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DIK am Leitz Diavert

Begonnen von Siegfried, Juni 10, 2020, 19:10:54 NACHMITTAGS

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Siegfried

Liebe Foristen
Ein Bekannter von mir, Herr Dr. Hans-Henning Steinbiß hat mich gebeten, hier im Forum folgende Anfragen zu stellen.
1. Geht DIK am Leitz Diavert?
2. Gibt es für das Leitz Diavert einen DIC-Kondensor und wie heißt er?
3. Kann jemand einen solchen DIC-Kondensor abgeben?
4. Kann jemand eine Bedienungsanleitung hierzu abgeben?

Im Voraus vielen Dank für euere Hinweise.
   Gruß von Siegfried

Diana1982

#1
Lieber Siegfried,

1. Ja  :)
2. Ja, der Kondensor ist mit ICT beschriftet und einer durchlaufenden Nr.
Das ganze entspricht im großen und ganzen dem "normalen" ICT-Set. Der Kondensor enthält allerdings nur ein Wollaston-Prisma (20/32) und hat statt der Achr. 0.90 Frontlinse die Frontlinse 0.60/L11. Als Objektive passen das L 20 ICT und das L 32 ICT.
3. Meine komplette DIC Einrichtung am Diavert möchte ich gerne behalten, hätte aber beide benötigten Objektive abzugeben.
4. Die gibt es online: http://www.science-info.net/docs/leitz/Leitz_ICT_Manual_Newer.pdf
Hier auch noch etwas auf Deutsch: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26589.0
Die Anleitungen sind nicht speziell fürs Diavert, aber es wird DIC am Diavert erwähnt und das Prinzip ist ja wie gesagt das gleiche wie beim Leitz ICT DIK für aufrechte Mikroskope.

Bei Interesse kann ich gerne Fotos machen.

LG Diana
Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

www.microscopia.de

Siegfried

Liebe Diana
Vielen, vielen Dank für deine superschnelle Antwort.
Ich gebe es an Dr. Steinbiß so weiter.
Auch in seinem Namen, Danke.
Wenn es noch Fragen gibt, melde ich mich wieder.

   lg von Siegfried

JB

Hallo,

Dem ist noch hinzuzufuegen, dass der "normale" ICT im Prinzip auch am Diavert funktionieren muesste (habe selbst keinen; man moege mich korrigieren wenn ich falsch liege).

Von Leitz war anscheinend (siehe Anleitung) ein spezieller Kondensor mit langem Arbeitsabstand vorgesehen. Es spricht aber erst einmal nichts dagegen auch den Kondensor NA 0.9 einzusetzen, wenn er sich genug absenken laesst. Dazu muss der Objekttraeger umgedreht werden (Deckglas nach unten; Sicherung von Frischpraeparaten mit Nagellack). Der Arbeitsabstand des Kondensors ist sehr gering und er muss leider beim Praeparatwechsel immer angehoben werden. Beim Mikroskopieren durch das Deckglas lassen sich dann all die Objektive verwenden, die fuer Deckglas 0,17 mm abgeglichen sind, 16/25, 40 und 100, aber nicht das L32.

Diese Vorgehensweise - Mikroskopieren mit umgedrehtem Praeparat - ist heutzutage in der biologischen Forschung sehr verbreitet.

Beste Gruesse,

Jon

Diana1982

#4
Hallo Jon,

Ja stimmt, das geht natürlich auch - genau so wie Du es beschreibst  ;)
Aber dann halt natürlich nicht mit Petrischalen, größeren Wassertropfen, etc.

LG Diana
Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

www.microscopia.de

Peter V.

Zitat von: JB in Juni 10, 2020, 21:17:04 NACHMITTAGS
Hallo,

Dem ist noch hinzuzufuegen, dass der "normale" ICT im Prinzip auch am Diavert funktionieren muesste (habe selbst keinen; man moege mich korrigieren wenn ich falsch liege).

Von Leitz war anscheinend (siehe Anleitung) ein spezieller Kondensor mit langem Arbeitsabstand vorgesehen. Es spricht aber erst einmal nichts dagegen auch den Kondensor NA 0.9 einzusetzen, wenn er sich genug absenken laesst. Dazu muss der Objekttraeger umgedreht werden (Deckglas nach unten; Sicherung von Frischpraeparaten mit Nagellack). Der Arbeitsabstand des Kondensors ist sehr gering und er muss leider beim Praeparatwechsel immer angehoben werden. Beim Mikroskopieren durch das Deckglas lassen sich dann all die Objektive verwenden, die fuer Deckglas 0,17 mm abgeglichen sind, 16/25, 40 und 100, aber nicht das L32.

Diese Vorgehensweise - Mikroskopieren mit umgedrehtem Praeparat - ist heutzutage in der biologischen Forschung sehr verbreitet.

Beste Gruesse,

Jon

Hallo Jon,

wenn ich ein Präparat mit Deckglas bedecke, dann umdrehe, um es im inversen Mikroskop zu betrachte - ja, wo liegt denn da die Sinngebung? (wie es ein Ruhrpottcomedian so schön auszudrücken pflegt). Dann kann man doch auch gleich ein aufrechtes Mikroskop verwenden.

Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

@ Siegfried:

An den Diavert-DIC kommt man meiner Erfahrung nach nur durch "Sammeln" der einzelnen Komponenten: Ich kenne einschließlich meiner Person 3 Besitzer des Diavert-DIKs und alle habe ihn nur durch sukzessives Zusammensammeln bekommen. Dass ein komplettes Set auf dem Markt erscheint ist so gut wie aussichtslos. Ich habe es noch nie gesehen. Hin und wieder tauchen aber einzelne Objektive und der einzelne Kondensoren auf, natürlich imme recht teuer. Aber letztlich haben wir drei oben Erwähnten den DIK fürs Diavert zusammenbekommen (wofür ich speziell Dianas Spürnase danken muss!).
Will man ihn wirklich, kauft man das, was einem angeboten wird, bis man ein Set (2 Objektive, Kondensor) komplett hat. Oder man bekommt ihn nie.

Herzliche Grüße
Peter

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JB

Zitat von: Peter V. in Juni 10, 2020, 22:02:50 NACHMITTAGS
wenn ich ein Präparat mit Deckglas bedecke, dann umdrehe, um es im inversen Mikroskop zu betrachte - ja, wo liegt denn da die Sinngebung? (wie es ein Ruhrpottcomedian so schön auszudrücken pflegt). Dann kann man doch auch gleich ein aufrechtes Mikroskop verwenden.

Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Hallo Peter,

Inverse Mikroskope erlauben mehr Freiheit bei der Wahl der "Objekttraeger". Neben Objekttraegern aus Glas kommen auch Glasbodenkammern in Kulturschalen und Multiwellplatten zum Einsatz (mit 0,17 mm Glasboden). Die Laser (frueher im Nachbarraum, heute auf einem Tisch daneben) brauchen Platz, auch die CO2-Inkubatoren, Kameras (!) und weiteren Nebengeraete. Inverse Mikrsokope sind durch den niedrigeren Schwerpunkt stabiler. Wir hatten mal im Zusammenhang mit den Glasbodengefaessen darueber diskutiert.

Ich kenne etwa ein Dutzend Konfokalmikroskope; alle sind Inversmikroskope. Und bei hochaufloesender Mikroskopie muss dort natuerlich durch ein Deckglas mikroskopiert werden. Einige Geraete haben uebrigens eine zweite Kamera ueber dem Kondensor (!); da wird durch den achromatischen Kondensor hindurch ein "Hellfeld"bild fuer den overlay aufgenommen.

Histologen/Pathologen werden vermutlich weiter mit aufrechten Mikroskopen arbeiten, da sie diese Flexibilitaet nicht brauchen, aber in der Forschung sind aufrechte Grossmikroskope seltener geworden.

Beste Gruesse,

Jon

Peter V.

Hallo Jon,

klar - ich erinnere mich, ich hatte ja die Frage gestellt!  ;) Diese Labore verfügen offenbar auch - im Gegensatz zu den dafür eher unpraktischen normalen Objektträgern mit Deckglas unten, also "hängend" - über spezielle Gefäße mit 0.17 mm Boden. So etwas hätte ich ja gerne! Leider sind solche Gefäße auf dem freien Markt anscheinend nicht erhältlich oder irrsinnig teuer.
Bei solchen Gefäßen wird aber der Kondensorkopf sicher nicht nahe genug hernageführt werden können, um sinnvoll mit den normalen ICT für aufrehcte Mikroskope zu arbeiten.

Herzliche Grüße
Peter


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JB

Hallo Peter,

Die sind auch auf dem Markt fuer Laborbedarf sehr teuer   :-\

In der Forschung dominieren ganz klar die Epi-Fluoreszenz-Methoden. Der Durchlichtkondensor ist meist Beiwerk (wie gesagt, fuer die Objektsuche im Durchlicht und fuer "Hellfeld" overlays), die entscheidenden Informationen kommen aus dem Fluoreszenzbild, bei dem das Gefaess erst einmal keine Rolle spielt.

Trotzdem kann man diese Geraete mit einem normalen Objekttraeger benutzen. Und an dem Diavert sollte auch der ICT mit NA 0,9 funktionieren, wenn man das Praeparat umdreht. Der unpraktischste Teil ist, dass man den Kondensor beim Praeparatwechsel anheben muss. Ein Kondensor mit langer Schnittweite waere praktischer, aber hier beim ICT ist die Objektivauswahl sehr begrenzt.

Ich kann Dir versichern, so: http://confocal.jhu.edu/assets/photos/Inverted_Axioscope_Gaelle.jpg wird bei uns ueberwiegend mikroskopiert, mit umgedrehtem Objekttraeger. Bei hoch aufgeloester Mikroskopie zeigt schon die Beschriftung der Objektive, dass der Hersteller mit einem inversen Mikroskop rechnet: https://d33b8x22mym97j.cloudfront.net/production/imager/productphotos/930/Apochromat_TIRF_2848d85ec06e96714f87d53a6c477efc.jpg Jemand hatte im Forum vor einigen Monaten etwas dazu geschrieben, ich kann es aber nicht mehr finden.

Beste Gruesse,

Jon

Siegfried

Guten Morgen
Danke an Diana, Jon und Peter V. für die bisherigen hilfreichen und zweckdienlichen Hinweise zu DIK am Leitz Diavert.
Ich werde Alles an Dr. Hans-Henning Steinbiß weiterleiten.
Scheint schon ein sehr anspruchsvolles Unterfangen zu sein.
  Gruß von Siegfried