Bilder von Leitz Nomarski DIK-Kondensor gesucht

Begonnen von JB, Juni 04, 2020, 19:01:01 NACHMITTAGS

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Peter V.

Lieber Wilfried,

ich kenne sowohl den Zeiss-DIK alt (Zentraschieber) und neu (Stühlchen). Ich habe auch schon mehrere dieser jeweiligen Sets ausprobiert. Was ich einräume, ist die Tatsache, dass fast alle Komponenten (leider auch ein Zeiss-Spezifikum  ;)) mehr oder weniger Beeinträchtigungen durch das Alter (Delamination etc.) aufweisen. Insofern weiß ich natürlich nicht, wie es ausgesehen hätte, wenn alle Komponenten fabrikneu wären.
Aber ich habe eben auch alle anderen Systeme (Leitz Smith ICT, Leitz Nomarski) zum Vergleich. Und so leid es mir tut: So oft ich auch mit dem Zeiss DIK arbeite (na ja, herumspiele wäre wohl besser ausgedrückt  ;)): Er begeistert mich nicht. Teilweise flau, teilweise mit Gradient, der kaum auszumerzen ist. Es kann auch sein, dass es manchmal an nicht ganz optimalen Objektiven liegt. So sollen angeblich (genau weiß das ja auch niemand) Objektive bestimmter produktionszeiträume geben, die sicher besser und weniger gut eignen. Wie gesagt, meine Aussage bezieht sich nur auf alte Komponenten, derer man heute noch habhaft werden kann.

Jedenfalls habe ich hier auch den besagten Leitz-Nomarski. Als ich ihn bekam, hatte ich sogar wenig davon erwartet und mich eigentlich nur gefreut, dass ich dieser Rarität habhaft werden konnte. Der extrem gute Bildeindruck hat mich dann überrascht!Kontarastreich und nahezu homogen über selbst das riesige Sehfeld des Orthoplan.
Übrigens habe ich nicht nur die Leitz-Brille auf: Seit ich den Olympus Bh/BH-2-DIK habe, muss ich sagen, dass der auch etwas seeeeehr Feines ist! Um nicht zu sagen: Wirklich kein Vergleich zu Zeiss (zumindest nicht aus der Endlich-Zeit). Ich gebe zu: Bildeindrücke sind immer subjektiv und andere Faktoren als Homogenität und "Knackigkeit" (Pseudo-3D-Effekt) habe ich nicht betrachtet. Konkret: Die Auflösung. Ob die nun bei Zeiss genau so gut oder gar besser ist, weiß ich nicht.


Herzliche Grüße
Peter


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rem_online

#16
Zitat von: Peter V. in Juni 09, 2020, 12:07:16 NACHMITTAGS
So oft ich auch mit dem Zeiss DIK arbeite (na ja, herumspiele wäre wohl besser ausgedrückt  ;)): Er begeistert mich nicht. Teilweise flau, teilweise mit Gradient, der kaum auszumerzen ist. Es kann auch sein, dass es manchmal an nicht ganz optimalen Objektiven liegt. So sollen angeblich (genau weiß das ja auch niemand) Objektive bestimmter produktionszeiträume geben, die sicher besser und weniger gut eignen. Wie gesagt, meine Aussage bezieht sich nur auf alte Komponenten, derer man heute noch habhaft werden kann. ...
Jedenfalls habe ich hier auch den besagten Leitz-Nomarski. Als ich ihn bekam, hatte ich sogar wenig davon erwartet und mich eigentlich nur gefreut, dass ich dieser Rarität habhaft werden konnte. Der extrem gute Bildeindruck hat mich dann überrascht!Kontarastreich und nahezu homogen über selbst das riesige Sehfeld des Orthoplan.
Herzliche Grüße
Peter

Spannendes Thema. Während meiner Promotion hatte ich an einem Neurobiologischen Institut gleich 4 DIC Systeme zum Vergleich, und mein Eindruck war anders. Allerdings kann ich auch sagen, dass die Art der Färbungen und Präparate durchaus eine Rolle spielt. Bei mir waren es dickere Schnitte (Vibratom) von Nervengewebe, entweder mit Fluoreszenzfarbstoffen gefärbt (DIC dann als Durchlichtkontrast zur Orientierung in den Schichten), oder DAB photokonvertierte Fluoreszenzfarbstoffe, die man dann nur im Hellfeld auswertete. Auch einige alte Golgi (Silberimprägnierung) Präparate existierten. Die Mikroskope waren:

