HISTOLOGIE; Mastzellen in Haut eine Maus, Schleimbecherzellen im Colon

Begonnen von Ronald Schulte, November 14, 2009, 22:18:20 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Mastzellentheorie ist in das erste Bild eingetragen.

Die Giemsa-Färbung ist spezifisches geeignet für Mastzellen.

Protokoll:

- Schnitte in Wasser bringen;
- verdünnter Giemsa (empirisch feststellen) aufbringen und 2 bis 3 Minuten färben;
- kurz spulen mit AD;
- 2min Ethanol 70% (Farbwolken gehen ab);
- 3min Isopropanol 100%;
- 3min Frische Isopropanol 100%;
- einschließen in Euparal








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Das Colon (Dickdarm) sieht makroskopisch aus wie im ersten Bild.
In die hier gezeigte Schnitte sind die Zotten Krypten sowohl Flach als auch Quer getroffen.

Die "von Gieson" Färbung ist ein Typischer übersichtsfärbung. Das Haematoxyline färbt die Kerne und das Picrofuchsin färbt Bindegewebe Rosa an.

Protokoll:

- Schnitte in Wasser bringen;
- Eisenhaematoxyline von Weigert A und B kurz für die Färbung mischen 1:1;
- 5min Färben;
- Spulen mit AD;
- kurz einbringen in Salzsaure Ethanol (5sec);
- 15min Blauen in Kalkreiches Wasser;
- Spulen mit AD;
- 3min Färben mit Picrofuchsin (von Gieson gemisch);
- Spulen mit AD;
- 2min Ethanol 70% (Farbwolken gehen ab);
- 3min Isopropanol 100%;
- 3min Frische Isopropanol 100%;
- einschließen in Euparal

















Viel spass beim anschauen und schöne grusse aus die Niederlanden
Ronald

Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Florian Stellmacher

#1
Lieber Ronald,

wieder sehr schöne Fotos! Das letzte Mastzellen-Bild hat aber irgendein Problem (Aperturblende zu weit geschlossen? ISO zu grob eingestellt?).

Eine Korrektur: Das Colon hat keine Zotten, die gibt es nur im Dünndarm. Im Colon gibt es lediglich Krypten, die auch gut auf Deinen Fotos erkennbar sind. Ferner hast Du da eine größere Schleimhautfalte mit erfasst.

Dündarm mit Zotten sieht so aus:



AZAN, Zeiss Plan Neofluar 10x

Die Van Gieson-Färbung sieht ganz anders aus, als ich es gewohnt bin. Eigentlich werden die Kerne doch sehr dunkel, fast schwarz und nicht blau, die Kollagenfasern leuchtend rot und nicht violett und das Zytoplasma der Enterozyten rötlich bis gelblich und nicht farblos. Wie lange hast Du nach dem Färben gespült?

So sieht die Elastica-Van Gieson-Färbung bei mir aus (also mit zusätzlich schwarz gefärbten elastischen Fasern):



Vaskulitis, Zeiss Plan Neofluar 20x

Herzliche Grüße,
Florian

Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Ronald Schulte

Florian,

Die Zotten-fehler herschreibe ich morgen.

Das Protokoll habe ich beschrieben. Bei mir färben sich nur die Erythrocyten Gelb an (den Romeis muss ich also wirklich mal bekommen).
Wie sieht dein 'von Gieson' Protokoll denn aus?

Gute Nacht, Ronald
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Florian Stellmacher

Hallo Ronald,

auf die Schnelle - also ohne noch einmal in den Romeis zu blicken:

Ich mache eigentlich alles so wie Du, ich spüle aber extrem kurz, sodass der Schnitt makroskopisch rot bleibt, dann schnell 70er und gleich in 100er Alkohol.

Gute Nacht,
Florian
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Ronald Schulte

#4
Florian,

Der Text "Zotten" ist geändert in "Krypten". Dafür dank, du bist ja auch ein echte Spezialist und das ist auch gut (immer scharf bleiben und kein Unsinn verkaufen).

Bin gespannt wie lange du mit Ethanol spülst? In meine 70% Gang gehen viele Färbwolken ab aber ich denke immer das alle Wasser durch Ethanol versetzt werden muss
und dann ist 2min doch wohl notwendig oder?.
Was beim HE Färbung hilft ist das ansauern von Eosin mit etwas 2% Eisessig. Da hält das Eosin viel besser.
Vielleicht muss ich das auch mal machen. Mein Romeis ist bestellt aber kann jemand vielleicht mal nachschauen was hier die Lösung sein kann?

Grüße Ronald
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Florian Stellmacher

Hallo Ronald,

im Romeis (17. Aufl.) wird folgendes für die Van-Gieson-Färbung beschrieben:

Nach 1 min. Pikrofuchsin wird der Schnitt mit Filterpapier abgetupft und dann sofort in 96% Alkohol überführt bis keine Farbwolken mehr abgehen. Danach weiter in 100% Isopropanol, Xylol und Eindecken.

