Botanik: Einblicke in einen Scheinknoblauch - Alliaria petiolata *

Begonnen von Fahrenheit, Mai 07, 2020, 22:43:01 NACHMITTAGS

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Fahrenheit

Liebe Pflanzenfreunde,

ich solle doch mal was einheimisches schneiden! Das habe ich durchaus schon öfter gehört. Nicht, dass ich das nicht tun würde; da wären zum Beispiel die Große Brennnessel oder das Hirtentäschelkraut, der Efeu oder der Rainfarn. Sogar spontan fällt mir da noch so einiges mehr ein. Aber es ist halt auch viel fremdländisches unter dem Messer gewesen.
Ein einheimischer Kreuzblütler terrorisiert zur Zeit aber gerade die gesamte Siegaue. An ihm kommt man nicht vorbei: die Knoblauchsrauke Alliaria petiolata. also habe ich mir eine recht hoch gewachsene Pflanze von einer meiner Spaziergänge mitgebracht, von der ich heute Spross und Blattstiel vorstellen möchte.

Wie immer zunächst etwas zur Pflanze selbst

Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata; früher Alliaria officinalis), auch Knoblauchskraut, Lauchkraut oder Knoblauchhederich genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) gehört. Die Trivialnamen beziehen sich auf den Knoblauchduft, der beim Zerreiben der Blätter entsteht und auch auf den Geschmack der essbaren Pflanze. 

Bild 1: Die Knoblauchsrauke an einem ganz typischen Standort unter Laubbäumen in einem lichten Wäldchen


Die Alliaria petiolata wächst wild in den meisten Teilen Europas, Vorderasiens und Zentralasiens bis China und Indien und kommt stellenweise auch in Nordafrika vor. In Nordamerika und Südamerika ist sie ein Neophyt, der als invasive Pflanze gilt. Sie ist vermutlich durch europäische Siedler bewusst als Küchenkraut und Heilpflanze nach Nordamerika gebracht worden (so genannte Ethelochorie).
Eigentlich eine Pflanzenart der Laubwälder, gedeiht die Knoblauchsrauke aber auch gut in Gebüschen und Hecken sowie an Mauern und Wegrainen, in Gärten und auf Schuttplätzen (Ruderalstellen). Sie befindet sich dort häufig in der Gesellschaft von Brennnesseln. Wie diese schätzt sie frische, stickstoffreiche Lehmböden (Stickstoffzeigerpflanze). Heute ist sie häufig auch in schattigen Parkanlagen und in Gehölzen im städtischen Raum zu finden.
Seltener findet man sie in Astgabeln von Bäumen, wo sie dann epiphytisch wächst.
Im Unterholz lichter Wälder behauptet sich die Knoblauchsrauke durch die aktive Hemmung des Wachstums von Mykorrhizapilzen, die die frischen Schösslinge ihrer Schattenspender brauchen, um weiter zu wachsen.

Bild 2: An günstigen Standorten finden wir A. petiolata dicht gedrängt und mit bis zu einem Meter hoch gewachsen vor


Die Knoblauchsrauke ist eine zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 Zentimetern erreicht. Sie besitzt eine lange Pfahlwurzel. Der Stängel ist schwach vierkantig, im basalen Bereich entwickelt er eine schwache Behaarung. Die lang gestielten, nierenförmigen Grundblätter sind am Rand buchtig gekerbt. Die Stängelblätter sind wechselständig angeordnet. Sie weisen eine herzförmige Blattspreite mit gebuchtetem Rand auf.
An mageren Standorten wurden aber auch fruchtende Pflanzen von nur 5 cm Höhe gefunden - ein schönes Beispiel für die Modifikationsspanne der Art.
Im Herbst stirbt ein Großteil der oberirdischen Pflanzenteile ab. Sie ist ein Hemikryptophyt, dessen Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche liegen und dort durch z.B. eine Schicht Laub oder Schnee geschützt auf den kommenden Frühling warten.

Bild 3: Ein typisches Blatt


Der endständigen, traubigen Blütenstand der Knoblauchsrauke mit viele Blüten erscheint von April bis Juli. Seine zwittrigen, 5 bis 8 mm durchmessenden Blüten sind, wie für Kreuzblütler typisch, vierzählig. Die vier Kronblätter und vier weißen Kelchblätter sind frei. Die Blüten besitzen sechs Staubblätter, von denen die zwei seitlichen deutlich kürzer sind. Am Blütenboden, am Grund der Staubblätter, sind ringförmig die Nektardrüsen angeordnet. Der Fruchtknoten ist grün und schlank und durch eine Scheidewand in zwei Fächer geteilt.

