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Zeiss EOA Triebe reinigen

Begonnen von SIR_ESME, Mai 30, 2020, 13:50:42 NACHMITTAGS

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SIR_ESME

Liebe Community!

Da dies mein erster Post ist stelle ich mich kurz vor.  Mein Name ist Haiko und ich habe vor wenigen Tagen ein Zeiss Mikroskop erworben (siehe https://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/Mikro%2011-035-1%20Lieferkatalog.pdf Katalogseite 12) Bzgl. des Baujahrs habe ich weder eine Angabe noch bisher angefragt. Die Seriennummer liegt aber in den 264300-tern. Zugelegt habe ich es mir aufgrund einer Empfehlung zur Untersuchung und ggf. Fotographie von Bernsteininklusen. Mikroskopie-Erfahrung ist bis auf ein altes Kindermikroskop aus DDR-Tagen nicht vorhanden, etwas physikalisches Verständnis schon.
Soweit so gut. Laie der ich bin würde ich das Mikroskop auch als gut erhalten bezeichnen. Lediglich das 7er Okular fehlt und der Einsatz für den Kreuztisch aber das scheint mir für meine Zwecke verschmerzbar.

Allerdings war der Grobtrieb von Anfang an sehr schwergängig, funktionierte aber grundsätzlich...im Gegensatz zum Feintrieb, der nur sehr sporadisch funktionierte und das auch nur in eine Richtung. Nachdem ich es nun ein paar Male in Gebrauch hatte geht jetzt aber gar nichts mehr  :(  Der Tubus lässt sich keinen Millimeter mehr in der Höhe verstellen.

Wenn ich alles bisher Gelesene richtig verstanden habe, besteht allerdings die gute Chance, das durch eine entsprechende Reinigung wieder gangbar zu machen. Und da beginnen meine Fragen:

1.  Ist das für einen handwerlich einigermaßen begabten Laien mutmaßlich machbar und gibt es Dinge, auf die besonders zu achten ist? Ich las beispiellsweise über ein spezielles Fett für den Feintrieb. Gegenwärtig als Schmiermittel vorhanden ist nur was sich halt üblicherweise in einem normalen Haushalt so anfindet.
2. Ich habe eine Anleitung für die Wartung eines anderen älteren Zeiss Mikroskops gefunden: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Lg-Rep.pdf Ich könnte mir vorstellen, daß sich die Techniken grundsätzlich ähneln. Trifft das zu? Ist vielleicht noch eine andere/bessere Anleitung bekannt?

Über sachliche Hinweise würde ich mich sehr freuen!  :)  Rückfrage gerne!

Viele Grüße

Haiko


Bob

Hallo Haiko,
willkommen im Forum!
Bei so einem Altertum von Mikroskop ist eine Reinigung und neue Schmierung unb edingt angeraten.

So ungefähr kann das gehen:
-alle Optik abnehmen
- Platte über Grobtrieb abschrauben, Feder auffangen
- Dann lässt sich der Tubus vermutlich schon nach oben herausdrehen.
- Der Feintrieb wird dann sichtbar sein
- Alles mit viel Waschbenzin auswaschen
- Feintriebgetriebe nur mit ganz wenig leichtem Öl schmieren
- Wellen mit Öl schmieren
- Führungen mit Fett schmieren, vorzugsweise Instrumentenfett

Viele.Grüße,

Bob

SIR_ESME

Hallo!

Vielen Dank, Bob, für Deine Antwort!

Von dieser ermutigt habe ich mal losgelegt und glaube nun die Hauptursache für den fesgefahrenen Grobtrieb gefunden zu haben. Auf dem Foto ist der Schlitten zu sehen an dem der Tubus entlanggleiten müsste. Leider bewegt sich da gar nichts. In einem ersten Anflg von Verzweiflung habe ich erst mal WD40 auf die Führung gesprüht. Allerdings ohne Erfolg. Auch erhitzen mit dem Fön brachte keine Besserung. Nächste Idee wären gezielte Hammerschläge um den Schlitten zu lösen und abzuziehen. Mit einem Hammer am Mikroskop zu hantieren behabt mir aber gar nicht. Habt ihr noch andere Ideen?

VG Haiko

SIR_ESME

Hallo!

Möchte kurz einen Abschlussbericht geben:

Ich habe mich gegen den Hammer entschieden und stattdessen den Schlitten langsam und in mehreren Schritten mit dem Schraubstock runtergeschoben. Danach Säuberung und Fettung. Er läuft zwar immer noch recht stramm ist aber wieder bedienbar und wackeln soll da schließlich ja auch nichts.
Der Feintrieb schien nach Inaugenscheinnahme am "offenen Herzen" zu funktionieren und tut das nun auch im zusammengebauten Zustand. Wer weiß was da im Argen lag. Vielleicht saß der Dorn nicht richtig. Ich bin jedenfalls froh, daß jetzt alles wieder funktioniert :)

VG Haiko