Leitz Orthoplan mit ICT (NPL-Objektive mit Prismen, fest im Revolver verbaut), Mitte 70er
Zeiss Photomikroskop III mit einigen Objektiven Plan Achromat mit DIK-Schiebern, Mitte 70er
Zeiss Axiomat mit Plan Apochromaten und Nomarski DIK, späte 70er
Zeiss Axiophot mit Plan Neofluaren und Nomarski DIK, frühe 90er
etwas später noch
Zeiss Jena Jenaval mit Interferenzkontrast

Später kamen an anderen Instituten noch aktuelle Modelle von Zeiss und Leica dazu, diese sind aber noch nicht im Gebrauchtmarkt angekommen und daher für uns hier irrelevant.
Bei den Zeiss Mikroskopen stellte man den gewünschten Effekt über die verschiebbaren Prismen ein, beim Leitz über den Mix der Polarisation.

Die Zeiss West Systeme waren bei unseren Präparaten und Färbungen immer im Vorteil. Genau der richtige Kompromiss aus Reliefeffekt, Sichtbarkeit von Strata und keine Farbsäume. Der Axiomat war der Beste, aber der konnte keine Fluoreszenz. Phomi III war das Schlechteste, aber nur weil die Neofluare nicht mit DIK gingen. Fluoreszenz und Durchlicht war gut. Am besten und beliebtesten war ganz klar das Axiophot, bei dem zudem DIC und Fluoreszenz endlich gut kombinierbar waren. Das Orthoplan lag irgendwo in der Mitte, Effekt immer etwas zu zaghaft ohne Möglichkeit es zu verstärken.
Das Jenaval war für vergleichbare Präparate unbrauchbar, immer Farbsäume und zu starke Aufspaltung. Wenn ich mich richtig erinnere, waren DIC und Golgi bei allen Mikroskopen eine nutzlose Kombination.

Heutzutage ist das natürlich klasse, fast überall kann man gleichzeitig frei auswählen ob man die Polarisation oder die Prismenposition verändert, und zudem gibt es noch verschieden starke Schieber zur Auswahl. Dazu fast keine Limitierungen in der Objektivauswahl.

Ralf
Zeiss Primostar HF Phaco
Olympus CH 20 HF DF
Novex K(B) HF Phaco
Hund Vb 365 Wilozyt HF DF Phaco
Zeiss Standard 18 LED HF Pol DIC
Leitz HM-Lux I HF DF Rheinberg

martin_hu

#17
Liebe Foristen, lieber Peter

ist es möglich ein Foto im polarisierten Licht des Leitz Nomarski Schiebers
einzustellen, so dass man die Streifenabstände sehen kann?
Bzw. die Streifenabstände zu messen...mir fehlt der Schieber und
ich habe den Nomarski Kondenser immer mit den Objektivprismen benützt, das
funktioniert übrigens auch sehr gut!

Danke im voraus und Grüsse

Martin

Peter V.

Hallo Martin,

das verstehe ich nicht ganz: Welchen Kondensor benutzt Du jetzt mit welchen Objektive und Objektivprismen?

Herzliche Grüße
Peter
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martin_hu

Hallo Peter

Ich benütze den Leitz Nomarski Dic mit den Prismen in den Objektiven.

Gerne hätte ich aber den Prismenschieber.

Gruss Martin

Peter V.

Hallo Martin,

also den Nomarski-Kondensor mit den Smith-ICT-Objektiven? Das geht?

Hezrliche Grüße
Peter
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martin_hu

#21
Hallo Peter

Ja das geht, ist vermutlich nicht ideal, ich würde gerne die itc Objektive durch normale
Ersetzen und dafür einen Prismenschieber improvisieren, dafür müsste aber das Prisma
auf den Nomarski Kondenser abgestimmt sein, dafür müsste ich die Streifenabstände wissen.

Noch als Ergänzung, ich habe das nicht mehr präzise in Erinnerung, es kann sein, dass ich das itc Objektiv um eine halbe Umdrehung drehen musste für einen guten Dic.


Martin

A. Büschlen

Hallo,

meine Frage zu dem Unterschied bezieht sich eigendlich vor allem auf die Leistung! Gibt es reale Vergleiche von Systemen mit Zentralschieber?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

ortholux

Zitat von: martin_hu in Juni 09, 2020, 17:53:23 NACHMITTAGS

Ich benütze den Leitz Nomarski

Darf ich auch Dich um die Serinennummer bitten?

Herzliche Grüße
Wolfgang

Peter V.