Bild 4: Blütenstand und Fruchtansatz


Der befruchtete Fruchtknoten entwickelt sich zu einer Schote von drei bis sieben Zentimetern Länge. Die im unreifen Zustand grüne Schote ist mit nur zwei Millimetern Durchmesser nicht wesentlich dicker als der vormalige Blütenstiel. Sie enthält in jedem der zwei Fächer sechs bis acht Samen, die jeweils nur etwa drei Millimeter lang und ausgereift von schwarzbrauner Farbe sind.
Mit zunehmender Reife verändert sich aufgrund des dann stattfindenden Austrocknungsprozesses die Farbe der Schote von grün zu hellbraun. Ist die Schote voll ausgereift, reißen die beiden Fruchtklappen von unten nach oben allmählich auf und fallen schließlich ab. Dabei bleiben die mit kurzen Stielen an der Scheidewand der Schote befestigten Samen oft noch lange mit dieser verbunden.

Bild 5: Samen der Knoblauchsrauke

Aufnahme von Steve Hurst, USDA-NRCS Plants Database; gemeinfrei

Die Knoblauchsrauke hat im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine gewisse Rolle als Gewürzpflanze gespielt und geriet, als Gewürze preisgünstiger und damit für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich wurden, als solche zunehmend in Vergessenheit. Ähnlich wie beim Bärlauch entdeckt die moderne Kräuterküche die Knoblauchsrauke aber trotz ihrer eher flüchtigen Aromate in zunehmendem Maße wieder.
Sie wurde schon gut 4000 v. Chr. im Mesolithikum als Gewürz benutzt, wie Phytolithen an Scherben von Tontöpfen aus Neustadt in Holstein an der Ostsee und Stenø in Dänemark zeigen. Damit ist die Knoblauchsrauke das älteste bekannte einheimische Gewürz.
Die von April bis Juni gesammelten Blätter können als Salat gegessen werden, aber auch in Dressings und Frischkäse finden die fein gehackten Blätter Verwendung. Die schwarzen Samen der Knoblauchsrauke lassen sich ähnlich wie Pfefferkörner verwenden und haben einen sehr scharfen Geschmack.

Die Knoblauchsrauke wurde aber auch zu Heilzwecken verwendet. Sie wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Eigenschaften nach. In der Volksmedizin wurden aus den Blättern Breiumschläge zur Behandlung von Insektenstichen und Wurmerkrankungen hergestellt.

Bild 6: Illustration aus Bilder ur Nordens Flora

Carl Axel Magnus Lindman, Stockholm; gemeinfrei


Hier die Informationen zur Präparation

Geschnitten habe ich den Spross im unteren Drittel - freistehend - und den Blattstiel eines Grundblatts - in Möhreneinbettung - auf dem Tempelchen (Zylindermikrotom im Halter als Tischmikrotom) mit Leica Einmalklingen 818 im SHK Halter. Die Schnittdicke beträgt ca. 60µm.
Insbesondere der Blattstiel enthält kaum sklerifizierte Zellen und erhält seine Stabilität fast ausschließlich durch den Turgor. Damit wird der Schnitt schwierig, zumal sich Epidermis und Kollenchym regelmäßig ablösen.

Fixiert wurden die Schnitte für ca. 12 Stunden in AFE. Nach Überführen in Aqua dest. waren die Schnitte dann bereit für die Färbung.

Gefärbt habe ich mit W3Asim I nach Rolf-Dieter Müller. Nach mehrfachem Spülen mit Aqua dest. erfolgte eine sanfte Differenzierung ebenfalls in Aqua dest. für ca. 5 Stunden.

Eingedeckt wurden die Schnitte nach gründlichem Entwässern mit reinem Isopropanol wie immer in Euparal.


Kurz zur verwendeten Technik

Die Aufnahmen sind auf dem Leica DMLS mit dem 4x CPlan (Übersicht des Blattstiels) und den PlanApos 10x, 20x, 40x und 100x entstanden. Die Kamera ist eine Panasonic GX7, die am Trinotubus des Mikroskops ohne Zwischenoptik direkt adaptiert ist. Die Steuerung der Kamera erfolgt durch einen elektronischen Fernauslöser. Die notwendigen Einstellungen zur Verschlusszeit und den Weißabgleich führe ich vor den Aufnahmeserien direkt an der Kamera durch. Der Vorschub erfolgt manuell anhand der Skala am Feintrieb des DMLS.

