Randunschärfe bei Okularen

Begonnen von jochen53, August 02, 2020, 12:51:07 NACHMITTAGS

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jochen53

Hallo,

ich hätte eine Verständnisfrage:
So, wie ich es bei Gerlach gelesen habe, wird das relle Zwischenbild in der Ebene entworfen, in der sich auch die Blende des Okulars befindet. Das bedeutet dann, das ich ein rundes Bild mit einer scharf abgebildeten Hell-Dunkelgrenze am Rand erhalte.
Wenn ich jetzt ein Okular eines anderen Herstellers verwende, bei dem die Fokussierung des Präparats gleich bleibt, aber die Bildbegrenzung unscharf ist, woran kann das liegen? Ist dann das Fremdokular evtl. für eine etwas andere Objektivabgleichlänge bei gleicher Tubuslänge berechnet?

Viele Grüße, Jochen.

HCLange

Hallo Jochen,

die Feldblende (= Bildbegrenzung des Okulars) kannst du nur scharf sehen, wenn das Okular mit der Dioptrienverstellung darauf scharf gestellt ist.
Bei einem Okular ohne Verstellmöglichkeit ist das nur möglich, wenn dein Auge problemlos auf "unendlich" fokussieren kann.

Herzliche Grüße
Christoph

jochen53

Hallo Christoph,

beide Okulare haben keine Dioptrienverstellung. Wenn ich durchs Leitz 6x Huygens schaue, ist der Rand scharf und das Präparat ist scharf, wenn ich dann ein Phywe 6x Huygens einsetze, ist das Präparat immer noch scharf, aber der Rand ist unscharf.

Viele Grüße, Jochen.

HCLange

Hallo Jochen,

dann sieht es so aus, als wäre die Feldblende nicht in der Ebene des Zwischenbilds...
Das Phywe-Okular hat mit Sicherheit nicht den Abgleich bei 18mm vom Tubusrand, sonder vermutlich 10mm nach DIN.
Mit Nachfokussierung vom Zwischenbild in die Feldblendenebene sollte beides scharf sichtbar sein.

Meine Frage abseits deines Themas : Warum benutzt du eine aus heutiger Sicht qualitativ überholte Okularbauform ? Für welche Objektive verwendest du das Leitz Huygens-Okular ?

Herzliche Grüße
Christoph

jochen53

#4
Hallo Christoph,

Ich vermute auch, daß die Feldblende sich bei dem Phywe Okular nicht genau in der Ebene des Zwischenbildes befindet, aber durch Nachfokussieren wird der Rand in keiner Position scharf, vielleicht sitzt die Feldblende wirklich falsch. In dem Binokulartubus (Tubusfaktor 1,25) vom Laborlux 1 sind zwei Leitz 6x Huygens Okulare drin, ich habe leider nur ein einziges Leitz Periplan 10x mit kleiner SFZ (14?), mit dem ich kaum eine bessere Abbildungsqualität genüber dem Huygens feststellen kann und ein einzelnes Leitz 10x Huygens.
Zu den Objektiven: Es sind ältere Leitz Achromaten für 170 mm TL 3,5x, 10x, 25x, 45x, ich habe auch noch ein 100x/1,30 Öl, das ich aber sehr selten verwende.
Hättest Du eine Idee, was ich evtl. dazu kaufen sollte, ein zusätzliches Periplan 10x oder ein Huygens 10x? Ein ausgeliehenes Periplan 10x/18 Brille habe ich schon mal ausprobiert, das ergibt ein deutlich größeres Bild, aber die Randunschärfe der Achromaten wird noch deutlicher sichtbar und es war ein neueres für 160 mm TL und 10 mm OkAL.

Viele Grüße, Jochen

jochen53

#5
Hallo,

das Problem hat sich auf verblüffend einfache Weise lösen lassen: Sehr wahrscheinlich hatte jemand das Okular mal zu Reinigungszwecken auseinander genommen und danach  beim Zusammenbau Augen- und Feldlinse vertauscht, beide haben nämlich dasselbe Gewinde. Ich habe mal die beiden Linsen vertauscht. Jetzt ergibt das Phywe Okular auch eine randscharfe Bildbegrenzung.

Viele Grüße, Jochen.