Mikroaquarium aus Objektträgern für inverse Mikroskopie bauen - ist das möglich?

Begonnen von Peter V., April 03, 2020, 22:29:07 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

Ich würde gerne etwas mehr mit einem inversen Mikroskop im DIK arbeiten. Leider mangelt es an passenden Gefäßen, die Böden von Glas-Petrischalen sind soch recht dick und damit die Bildqualität schlecht, zudem gibt es die nicht in den Größen, für die ich entsprechende Platten für den Objektführer habe. Kunststoff-Petrischalen gibt es zwar in allen erdenklichen Größen, damit funktioniert aber bekanntermaßen DIK nicht.
Eine recht gute Bildqualität bietet ein Objekträger, leider lassen sich darauf ja nur ein Tropfen untebringen. Meine Idee wäre nun, aus Objektträgern ein Mikroaquarium (oder eher eine "eckige Petrischale") zu bauen, wobei die Höhe etwa nur eine halbe Objektträgerbreite sein sollte, damit es noch zwischen Tisch und Kondensor passt.
Ist so etwas grundsätzlich möglich? Ich kenne mich mit Glasverarbeitung nicht aus, denke da z.B. an UV-Kleber.
In eine Tischeinlage könnte man ja relativ recht eine entsprechende Aussaprung für einen Objektträger fräsen (lassen  ;)).
Vielleicht gibt es aber auch schon längst eine Lösung und ich kenne sie nur nicht?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Hallo Peter,
Objektträger gibt es auch in deutlich größer und ungefähr quadratisch. Eine Alternative wäre vielleicht das Glas von Bilderrahmen, sofern keine anti-Newton oder Mattglass Ausführung. Zum Zusammenkleben könnte man Aquarien-Silikon nehmen, das dürfte vergleichsweise wenig Schaden anrichten.

Viele Grüße,

Bob

Peter V.

Hallo Bob,

Objektträgergröße würde ja reichen. Mir geht es darum, ob man so etwas stabil verkleben kann.

Herzliche grüße
Peter
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smashIt

kleb es doch einfach mit silikon zusammen.

bei makroaquarien funkioniert das prächtigst ;)

--------edit-----------

wenn dir 2-3mm wassertiefe reichen kannst du auch nur einen silikonwulst rundherum aufbringen.
da zahlen sich seitenwände nicht wirklich aus.
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

olaf.med

Lieber Peter,

mach einfach eine Skizze mit Deinen Wunschmaßen (z.B. 90/60/90 😎) schick sie mir und warte
1-2 Tage.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Holger x

Hallo Peter,

warum schneidest  du nicht ein passendes  Rohrprofil  in rund oder rechteckform auf die gewünschte  Höhe und klebst die Teile  dann mit einem passenden  2K- oder UV-Kleber auf den  Objektträger.  Aluminium, Messing und Plexiglas lassen sich mit  dem entsprechenden Hartmetallsägeblatt auf jeder besseren Kreissäge  zuschneiden. Rundrohr läßt sich auch gut auf einer Drehbank  abstechen. Ca. 1 mm dicke Al-Ringe von der Drehbank benutze ich als Distanzstücke für den Einschluss von Insektenteilen etc. und verklebe mit UV-Reparaturkleber für Glas. Plexiglasrohre lassen sich mit etwas Wärme auch noch zu einem Oval für den  länglichen  Objektträger umformen. Ich hatte mir folgender Kleber besorgt:

https://www.ebay.de/itm/30ml-UV-Harz-zum-Reparieren-Kristall-Glas-Metall-Holz-Uhr-9-LED-UV-Fackel/262342900738?hash=item3d14dafc02:g:js4AAOSwHgVW7WMs

Funktioniert perfekt.

Gruß Holger

JB

Zitat von: Peter V. in April 03, 2020, 22:29:07 NACHMITTAGS
Kunststoff-Petrischalen gibt es zwar in allen erdenklichen Größen, damit funktioniert aber bekanntermaßen DIK nicht.

Hallo Peter,

Die Petrischalen koennen als Grundlage fuer Petrischalen mit Glasboden dienen (glass bottom Petri dishes).

Bohren Sie mit einem Bohrer oder einer Fraese ein Loch in den Boden der Plastik-Petrischale. Glaetten Sie die Raender mit feinem Schleifpapier und kleben Sie ein Deckglas wasserdicht von unten auf den Boden. Darauf kommt die Probe. Die Probe kann dann mit einem Deckglas abgeschlossen werden fuer Kondensoren mit geringem Arbeitsabstand; Probendicke entspricht der Materialstaerke der Petrischale. Bei Kondensor mit langem Arbeitsabstand kann die Schale offen bleiben. Vorteil ist hier, dass auch hochaperturige Objektive einsetzbar sind (Deckglas 0.17 mm).