Alle Mikroaufnahmen sind mit Zerene Stacker V1.04 (64bit) gestackt. Die anschließende Nachbereitung beschränkt sich auf die Normalisierung und ein leichtes Nachschärfen nach dem Verkleinern auf die 1024er Auflösung (alles mit XNView in der aktuellen Version). Bei stärker verrauschten Aufnahmen lasse ich aber auch mal Neat Image ran.


Und nun zu den Schnitten

Wir beginnen mit dem Spross. Geschnitten habe ich im unteren Drittel eines ca. 80 cm hohen Sprosses, der Durchmesser beträgt dort rund 6,5 mm. Davon entfallen fast 5 mm auf das Markparenchym - wir sehen also den typischen Sprossaufbau eines Kreuzblütlers. Aus diesen Grund zeige ich hier auch keine Übersicht: gut 85 % des Bildes wären einförmiges Markparenchym.

Bild 7a-d: Die äußeren Gewebe des Sprosses - also der interessante Teil; Bild 7a vom frischen, ungefärbten Schnitt, Bild 7b im Polarisationskontrast, Bild 7d mit Beschriftung.





Von außen nach innen finden wir: Die Epidermis mit einer dünnen Cuticula (Ep & Cu), gefolgt von einem einreihigen Kollenchym (Kol) oder handelt es sich um eine zweilagigen Epidermis? Im Anschluss dann das Rindenparenchym (RP), darin eingelagert sklerifizierte Faserstränge (SklF). Als nächstes folgen Phloem (Pl) und Cambium (Ca) und danach das Xylem mit großen Strecken sklerifiziertem Xylemparenchym (hier als Sklerenchymring - SklR - benannt). Weiter nach innen haben wir dann noch das primäre Xylem (pXl) und eben das Markparenchym. Im Markparenchym finden wir immer wieder Stellen, an denen sich der Zellverbund bereits aufgelöst hat (erkennbar am ganz rechten Rand der Bilder 7c & d). Der alternde Spross der Knoblauchsrauke ist also im inneren hohl.
Informationen zu den Abkürzungen im beschrifteten Bild 7d findet Ihr wie immer auch auf der Webseite des MKB: Tabelle mit den Kürzeln und den zugehörigen allgemeinen Erläuterungen.

Bilder 8a,b: Die Leitgewebe in der Übersicht



Spannend: Einzelne Tracheen lassen sich kaum ausmachen.

Bilder 9a-f: Detailaufnahmen







Die ersten beiden Bilder zeigen die äußeren Gewebe bis zum Phloem im ungefärbten und gefärbten Schnitt (9a&b). Bild 9c zeigt eines der Fasernester oberhalb des Phloems. In Bild 9d sehen wir das Phloem (oben), nach unten hin gefolgt vom Cambium und dem langsam ausdifferenzierenden Xylem mit Tracheen im Gewebeverbund. Die Bilder 9e&f zeigen Details aus dem Übergang zum primären Xylem, dort sind ebenfalls Tracheen zu erkennen.

Bilder 10a,b: Xylem und primäres Xylem im ungefärbten Schnitt und Polarisationskontrast



Spannend: in vielen Zellen zeigen sich Chloroplasten, die da eigentlich nicht hin gehören. Ob die alle beim Schnitt verschleppt worden sind?

Als Fazit kann man sagen, dass sich im Querschnitt nur ein erstaunlich geringer Anteil an sklerifizierten Stützgeweben findet, die dem Spross aufgrund ihres Materials Stabilität verleihen. Eine Erfahrung, die man auch macht, wenn man versucht, eine Knoblauchsrauke zu pflücken: der Spross bricht nicht, sondern fasert auf. Die Stabilität wird insgesamt durch sklerenchymatische Gewebe und den Turgor erreicht. 

Werfen wir nun noch einen Blick auf den Blattstiel, für den schon makroskopisch das gleiche gilt: nach der Probenahme musste ich noch ca. 15 Minuten nach Hause laufen. Bis dahin hingen alle Blätter schlaff herab. Nach etwa 10 Minuten im Wasser stand die Pflanze wieder wie eine Eins.

