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ICs (Chips) nicht präparieren

Begonnen von Carsten Wieczorrek, April 17, 2020, 22:20:19 NACHMITTAGS

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Carsten Wieczorrek

Hallo,

ja, das Leben ist gefährlich. Dennoch reden wir hier eher über 50 ml als über 50 Liter.
Da wir aber immer mehr in einer Vollkasko-Gesellschaft leben, in der immer einer Schuld sein muss, ziehe ich diesen Beitrag zurück.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Linuxpenguin

Danke fuers zeigen, Carsten.
Spannendes Saxhgebiet.
Gruss
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Peter V.

#2
Hallo Carsten,

na ja -muss man Spaß dran haben.. ;) In meinem damaligen Heimlabor als 17-jähriger hätte ich mich davor auch nicht gescheut, aber jetzt wäre es mir doch eine zu arge Sudelei. Ich persönlich würde 96% H2SO4 nicht ohne Abzug, oder besser gesagt, irgendein "Schutzgehäuse" um die Kochstelle herum sieden, evtl. bin ich aber auch zu ängstlich geworden.

Aber auf jeden Fall interessant. Danke für den Beitrag.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

konsonant

hallo
Die konzentrierte Schwefelsäure braucht etwas Wasser um zu dissozieren , aggresiver zu sein, so habe ich gelesen. Geht es wirklich nicht mit verdünnterer Säure ? Die aufgelöteten Chips löse ich indem ich die Platine von unten über die Flamme halte , stinkt natürlich , mit dem Messer drunter führt doch zu Brüchen. In Speicherriegelchips (zb 64gb) sind mehrere Siliziumplättchen übereinander , aber die sind viel zu fein in den Strukturen. Viel Glück noch mit den Händen , ^^ . Auch Danke fürs Zeigen.
gruß conso
schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

Werner

Nein, verdünnte Schwefelsäure geht nicht!
Man braucht die oxydierenden Eigenschaften der konz. Säure und die hohe Temperatur von 335 °C beim Siedepunkt (Azeotrop). Wenn man etwas länger kocht, ist auch "dat Schwadde" weg (Kohlenstoff).

Ist übrigens auch die einzig angewandte Methode, wenn sich Halbleiterhersteller für die genauen Eigenschaften von Konkurrenzprodukten interessieren. Laut Siemens bleibt die Elektronik zum Testen weitgehend ganz.

Gruß - Werner

Carsten Wieczorrek

Danke Werner, Du warst schneller ....

Habe ich nicht irgendwo etwas von Verkohlung und Kieselalgen-Vergleich geschrieben...

Muß mal nachlesen.

Nacht

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

konsonant

schreibrecht unbegrenzt gesperrt. danke dem zuspruch. https://www.fip.fr/

Horst Wörmann

Carsten,

danke für die Beschreibung mit den Bildern dazu!
Abrauchen mit konz. Schwefelsäure - herrlich, habe ich seit Ewigkeiten nicht gemacht. Muß ich ausprobieren.

Viele Grüße
Horst

othum

Lieber Carsten und andere Chemiebegeisterte!

Auch wenn das hier toll aussieht, gut klingt und schöne Ergebnisse liefert, möchte ich als Chemiker dringend (!) davon abraten, das nachzumachen.
Ich bin wahrlich kein "Weichei" im Labor und weiss berufsbedingt sehr gut, die in Sicherheitsdatenblättern beschriebene Gefahren zu relativieren und auf die angewandten Mengen, etc. anzuwenden.
Es gibt nur ein paar Dinge, die ich freiwillig nicht anpacken würde. Dazu gehört definitiv siedende Schwefelsäure! Und wenn man schon damit umgeht, braucht es definitiv mehr als nur eine Schutzbrille.

Bitte: Tut Euch den Gefallen und lasst so einen Unsinn sein!

Beste Grüße, Oliver

PS: Die Gefahr besteht übrigens weniger darin, was passiert, wenn das Experiment so läuft, wie es laufen soll, sondern darin, wass passiert, wenn was schief geht. Das Becherglas fällt um oder bekommt einen Sprung, es kommt zu Siedeverzügen, etc. pp
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

Peter V.

#9
Hallo Oliver,

ich wollte es nicht gleich so hart ausdrücken, aber all die Gedanken hatte ich auch: Zerplatzendes Glas, Siedeverzüge...