Beispielbild: https://www.researchgate.net/figure/Preparation-of-the-MatTek-glass-bottomed-petri-dishes-1-Pipette-120-m-L-of-the-M9-worm_fig1_271593931

Viel Erfolg,

Jon

reblaus

Lieber Peter -

DIC macht ja nur bei stärkeren Vergrößerungen Spaß und dazu darf die Flüssigkeitsschicht nicht zu hoch sein, damit man auch mit einem stärkeren 0,9 Kondensor noch einigermaßen köhlern kann. Die Böden der Küvetten müssen also Deckglasdicke haben. Viele der lieben Tierchen ruhen sich nämlich gerne auf dem Boden aus und liegen dann optimal für die Ölimmersion direkt am "Deckglas" an, ohne dass man sie durch Absaugen von Wasser drücken muss, wie das beim aufrechten Mikroskop der Fall ist.
Hier zwei meiner Lösungen

- zuerst von unten

Links ist ein Stück eloxierter Alustreifen (2 mm dick) vom Baumarkt, mit zwei Bohrungen auf die mit UHU-Plus Deckgläser geklebt sind. Dieses feste Verkleben gibt den dünnen Glasböden eine verblüffende Festigkeit - vor allem wenn man die Küvetten reinigen will.
Rechts ein Küvettenhalter von Zeiss mit einem 50 mm Deckglas als Boden, in dem mehr Platz ist. Diesen habe ich auch mit 4 Gummifüßchen versehen, weil der Boden unten nach längerer Untersuchung flächig mit Immersionsöl verkleckert ist und ich die Küvette zur "Pflege" von Inhalt und Insassen gerne vom Mikroskop abnehme und auf dem Tisch abstelle.

und hier von oben

die kleinen Löcher der linken Küvette werden mit Deckgläsern ganz oder zur Luftversorgung teilweise abgedeckt.
je nach Untersuchungsmethode wird die große Küvette rechts teilweise abgedeckt - z.B. mit einem Objektträger oder ich lege einen 1 mm starken Edelstahlring rein und auf diesen ein rundes 40 mm Deckglas. Ggf. wird nur teilweise gefüllt, damit eine größere Luftblase zur Sauerstoffversorgung drin bleibt.

Richtig Spaß macht das Tümpeln mit der großen Küvette, weil die Tierchen darin einen größeren Auslauf haben und auch wesentlich länger am Leben bleiben.

Viele Grüße

Rolf





junio

Meine Mikroaquarien bestehen aus einem Aluminiumprofil 25mm breit, 2mm dick und auf 76mm Länge abgeschnitten, also Objektträgergröße. Die Unterseite ist ca. 0,4 mm tief und etwas über Deckglasgröße ausgefräst und in der Mitte ca. 10 oder 12mm durchgebohrt.
Die Oberseite ist ebenfalls in Deckglasgröße oder auch nicht ausgefräst. Die Tiefe der Ausfräsung bestimmt nun die Höhe des Aquariums. Also von 1,6 mm bis vielleicht 0,2mm.
Nun wird die untere Seite mit einem ,,Vaselinewürstchen" versehen (kleine Spritze mit Pipettenspitze) und ein Deckglas in der Vaseline versenkt.
Oben wird das Deckglas je nach Aufgabenstellung platziert. Entweder ohne oder mit Vaseline, mit Luftblase oder ohne. Wer ein höheres Aquarium haben möchte, legt noch ein Kunststoff-Distanzröhrchen (ebenfalls mit Vaseline abgedichtet) dazwischen.

Fazit: Die Ausführungen können vielfältig sein. Die Verwendung der Deckgläser ist in jeder Form und Größe möglich, dies gilt auch für die Ausführung des Sehbereiches. Nach Gebrauch ist alles superleicht zu reinigen.

Das Bild zeigt die Unterseite des Aquariums vor Auflage des Aquariumbodens in die Vaseline.

Lieber Peter, ich bin ziemlich sicher, dass ich Dir schon einmal so ein ,,Dingelchen" vermacht habe.

Beste Grüße von Jürgen aus Hagen




olaf.med

Peter an der Kreissäge Rohre zuschneiden - gruselige Vorstellung, über die sich nur die Handchirurgen freuen können, die die Schürze schon umgebunden haben.