Bilder 11: Querschnitt des Blattstiels eines Grundblattes in der Übersicht


Die zweilagige Epidermis löst sich ab und fehlt im inneren der Gabel ganz: Schnittartefakte, die dem fehlenden Turgor zu verdanken sind. Hier würde wohl nur eine Paraffineinbettung helfen. Man erkennt einen gekerbten Blattstiel mit einem großen Hauptleitbündel im Zentrum (eigentlich sind es drei einzelne Leitbündel, die verwachsen sind), zu den Seiten hin gefolgt von kleineren Einzelbündeln und größeren Gruppen von zwei oder drei wider verwachsenen Bündeln. Das Ganze zum Rand hin kleiner werdend.

Bild 12a,b: Die drei Hauptleitbündel mit dem umgebenden Gewebe, Bild 12b mit Beschriftung



Wir finden Epidermis und Cuticula (Ep & Cu), Ein Rindenparenchym (RP) und darin eingebettet die Leitbündel mit Faserkappen (FK), Phloem (Pl) und Xylem (Xl). Fast könnte man meinen, auch ein Cambium zu erkennen, wie es sich z.B. auch im Blattstiel beim Efeu zeigt ...

Bilder 13a,b: Die Hauptleitbündel im Detail, Bild 13a vom frischen, ungefärbten Schnitt



Bilder 14a,b: Und noch zwei der Nebenleitbündel



Vielen Dank fürs Lesen, Anregung und Kritik sind wie immer willkommen.

Herzliche Grüße
Jörg
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othum

Hallo Jörg,

sehr schöne Vorstellung! Seit ich vor knapp 2 Jahren mit dem Mikroskopieren begonnen habe, fällt mir doch immer mehr einheimische Flora auf, mit der ich mich früher nie auseinander gesetzt habe.... Wenn ich nur mehr Zeit hätte....

Was mir auf den Bilder fehlt, ist ein Maßstab. Find ich immer recht hilfreich...

Beste Grüße, Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

Fahrenheit

Lieber Oliver,

vielen Dank für Dein Lob, das mich sehr freut! Ja, so geht es mir auch. Einen noch stärkeren Schub hat aber iNaturalist gegeben: https://www.inaturalist.org/.

Den Maßstab setze ich mit dem Aufmaßprogramm von Jens Rüdig (https://ruedig.de/tmp/messprogramm.htm). Eine kleine, effiziente Anwendung, die ohne viel drumherum das mitbringt, was man als Mikroskopiker braucht. Leider habe ich immer das Gefühl, dass die dort verwendeten Bibliotheken die Bildqualität negativ beeinflussen. Ich speichere z.B. immer im bmp Format und wandele dann mit XNView wieder in jpg um, da die eingebaute jpg Routine ein deutlich schlechteres Ergebnis liefert.

Somit zeige ich hier den Maßstab immer nur in beschrifteten Bildern und diese immer parallel zum jeweiligen unbeschrifteten Bild. Allerdings habe ich zu jeder Aufnahme auch ein Bild mit Maßstab, dass ich gerne zeigen kann, wenn Bedarf besteht.

Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch: wie empfindest Du - oder allgemein an die Leser: wie empfindet Ihr - die Unterschiede in den Bildern 7c & d bzw 12 a & b?

Herzliche Grüße
Jörg
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othum

Hallo Jörg,

Zitat von: Fahrenheit in Mai 08, 2020, 07:05:48 VORMITTAG
Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch: wie empfindest Du - oder allgemein an die Leser: wie empfindet Ihr - die Unterschiede in den Bildern 7c & d bzw 12 a & b?

Ich habe mich jetzt gerade nochmal extra an meinen Rechner mit kalibiriertem EIZO Monitor gesetzt. Nebeneinander betrachtet (zwei Fenster überlappend) haben die beschrifteten Bilder minimal weniger Brillianz, ich würde sagen, die Lichter sind etwas reduziert. Aber im normalen Lesemodus fällt mir das nicht auf.

