Leitz Orthoplantrieb blockiert

Begonnen von Klaus Herrmann, Mai 03, 2020, 12:53:27 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Liebe Diana, Mario hat mir gerade geschrieben, dass alle Teile fertig sind. Stimmt die Adresse "Diana Migrosgobische Glinik im Norden von Bayern?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

wir sollten Mario und Diana offiziell zu Orthoplanisten ernennen. Faszinierend, toll, was ihr beiden hier auf die Beine stellt, alle Achtung !

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

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#32
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Klaus Herrmann

Hallo Mario,

eine schöne Lehrstunde hast du hier verfasst. Faszinierend zu sehen wie so ein für den Trieb wichtiges Teil entsteht. Erinnert mich an die tolle Fernseh-Sendung mit der Maus, in der solche schwierigen Vorgänge sehr gut erklärt wurden.

Nun kommt noch die Stunde - eher Plural - der Wahrheit, wenn Diana zusammenbaut und justiert. Es geht also weiter mit der spannenden Rettungsaktion.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Lungu

Hallo Mario,

eine Super Dokumentation, auch wenn ich so etwas niemals machen würde, aber es ist einfach schön die Arbeit zu bewundern. Jetzt weis ich auch wofür man die Fräser braucht.

Danke
Grüße Lungu

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#35
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Diana1982

#36
Lieber Klaus,

Bald werden Deine schlaflosen Nächte - zumindest bezogen auf den multimorbiden Patienten hier - ein Ende haben  :)
Alles wird gut und Du wirst das Ortholux II wieder genesen an seinen Besitzer zurückgeben können!

Bevor ich weiter auf das hier benötigte und von Mario passgenau angefertigte Ersatzteil (Doppelritzel aus Messing) eingehe, leider NOCH ein weiteres Leiden...

Der Schlitten des Tischführungsblockes lief äußerst unrund, viel zu stramm und wirklich arg hakelig.
Dachte zunächst, das wäre schnell behoben, bestimmt ist einer der Kugellagerkäfige (die haben Nasen dran) nur falsch herum oder an falscher Postition eingesetzt (es gibt grds. einen von vieren, der sich etwas von den anderen dreien unterscheidet).
Dem war aber nicht so, alles war richtig eingebaut.

Nach einem vorausgegangenen Wartungsversuch wurde also zwar alles wieder richtig zusammengesetzt, aber ohne die hier notwendige Nachjustage. Warum man das oft machen muss, obwohl alles wieder genauso eingebaut wurde, wie es vorher war, keine Ahnung...geringfügige Abweichungen wo auch immer.

Die "Deckel" waren knirsch angezogen. Zwar meiner Meinung nach nicht so knirsch an die Kugellager drückend, dass das zu folgendem Schaden führte, aber wer weiß, was bei dem Mikroskop zuvor schon schief gelaufen ist.

Also, zum Schaden:
Auch nach Nachbessern der Justage über die 8 entsprechenden Schrauben (siehe erstes Bild), lief der Schlitten recht unrund. Es gab eine Art Huckelpisten- bzw. Schlaglochgefühl beim Verfahren. Bei näherer Begutachtung stellte ich Vertiefungen in zwei Laufflächen fest (zweites und drittes Bild). Dort wurden offensichtlich Kugeln eingedrückt.

Habe vorsichtshalber alle 32 Kugeln gegen neue ersetzt. (Ggf. möchte ich nachfolgend noch überprüfen, ob evtl. einzelne Kugeln etwas größer waren als der Rest.)
Die Laufflächen habe ich so belassen können und eine Einstellung gefunden, in der das "Gehuckel" beim Verfahren erstmal ohne angeschraubten Grob- und Feintrieb wesentlich weniger auffällt und ansonsten alles schön läuft.
Inzwischen ist auch der Grob-/Fein-Trieb angeschraubt und man merkt nun gar nichts mehr  :) :) :)

LG Diana




Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

www.microscopia.de

Diana1982

#37
Wurde eben per PN darauf hingewiesen, dass es das Wort "knirsch" (außerhalb Frankens) nicht geben würde...war mir bis dahin wirklich nicht bewusst  ;)
Also knirsch heißt meinem Sprachverständnis nach so viel wie "eng anliegend", "fest anliegend" ggf. auch etwas zu fest, fest, bis es knirscht sozusagen.

LG Diana
Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
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Olympus SZX12

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Diana1982

Guten Morgen Klaus,

Dein Stativ geht heute noch zur Post  :)

Das neue Doppelritzel, das Mario angefertigt hat, fügt sich klasse ein!

Ich konnte nun alles wieder zusammensetzen, justieren und auch überprüfen, ob die Endanschläge wieder richtig arbeiten: Das tun sie  :) :) :)
Hatte dafür die Feder zwischen den beiden Endanschlagsgabeln wieder zurechtgebogen, was erfolgreich war. Zusätzlich hatte ich ja die Grate an den Näpfen der Grobtriebwelle entfernt. Nun schleift und blockiert nichts mehr, außer natürlich, wenn es soll, am oberen und unteren Tischendanschlag.

Auch das Anschrauben des Triebkastens ans Stativ und die Ausrichtung mit den "ominösen" Distanzkeilen hab ich Dir abgenommen.
War ein wenig Gefummel, aber vom Prinzip her einfach: Der Triebkasten wird mit allen vier Schrauben am Stativ befestigt. Die oberen beiden muss man dazu durch die Langlöcher der Keile einfädeln. Die Flache Seite der Keile zeigt dabei, wie bereits unten beschrieben, Richtung Tisch. An die Rundlöcher kommt man über den hinteren Deckel (Auflichtstrahlengang) am Stativ. In diese kann man dann z.B. schmale Schraubenzieher stecken um sie erstmal am Nach-unten-Durchrutschen zu hindern. Dann den Triebkasten mit Tisch in x- und y-Richtung gerade ausrichten, die oberen Schrauben wieder ganz leicht lösen, so dass die Keile minimal nach unten rutschen und dann wieder fest anziehen. Die Ausrichtung des Tisches dabei ständig kontrollieren und wo nötig nachbessern.
Hat etwas gedauert, bis alle vier Schrauben saßen und sich nicht gegenseitig wieder die Einstellung "verdorben" haben. Aber nun passt es  ;)

Ich packe das Ortholux II jetzt ein, hoffe, alles kommt heil bei Dir an und Du und sein Besitzer seid zufrieden mit unserer Arbeit :)

LG
Diana
Leitz Orthoplan
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Klaus Herrmann

Liebe Diana, Lieber Mario,

wenn man bedenkt, dass der Auslöser für diese gewaltige Aktion wahrscheinlich ein total verharzter Trieb war kann man nur alle warnen in einem solchen Fall die Fokussierung mit viel Krafteinsatz zu machen. Wo rohe Kräfte walten da kann kein Zahnkranz halten!
Also vielen Dank und alle Achtung an euch beide für die erfolgreiche Rettung des schönen Mikroskops! Die Dokumentation zeigt wieviel Arbeit dahinter steckt. In dem Fall braucht ihr beide keine Angst vor "Industriespionage" haben, das macht euch so schnell keiner nach!
Ihr könnt euch jetzt einreihen in den erlauchten Kreis der Mikroskopretter.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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