Lieber Peter,

teile mir doch einfach Deine Wünsche mit (x,y und z für die Küvette, Dimension der Grundplatte und Sonderwünsche). Ich mach Dir was und wenn's nichts taugt kannst Du immer noch meckern.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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Urs 123

Hallo Peter,
meine plump gebastelten Mikroaquarien ähneln jenen von Jon. Ich erhitze dafür ein Stanzeisen über einer Flamme und schmelze ein Loch in eine Plastik-Petrischale. Die Ränder sind nur grob mit einem Schaber oder Küchenmesser geputzt bzw. eingeebnet. Unten drauf kommt ein Deckglas, das mit ringförmig aufgetragenem Araldit angeklebt ist. Den Wasserstand halte ich recht hoch bei aufgelegtem Deckel und beobachte, was sich am Boden der Petrischale im Bereich des Deckglases so tut.
Wenn die Schalen dann mit der Zeit unansehnlich werden, bastle ich mir neue - kostet ja nicht viel.
Herzliche Grüsse Urs

konsonant

Hallo
also ich habe auch schon mal Petrischalen mit Deckglasboden gesehen, so habe ich es wenigstens verstanden, die Abbildungen irritieren mich ein wenig, ich habe mir sogar ein Lesezeichen erstellt obwohl ich gar kein Invers habe.  https://ibidi.com/73-dishes Ob die bezahlbar sind ist eine andere Frage, Basteln macht ja auch Spaß.
gruß conso
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

Werner

Bei meinem Swift FM-31 waren schwarz eloxierte Alubleche mit einem Loch in der Mitte dabei.
Ein Deckglas mit Vaseline auf die Unterseite geklebt, Tümpelwasser drauf, und fertig war das Mikro-Aquarium. Teilweises Abdecken mit einem weiteren Deckglas engt es auf 1mm Schichtdicke ein.

Quick and Dirty - Werner

Holger x

Hallo Olaf,

dein Hinweis mit dem Rundmaterial an der Kreissäge ist für einen Hobbybastler schon ok – hab ich nicht dran gedacht - sorry. Ansonsten frag ich mich wo Du beim Sägen deine Finger hast – meine sind auf jeden Fall weit weg vom Sägeblatt und halten das Material am Anschlag des Schlittens fest (die Weißkittel haben im Augenblich sowieso andere Sorgen). Also, was soll da passieren? Schwarzmalerei und sinnlose Übertreibungen sind nicht so mein Fall und auch eine Form von Entmündigung, Wichtigtuerei , bestenfalls Ironie.

Wenn sich das Sägeblatt in das Material zieht, gibt es einen harten Stopp - den man natürlich auch nicht wirklich möchte – ist für die Maschine weniger optimal und das Material erfährt vielleicht eine unerwünschte Umformung. Ist mir noch nicht ansatzweise passiert und eine Sache des praktischen Einschätzungsvermögens wie des Anpressdrucks am Anschlag – wie gesagt, meine Finger brauch ich am Anschlag (ab 35 mm Durchmesser nehme ich dann auch eine Schlosserzwinge). Das verhält sich ein wenig wie mit Schutzbrille, Atemschutz und dem Laborkittel beim Entwässern mit Xylol oder bleibst Du vor einer roten Fußgängerampel auch nachts in menschenleerer Gegend stehen. Bei Federsteckschlüsseln fürs Backenfutter an der Drehbank wird's dann richtig nervig. Aber egal, kann jeder halten wie er möchte. Wer keine einschlägigen Erfahrungen im Umgang mit einer Kreissäge hat und auf Nummer sicher gehen möchte, hält sich besser an die Sicherheitshinweise.

Gruß
Holger

olaf.med

Klar Holger,

natürlich muss ich mich entschuldigen, dass ich meine Ironie nicht besser kenntlich gemacht habe. Ich kenne - im Gegensatz zu Dir???? - Peter persönlich und weiß wie er seine handwerklichen Fähigkeiten einschätzt.

Natürlich habe ich, genau wie alle anderen Fachleute, beim Sägen die Finger da wo gar nichts passieren kann - daher sind ja auch abgeschnittene Extremitäten bei Tischlern völlig unbekannt.

Hast Du selbst übrigens schon einmal Rundmaterial, und besonders Rohre, an einer Kappsäge abgesägt?

Nichts für ungut....

Olaf
Gerne per Du!

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