Farbschichten unter dem Mikroskop

Begonnen von Jürg Braun, November 10, 2008, 08:31:04 VORMITTAG

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Jürg Braun

Wie ich festgestellt habe, sind einige hier Farbschichten unter dem Mikroskop am ansehen. Gibt es zu diesem Thema ein Standardwerk? Wie kann ich aufgrund des Schnittes bestimmen, ob es sich um eine Leim-, Oel- Silikat- oder Dispersionsfarbe handelt?

Gruss in die Runde

Jürg Braun   

Klaus Herrmann

Richtig, da gibt es welche die das unter Anderem tun :)
Ein Standardwerk kenne ich nicht; da müsste man bei Restauratoren nachfragen. Meine Probleme sind ja nie historische Lackaufbauten sondern im Regelfall haben sie automobilen Bezug.

Wenn hier mal unterschieden werden muss zwischen hochwertigen Polyurethanlacken und anderen Lacken hilft nur die Analyse. Infrarotspektroskopie oder Massenspektroskopie. Was natürlich auch zur Klärung bei der Unterscheidung von

ZitatLeim-, Oel- Silikat- oder Dispersionsfarbe
beitragen würde.

Methoden die auch dem gut ausgerüsteten Hobby-Mikroskopiker nicht zur Verfügung stehen.

Aber an einem Standardwerk wäre ich auch interessiert. Wahrscheinlich sind die Kenntnisse in vielen Artikeln verteilt.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

horst

Hallo,

einschlägige und praxisorientierte Standartwerke zum Thema:

1) Schramm, Hans-Peter und Hering, Bernd: "Historische Malmaterialien und ihre Identifizierung", 1. Aufl. 1988 (lieferbar sind jüngere Auflagen zu 49,90 €),
2) Wülfert, Stefan: "Der Blick ins Bild", Freiburg 1999 (praxisnah und didaktisch sehr gut vermitteltes Wissen zur analytischen Kunstgut-Mikroskopie, insb. Polarisationsmikroskopie einschl. Probenherstellung, Buch z. Z. leider leider vergriffen),

Ansonsten fand ich jüngst folgenden Link, welcher auch schon einen ganz guten Überblick zum Thema bietet (hier auch weitere Literatur): http://home.snafu.de/v.emrath/rest_ix.html

Hoffe, da dies etwa weiter hilft.

Viele Grüße

Stefan

horst

... noch ein Nachtrag:

http://www.archaeometrielabor.com (hier div. Links / Downloads zu mikrochemischen sowie polmikroskopischen Untersuchungen von Pigmenten und Bindemitteln u. s. w.).

Zur Bindemittelbestimmung von Farbschichten im Querschliff / Querschnitt: Proteine (--> Glutinleimfarben) lassen sich z. B. mit Ponceaurot - Ölhaltige Bindemittel mit Sudanschwarz anfärben. Anleitungen dazu im Buch von Schramm / Hering. Differenzierungen für Silikatfarben und Dispersionen (disp. Acrylharze !?) kenne ich nicht.

St.

Jürg Braun

Guten Abend Stefan

Besten Dank für den Link und die Literaturangaben.

Ich habe den Link gelesen. Meine Problemstellung ist nicht ganz so komplex.  Es geht um einfache Farbe an der Fassade. (Da kann man mit gutem Gewissen mal eine Probe rausschneiden.)

Ich habe die beiden Bücher in der Bibliothek bestellt. Bin gespannt.

Gruss

Jürg