Zitat von: Fahrenheit in Mai 08, 2020, 07:05:48 VORMITTAG
Den Maßstab setze ich mit dem Aufmaßprogramm von Jens Rüdig (https://ruedig.de/tmp/messprogramm.htm). Eine kleine, effiziente Anwendung, die ohne viel drumherum das mitbringt, was man als Mikroskopiker braucht. Leider habe ich immer das Gefühl, dass die dort verwendeten Bibliotheken die Bildqualität negativ beeinflussen. Ich speichere z.B. immer im bmp Format und wandele dann mit XNView wieder in jpg um, da die eingebaute jpg Routine ein deutlich schlechteres Ergebnis liefert.
Das Konvertieren zwischen Bildformaten (und Farbräumen!!!) ist natürlich immer schwierig. Ich mache möglichst alles an den RAW-Files in LR, dann fällt das weg. Wenn ich in externe Programme gehe (Helicon Focus oder PTGui), dann via 16bit-TIFF. Früh auf 8bit-Formate zu komprimieren, verschenkt Spielraum (Ich reduziere zB vorm Stacken gerne stark die Lichter, das gibt in HF bessere Resultate. Wenn ich das mit 8bit-JPGs mache, riskiere ich später, wenn ich die Lichter wieder hochziehe, Tonwertabrisse).
Für die Maßstäbe habe ich einmal mit allen Objektiven eine Meßskala fotografiert und in Photoshop daraus Skalen selbst gezeichnet. Die habe ich alle ein einer PS-Datei (siehe Screenshot) gesammelt. Ich öffne dann aus LR heraus die betreffende Datei in PS, kopiere den passenden Maßstab als neue Ebene mit transparentem Hintergrund hinein, speichere als PSD-Datei. Zurück in LR habe ich dann direkt und quasi ohne Verluste (!) zusätzlich das Bild mit Maßstab. Das geht sehr fix (wenige Sekunden pro Bild) und ich habe immer noch in LR in meiner Sammlung alles beieinander. Ganz zum Schluss erst konvertiere ich in JPG.

Beste Grüße, Oliver
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

limno

Hallo Jörg und Oliver,
@Jörg: Samen als Pfefferersatz? Das werde ich mal probieren. Wie stets, eine sehr gelungene Dokumentation ! Danke!
@Oliver: Jüngst ist mir auch ein gebrauchter Monitor (Sync Master 2494 von Samsung) "zugeflogen", ein Geschenk meines Bruders. Der EIZO Monitortest verlief ohne Fehl und Tadel. Ich habe den Monitor auf jene Parameter eingestellt, die vom Hersteller für meine Zwecke (Bildbearbeitung )als optimal angegeben wurden.
Bei den Bildern 7a, c und d und vermeine ich, einen leichten "Hotspot" feststellen zu können. 12a und b empfinde ich als optimal.
Beste Grüße und Dank von
Heinrich

So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Nordlicht

#5
Hallo Jörg,

Mir hat dein Beitrag, wie immer, sehr gut gefallen.
Ohne deine direkte Aufforderung sich die Bilder noch einmal genau anzuschauen
wäre mir z.b. kein Unterschied zwischen 12 a+b aufgefallen.

Von dir angestachelt würde ich sagen es gibt einen Qualitätsverlust.
Ich beziehe mich auf die Ränder des Schnittes zum Hintergrund, dort fällt mir dann doch ein Unterschied auf.
Ob du das jetzt zu kritisch bist ???
Mich würde es wahrscheinlich ärgern, werde aber öfters von meiner Frau zurückgepfiffen:
"Übertreib das nicht, das sieht hinterher kein Schwein" - Ohne deine Aufforderrung .....

Grüße Matthias

Rawfoto

Hallo Jörg

Gefällt mir sehr gut und du hilfst mir auch durch diesen Beitrag. Bei mir im Trockenschrank warten auch Präparate der Knoblauchrauke, die gibt es bei uns in der Stadt auch. Im Gelände des alten AKHs gibts auch viele Exemplare und da bin ich ja sogut wie täglich ...

Danke und liebe Grüße

Gerhard
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http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Fahrenheit

Liebe Pflanzenfreunde,

auch Euich vielen Dank für Euer Lob! - und natürlich auch für die Rückmeldungen zum Qualitätsverlust beim Einfügen des Maßstabsbalkens.

Schön, dass nicht nur ich das sehe, auch der Hotspot ist mir schon aufgefallen, er tritt aber auch bei den Ausgangsbildern auf (hängt also an der Beleuchtung des SM Stativs oder an der Kamera ...). Irgendwie hat man sich ja an seinen Workflow gewöhnt. Ich werd's mal so belassen und wenn jemand ein bestimmtes Bild mit Maßstab haben möchte - oder gerne auch eine Struktur ausgemessen - das ist kein Problem, mache ich gerne und stelle es dann ein.