Ich bin kein Chemiker, aber ich würde so etwas aber allenfalls im Heizpilz unter den Abzug durchführen - oder ggf. auf einem Magnetheizrührer, zudem mit Siedesteinchen. Aber niemals ohne Abzug bzw. eine abzugsähnliche spritzsichere "Kabine".  Carstens Bilder sind schon mehr als abenteuerlich, eigentlich verdienen sie die Überschrift "Keinesfalls nachmachen"! Und wie man sieht - sogar die Katze nimmt Reißaus!  :D In früheren Zeiten hätten wir solche Anleitungen sogar gelöscht. Wenn da etwas passiert, hilft die Schutzbrille kaum.

Ich denke, dass ich die tatsächlichen Risiken ach so gefährlicher Chemikalien wie Xylol, Formalin etc. auch sehr gut einschätzen kann - unabhängig von den gruseligen Sicherheitsdatenblättern. Aber vor siedender konz. H2SO4 hätte ich (fast) soviel Respekt wie vor Flußsäure (Letztere käme mir niemals frewillig ins Haus).

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Werner

Mit Schwefelsäure abgeraucht wird normalerweise nicht im Glas, sondern in einer Porzellanschale oder einem Porzellantiegel.

Peter V.

#11
Hallo Carsten,

Zitat von: Carsten Wieczorrek in April 17, 2020, 22:20:19 NACHMITTAGS
Hallo,

ja, das Leben ist gefährlich. Dennoch reden wir hier eher über 50 ml als über 50 Liter.
Da wir aber immer mehr in einer Vollkasko-Gesellschaft leben, in der immer einer Schuld sein muss, ziehe ich diesen Beitrag zurück.

Carsten

ich bin nicht für übertriebene Vorsicht beim Umgang mit Chemikalien, aber siedende Schwefelsäure ist schon eine Hausnummer. Und in dem Fall bin ich tatsächlich der Ansicht, dass das nicht in die Hände absolut Unerfahrener mit Mamas Litermaß auf dem Holzkohlegrill gehört!!! Bitte bedenke, dass dieses Forum eine große Reichweite hat und - selbst wenn man's kaum glauben mag - auch Jugendliche hier lesen. Das hat nichts mit Vollkasko-Mentalität zu tun.

Ich hatte bis zum Abitur in den frühen Achtzigern ein durchaus respektables Chemielabor in meinem Zimmer und - im Nachhinein betrachtet - war auch nicht alles ganz ungefährlich, was ich da zusammengerührt habe.  Aber konz. H2SO4 gehört nun wirklich nicht auf den Grill und schon damals hätte ich dafür etwas geeignetere Heizmöglichkeiten genommen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

wilfried48

Hallo,

also im Analytiklabor macht man das auch anders.

Da der Chip ja immer sehr klein gegenüber dem Gehäuse ist, wird zunächst alles überflüssige bis zum Rand des Chips weggesägt und das Plättchen dann auch beiden Seiten die Flächen bis auf wenige zehntel Millimeter an den Chip herangeschliffen.

Dann kann man die ganze Koch - Prozedur in einem kleinen Kreamiktigelchen mit wenigen ml Volumen und natürlich unter dem Abzug bei geschlossener Scheibe erledigen.

Falls das Gehäuse mit den Kontakten dranbleiben soll, weil man nur die Chipoberfläche freilegen will und an dem Chip anschliessend noch Funktionstests z.B. unter dem Infrarotmikroskop (Lokalisierung von Hotspots) durchführen will, gibt es spezielle Geräte die mit einem Säurejet lokalisiert die Chipoberfläche freilegen.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

PiusX

#13
Lieber Werner,

ZitatMit Schwefelsäure abgeraucht wird normalerweise nicht im Glas, sondern in einer Porzellanschale oder einem Porzellantiegel.
Bei der verwendeten kleinen Menge an konzentrierter Schwefelsäure ist es aber auch sicherlich nicht ganz falsch, wenn an Stelle der Porzellanschale ein dickwandiges Gefäß aus Spezialglas verwendet und alles auch noch in einen großen Edelstahltopf mit hohen Seitenwänden reingestellt wird. Welches Gefäß aus welcher Glassorte würdest Du als Chemiker als zweitbeste Lösung empfehlen?


Netten Gruß

PiusX

PiusX

#14
Lieber Carsten Wieczorrek,

danke für Deine Darstellungen. Allerdings ist die Lösung mit dem großen Allerweltsglasgefäß über dem Grill in der Tat sehr heikel.

Bei dem einen Aufbau hast Du eine spezielle(?) Heizplatte eingesetzt. Kann bei dieser neben zahlreichen anderen Parametern z.B. auch die Aufheizgeschwindigkeit eingestellt werden? Bis auf welche Temperatur kann mit ihr geheizt werden? Falls es sich um eine spezielle Heizplatte handelt: Von welchem Hersteller ist diese und welche Bezeichnung hat sie?


Netten Gruß

PiusX