Ziehl-Neelsen-Färbung: Variante ohne Phenol

Begonnen von jako_66, Juni 12, 2020, 23:14:48 NACHMITTAGS

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jako_66

Hallo zusammen,

während meines Vortrages in der Mikro-Gruppe Hamburg letztes Jahr haben wir uns auch mit der Ziehl-Neelsen-Färbung beschäftigt. Die Originalvariante mit Phenol geht sicher für wenige Proben. Wenn es mehr wird, stinkt die Bude schon danach. Also habe ich eine Variante ausprobiert, die mit Benzylalkohol auskommt und mit verdünntem Salzsäure-Ethanol differenziert.
Da hiermit die Anfärbung säurefester Bakterien aus einem "Kartoffelauflauf" gut klappte, hatte ich nicht weiter mit den Ersatzstoffen 2-Phenylethanol und/oder Benzylalkohol herumoptimiert.

Anregungen/Verbesserungen sind willkommen!

Viele Grüße

Sven

Peter V.

Hallo,

ZitatWenn es mehr wird, stinkt die Bude schon danach.

Was ihr immr alle als "Gestank" bezeichnet! Bei mir erzeugt der Geruch eher positive Erinnerungen an einen Chemieunterricht, den man zum meiner Zeit zum Glück noch mit allen Sinnen erfahren durfte. Da roch es im Chemiesaal und Labor immer nach Phenol, Formalin, Estern, Brom...

Lister (1927 - 1912) führte übrigens als erster die "Aspsis" in die Chirurgie ein, dabei wurde Phenollösung (=Karbol) sogar während der Opration über dem Oprationsfeld vernebelt. Da auch die Schwester intensiv danach rochen, wurden sie - mehr oder weniger liebevoll - "Karbolmäuschen" genannt; eine Bezeichnung, die sich auch noch lange nach der Ära der Karboldesinfektion hielt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Alf

Hallo Sven,

interessante Idee, aber bist du dir sicher, dass du in dem Kartoffelauflauf säurefeste Bakterien gefärbt hast? Es sieht eher so aus als hättest du Endosporen von Clostridium butyricum rot abgefärbt. 

LG,
Alf

jako_66

Hallo Alf,

kann auch sein  ::) Die Geschichte stand draußen im Hochsommer bis die Kartoffel wech war...

Mir genügte es zu sehen, dass das Protokoll funktioniert. War bisher meine erste Bakterien(Sporen)-färbung.

Dank`Dir für den Hinweis & viele Grüße

Sven

Klaus Herrmann

ZitatBakterien-Endosporen sind im Phasenkontrast-Mikroskop als stark lichtbrechende, helle Strukturen erkennbar. Wegen der Undurchlässigkeit der Hüllen für sehr viele Stoffe, die ihnen Resistenz gegen diese Stoffe verleiht, nehmen sie bei üblichen Färbeverfahren keinen Farbstoff auf, sie können aber durch ein spezielles Färbeverfahren (Endosporenfärbung) angefärbt werden.

Aus Wikipedia "Endosporen"
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Alf

Die Färbung ist auch sehr schön gelungen! Man erkennt die subterminal gelegenen Sporen, die für Clostridien sehr typisch sind.

LG,
Alf

Eckhard F. H.

ZitatWas ihr immr alle als "Gestank" bezeichnet! Bei mir erzeugt der Geruch eher positive Erinnerungen an einen Chemieunterricht,...
Hallo Peter und Senioren,
ich bin Senior und empfinde Gerüche mit zunehmendem Alter generell angenehmer als einstiger junger Mann. Frage: Geht es hier anderen Senioren ähnlich? Selbst Klogerüche sind nicht mehr so abstoßend wie einst, dabei kann ich geruchsmäßig durchaus mit meiner Frau mithalten und vor ihr erröten selbst Polizeihunde vor Scham.  ;D
Gruß EFH