#24
Hallo Arnold,

in meinen Augen ist es unmöglich, die "Leistung" eines DIKs objektiv zu dokumentieren. Dazu müsste man zunächst einmal festlegen, was man von einem DIK erwartet, was genau die "Leistung" sein soll. Da hat sicher jeder Nutzer andere Erwartungen und Vorstellungen. Dem einen kommt es mehr auf einen möglichst starken Reliefeffekt an, dem anderen mehr auf maximale Auflösung. Ich denke, dass ich sehr viele DIK-Systeme diverser Hersteller und Zeiträume überblicke (allerdings nicht die wirklich aktuellen Systeme; die modernsten DIKs, die ich besitze, sind der der Pyramiden-Axios und des Reichert Polyvar). Zu den aktuellen DIK von Zeiss und Olympus kann ich nichts sagen und auch nicht zum Leica-DIK.

Bei den mir vorliegenden verschiedenen Systemen von Zeiss West (endlich "alt", "neu" und vom Axioskop), Ost (hier Mikroval und CF 250), Leitz ICT und Nomarski, Reichert Polyvar und Olmypus BH kann ich konstatieren, dass alle einen sehr unterschiedlichen Bildeindruck erzeugen, der zudem natürlich erheblich(!) von der korrekten Justage und letztlich der nicht reproduzierbaren Einstellung des Nutzers abhängig ist. Wie soll man da vergleichen? Das kann nur ein Äpfel-Birnen-Vergleich werden. Ich kann jeden DIK mehr oder weniger kontrastreich einstellen. Letztlich zählt hier tatsächlich der Bildeindruck, den man selbst hat. Es ist auch so, dass sich der unterschiedliche Kontrast und Reliefeffekt, den man mit dem Auge wahrnimmt, nicht unbedingt so deutlich mit der Kamera dokumentieren lässt.

Der Zeiss CF 250 DIK hat z.B. eine recht starke Bildaufspaltung und damit einen sehr starken Reliefeffekt - das mag der eine sehr gut finden, dem anderen ist es möglicherweise schon "too much". Ein hochrangiger Kontrukteur von CZJ hat sich im Privatgespräch mal so geäußert, dass man ihnen beim CF250-DIK den "Kopf abgerissen hätte", wenn sie so etwas abgeliefert hätten wie Zeiss West bei den Axios  ;) Gut - da mag auch etwas Ossi/Wessi-Folklore dabei gewesen sein. Offenbar wurde bei CZJ aber ein DIK mit starken Reliefeffekt präferiert.

Ein Mikroskopikerkollege, der u.a. ein Standard mit einem "Stühlchen"-DIK besitzt, hat seine Bilder für einen Zeitschriftenartikel über Mitochondrien in der Zwiebelepidermis an meinem Jenamed (CZJ CF 250) gemacht, weil ihm die Darstellung der Objekte an seinem Standard mit dem DIK "neu" nicht gefiel.

Jeder DIK hat wohl seine Berechtigung und manche Firmen haben in neuerer Zeit (wovon sie aber wohl teilweise, vermutlich aus Gründen der Erspanis , wieder abgerückt sind) sogar verschiedene DIKs für das gleiche System auf den Markt gebarcht. So gibt (gab) es bei Olympus in der BX-Ära den "normalen" DIK, einen high contrast DIK und einen high resolution DIK.  Das alles weiß ich auch erst seit Martin Kreutz' schönem Vortrag auf der letzten Kornrade, wo er sehr eindrücklich die Unterschhiede dieser Olympus-DIKs an eigenen Bildern präsentiert und dargestellt hat, wieso der high resolution DIK für seine Objekte besser ist als der zuvor von ihm verwendete "normale" oder high contrast DIK (Ich weiß nicht mehr, welcher es genau war). Ich hatte immer mal versucht, Martin zu animieren, diesen schönen Vortrag auch in einen Forumbeitrag zu gießen; ich hoffe, dass er das gelegentlich noch macht.

Herzliche Grüße
Peter


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martin_hu


JB

Zitat von: Peter V. in Juni 09, 2020, 10:40:12 VORMITTAG
@Wolfgang: Aus welchem Jahr ist die Preisliste? Interessant wäre, welcher Kaufkraft das heute entsprechen würde.

@Peter: Die Liste ist von 1971.

purkinje

#27
Hallo werte Freunde der Leitz Nomarski DIK -Einrichtung,

da mich auch die Frage nach dem Interferenzstreifenbild des oberen Universal-Schiebe-Prismas dieser raren Einrichtung interessiert hat und ich von einem der wenigen Besitzer ein Bild davon erhalten habe, wärme ich diesen schon älteren Faden auf, sozusagen für die "Forums-Annalen" 
Evtl hilft es ja irgendwann jemandem auf der Suche nach einem Substitut oder zur Identifikation des richtigen Prismas /Schiebers:
Interferenzbild
Leitz Nomarski Schieber IF.jpg
Dank an den Bildspender.
Beste Grüße Stefan