 mm          41x

Man kann also so etwa bis 100x kommen, wobei man dann die Linse unmittelbar vor das Auge halten muss.
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

Bob

Hallo zusammen,
ich hatte im Rahmen eines Mikrotreffens mit den Leuten mal Mikroskope gebaut, die an Leeuwenhoeks Methode angelehnt waren:

http://www.mikrohamburg.de/Tips/Leeuwenhoek.pdf

Die Linsen haben wir dabei einfach aus einem Glasfaden erschmolzen, währen Leeuwenhoek sie geschliffen hat. Das Auflösungsvermögen solcher Einzellinsen ist beachtlich, die Anwendung ist allerdings recht mühselig und man braucht Geschick und Experimentierfreude, um damit zu Ergebnissen zu kommen. Das war wohl einer der Gründe, weshalb an Leeuwenhoeks Stand der Erkenntnisse länger nicht angeknüpft wurde. Versuchte man mit komfortableren zusammengesetzten Mikroskopen gleichzuziehen, gelang das erst deutlich später, ich denke ca. 1840 mit Erfindung der Achromaten.

Gut war beim Einzellinsenmikroskop der freie Zugriff auf die Beleuchtung. Man kann durch Wahl und partielle Abdeckung der Lichtquelle  Kontrast und Auflösung gut beeinflussen.

Es gibt mindestens ein Buch dazu: Single Lens von Brian Ford.

Viele Grüße,

Bob

d65

Passend zu "einfachen Mikroskopen": In meinem Studentenkurs habe ich gute Erfahrungen mit dem Foldscope (https://www.foldscope.com/) gemacht. Ein Satz von 20 Mikroskopen für 35 US$ plus Versand. Da gab es viele Ah's und Oh's, wie viel man schon mit einfachster Technik sehen kann.

Dass man das Mikroskop erst selber zusammenbasteln muss (1-3 Stunden?) ist in Zeiten von Schulschließungen vielleicht eher ein Vorteil....

Steffen

jot:entdecken

Moin,

da ich ein wenig Erfahrung mit Foldscopes sammeln konnte, klinke ich mich an dieser stelle auch mal ein:

Zitat von: d65 in März 25, 2020, 10:58:40 VORMITTAG
Dass man das Mikroskop erst selber zusammenbasteln muss (1-3 Stunden?) ist in Zeiten von Schulschließungen vielleicht eher ein Vorteil....

Ungeübte erwachsene Menschen benötigen für den Aufbau ihres ersten Foldscopes etwa 25-35 min. Generation YouTube schafft das zum Großteil wohl auch in dieser Zeit.
Aber selbst, wenn es nicht nur Kontaktvermeidung und Distanzunterricht geht, haben Foldscopes einen ganz klaren pädagogischen Vorteil: Man arbeitet mit einem Mikroskop, das man selbst aufgebaut hat und hat deswegen einen ganz anderen Bezug dazu: Man mikroskopiert nicht mit einem teuren Altgerät, das schon Generationen von Schülerinnen und Schülern vor einem zerkratzt haben, sondern mit einem eigenen Gerät, bei dem man Fehler selbst beheben kann. Das baut Hemmungen ab und weckt Neugier darauf, alltägliche Dinge zu untersuchen.
Und wenn man dann mal durch ein konventionelles Mikroskop guckt, hat man schon einen Bezug zum Mikrokosmos. Dadurch wird im Kontrast nochmal deutlich, was mit Profigeräten möglich ist.

LG aus Herne
Jonas