Lieber Gerhard,

wenn Du möchtest, beschrifte Ich Dir Deine Aufnahmen gerne wieder. Oder ich schau' mir die von Dir beschrifteten an. :)

Herzliche Grüße
Jörg

p.s.
Hans-Jürgen hatte die Knoblauchsrauke auch schon unter dem Messer, sogar mit Wurzel:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16561.0
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Detlef Kramer

Lieber Jörg,

zu der Frage nach den Plastiden resp. Chloroplasten im Xylem: warum nicht? Nur halt nicht in den eigentlichen Gefäßen (Tracheen, Tracheiden), denn die sind tot. Aber die Xylemparenchymzellen sind lebend und enthalten das normale Plasma, also auch Plastiden, wenn auch reduziert in Größe und Innenarchitektur.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Fahrenheit

Lieber Detlef,

danke Dir! Habe gerade den Blattstiel und das Blatt unserer Quitte geschitten: da schaut es genau so aus. Demnächst mehr hier im Forum.

Herzliche Grüße
Jörg
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Rawfoto

#10
Guten Morgen

Habe mich Jörg gerade geeinigt das Bild der Wurzel der Knoblauchsrauke hier als Gast einzustellen. Damit ist es bei der richtigen Pflanze, danke Jörg.



Dieses Bild ist wieder am BX-60 aufgenommen worden, Objektiv U-PlanSAPO 20x Öl (Kondensor und Objektiv mit Öl versehen). Panorama aus 6 Einzelstapel, Nikon Z6

Liebe Grüße

Gerhard
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Rawfoto

Liebe KollegInnen

Noch ein kleiner Update, ich habe mich mit der UV-Einrichtung gespielt und finde das man die Eigenschaften der Pfahlwurzen mit dem SWG UV-Einsatz am besten sieht.

SWG steht für Super Wide Green

Wie bei allen G-Einsätzen ist der Dichroic mirror DM570, der Barrier Filter BA590 und die Besonderheit liegt im Exciter Filter ==> BP480-550

Zum Vergleich:  BP510-550 beim WG (Wide Band Green) bzw. BP510-550 beim NG (Near Band Green).



Aufnahme ist ein Single-Stapel, mit dem UPLANAPO 10x Öl (Rest wie das obige Bild)

Liebe Grüße

Gerhard
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Fahrenheit

#12
Lieber Gerhard,

vielen Dank für die Bilder zur Wurzel, die ich jedoch leider nur direkt über das Editieren Deiner Beiträge aufrufen kann. Die Ursache liegt wohl in der mitgegebenen Größenformatierung in der öffnenden Image Klausel: (img width=676 height=902).

Die Beschriftung ist tatsächlich nicht ganz einfach, da die aufnahmen "nur" das Zentrum der Wurzeln zeigen. Die blauen Zellen wären dann das Metaxylem, die roten das Xylem - immer davon ausgehend, dass hier ein /sekundäres?) Dickenwachstum vorliegt. In beiden Bereichen finden sich Tracheen. Grüne Zellen könnten zu Strahlen oder zu Seitenwurzeln gehören. 
Vielleicht kannst Du noch eine Übersichtsaufnahme einstellen, die die Orientierung erleichtert und erlaubt, meinen ersten Wurf oben zu prüfen.

Herzliche Grüße
Jörg
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Rawfoto

Guten Abend

Ich bin immer noch bei der Knoblauchsrauke, vor allem die Wurzeln haben es mir angetan und ich werde auch noch dranbleiben .-)



Ich habe an einer Stelle geschnitten wo eine Seitenwurzel abgezweigt ist, es kommt auch noch ein Längsschnitt und die Übersichtsaufnahme die ich Jörg versprochen habe.

Gefärbt wurde mit W3A (klassisch), angeregt mit UV Licht (HBO-Lampe), Aufgenommen mit dem UPlanSAPO 20x Öl, 13 Stapel

Liebe Grüße

Gerhard
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Fahrenheit

Lieber Gerhard,

eine sehr schöne aufnahme! Spannend finde ich die im UV Licht weiß leuchtenden Zellen im Zentralzylinder der Wurzel.
Das müssten ja eigentlich auch Tracheen sein.

Welche Filter hast Du verwendet?

Herzliche GRüße
Jörg
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