Also sollte auf keine Fall mit Aqua dest. gespült werden, wie ich bereits sagte. Dies löst die Pikrinsäure vollständig aus dem Präparat.

Herzliche Grüße,
Florian
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wasilis

Hallo Leute
Wunderschönde Bilder.
Die Bilder des Darmes sind auch von der Maus?

Welche Art der Vasulitis sieht man in den Beispielbildern von Florian. Die elastischen Fasern sind zerstört, keine Granulos denke an eine A. temporalis?? Würde mich als Rheumaologen sehr interessieren, da man selten Bilder einer floriden Vasculitis zu sehen bekommt.

Beste Grüße

Wasilis

Florian Stellmacher

Hallo Wasilis,

die Frage nach der Vaskulitis habe ich befürchtet. Also: Du siehst Gefäße der Oberschenkelmuskulatur eines Patienten mit Hepatitis C. Diese litt unter einer kryoglobulinämischen Vaskulitis, die bei Hep C gehäuft auftritt.

Darf ich Dich für weiteres auf die einschlägige Fachliteratur verweisen?

Der AZAN-Dündarm ist vom Menschen.

Herzliche Grüße,
Florian
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Ronald Schulte

Florian,

Danke für die such Arbeit (mein 18e Romeis habe ich bestellt und gesternabend ein altes 15e Druck auf ebay erworben).
Jetzt seht die Sache anders aus. Ich habe noch ein paar Sternumschnitte und werde heuteabend die von Gieson Färbung erneut ausfuhren.

Wie seht das Dritte Bild jetzt aus? Besser kann ich es mit ein 40x nicht bekommen. Ich suche mich ein 63x Objektiv.

Grüße Ronald
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Ronald Schulte

Wasilis,

Die Colon Krypten Schnitte sind nicht von eine Maus sondern ein Schwein.

Grüße Ronald
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Florian Stellmacher

Lieber Ronald,

so ganz ist der Abbildungsfehler beim 40er Fluotar nicht verschwunden. Ich glaube aber, dass das an der Kamera liegt. Damit kenne ich mich aber nicht so gut aus. Fest steht, dass der Schnitt exzellent ist, das Objektiv sicherlich ein exquisites Bild liefert und Du ein sehr guter Mikroskopiker bist. Da fällt mir eben nur die Kamera ein. Vielleicht weiß einer der Experten Rat? Welche Ausrüstung hattest Du noch mal?

Herzliche Grüße,
Florian
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Ronald Schulte

Florian,

Ich fotografiere mit ein Coolpix 4500 und ein Leitz periplan 10x kamera-adapter.

Ronald
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wasilis

Hallo nochmal

Hab gestern einen Artikel in Nature rewiews immunology gelesen da stand "The human intestinal mucosa is composed of a simple layer of columnar epithelial cells, as well as the underlying lamina propria and muscular mucosa. Goblet cells, which synthesize and release mucin, as well as other differentiated epithelial cell types, are present. The unstirred layer, which cannot be seen histologically, is located immediately above the epithelial cells. "

Mit unstirred layer ist doch der Mucinfilm gemeint den du so schön angefärbt hast oder?? Und den kann man histologisch auch sehr schön sehen. Müssen wir nun Nature korrigieren? oder ich hab gerade einschwarzes Loch im Hirn

Beste Grüße

Wasilis

Jürgen Boschert

Hallo Wasilis,

ZitatMüssen wir nun Nature korrigieren? oder ich hab gerade einschwarzes Loch im Hirn

ich glaube das schwarze Loch war eher bei den Reviewern des Artikels.

Beste Grüße !


JB
Beste Grüße !

JB

Florian Stellmacher

#14
Hallo Wasilis,

das verstehe ich auch nicht. Meinen die vielleicht etwas ganz anderes? Muzin jedenfalls ist sehr gut nachweisbar und wird von uns in der Routinediagnostik täglich zig mal untersucht.

Hier mal ein Beispiel: Becherzellen, diesmal nicht im Darm sondern in einem Bronchialast, wo sie z.B. im Rahmen einer chronischen Bronchitis vermehrt sind. Muzin/saure Mukupolysaccharide/Glykogen lassen sich gut mit der PAS-Färbung (Perjodsäre-Schiff-Reaktion) nachweisen, sie sind dann leuchtend rot:

1. Leicht vermehrte Becherzellen, eigentlich beinahe ein Normalbefund:


PAS, Zeiss Plan Neofluar 40x

2. Vermehrte Becherzellen bei leichter chronischer Bronchitis:


PAS, Zeiss Planapochromat 63x

3.Stark vermehrte Becherzellen bei schwerer chronischer Bronchitis:


PAS, Zeiss Plan Neofluar 40x

Alles sehr schleimig im Abgang!

Florian



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