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Knäuelige Astalge?

Begonnen von Siegfried, Juni 14, 2020, 19:33:00 NACHMITTAGS

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Siegfried

Liebe Forumsmitglieder
In meinem kleinen Gartenteich habe ich heute die abgebildete Alge? gefunden.
Ich hatte allerdings letztlich vom Altjägermoor hier bei uns am Rennsteig eine Schöpfprobe in den kleinen Teich gekippt.
Beim Vergleich mit den Abbildungen im " Leben im Wassertropfen"  tippe ich auf Cladophora glomerata. Knäuelige Astalge?.
Die Aufnahme wurde mit dem 2O:1 Objektiv gemacht.
Könnte meine Vermutung zutreffen?

   Gruß von Siegfried

plaenerdd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Siegfried

#2
Hallo Gerd
Danke.
Mein 3 Monatsgedächtnis hat mich im Stich gelassen.
Schande über mein Haupt.
Den Beitrag von Anne hatte ich garantiert gelesen.
Ich muß anscheinend mehr Walnüsse essen.
Und so ganz nebenbei bemerkt, sieht Annes Darparnadia viel besser aus wie die Meinige.
   lg Siegfried

plaenerdd

#3
Hallo Siegfried,
ich kenne die Alge auch nur, weil Anne mir seinerzeit eine Probe geschickt hat. Damals habe ich auch ein Anaglyphenbild gemacht, dass ich hier auch schon mal gezeigt habe.

Selber habe ich die Alge noch nicht gefunden. Braucht angeblich recht kaltes, weiches Wasser.
Die Alge bildet Dauerstoren und zerfällt dann schnell, wenn die Lebensumstände sich ändern (Erwärmung im Probenglas)
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Siegfried

Hallo Gerd
Danke für das Zeigen der 3D-Aufnahme und der Info zur Darparnadia.
Mit Diatomeen habe ich ja auch schon in 3D anaglyph und auch in 3D polarisation gearbeitet,
aber mit Algen werde ich es auch mal versuchen.
Und nun noch ein paar Worte zur Bestimmung.
"Das Leben im Wassertropfen" ist zwar oft sehr hifreich, aber die Zeichnungen sind halt oft nicht eindeutig.
Kannst du evtl. andere Bestimmungsbücher oder PDF Dateien für die Wassserflora und Fauna mir empfehlen, wo eine bessere Darstellung vorhanden ist?
   lg von Siegfried

JB

Hallo Siegfried,

Hier ist der Link zu einer umfangreichen Bibliographie in der Taxaliste der Gewässerorganismen Deutschlands des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=17218.msg230088#msg230088

Viel Erfolg,

Jon

Siegfried

Hallo Jon
Danke für deinen Hinweis zum Link.
Ich werde mich durcharbeiten und evtl. passende Literatur oder Anderes finden.
Einen speziellen Tipp hättest du nicht?
  dankende Grüße von Siegfried aus Thüringen

JB

Hallo Siegfried,

Nicht direkt, weil das Thema so umfangreich ist.

Falls Sie es noch nicht haben, unverzichtbar als Einfuehrung in die Gewaesserkunde (weniger als Bestimmungsbuch) ist:

Engelhardt: Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? Kosmos Verlag.

Nuetzlich fuer den Anfaenger bei der Bestimmung von Wirbellosen ist auch:

Stresemann - Exkursionsfauna von Deutschland. Die neuen Auflagen sind teuer aber die aelteren bekommt fuer kleines Geld.

Speziellere Abhandlungen stehen dann in der Liste.

Beste Gruesse,

Jon

Siegfried

Hallo Jon.
Danke für ihre Antwort.
Das Buch "Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher" habe ich.
Zum Anderen mache ich mich mal kundig.
     Gruß von Siegfried

plaenerdd

Hallo Jon,
den Stresemann als "nützlich für Anfänger" zu bezeichnen finde ich gewagt. Der ist schon recht anspruchsvoll, aber letztlich kommt man ja nicht drum hin, sich mit der Tier- oder Pflanzengruppe näher zu befassen, wenn man einigermaßen brauchbare Bestimmungen machen will. Da muss man sich in die Fachausdrücke einarbeiten, mit denen die Merkmale beschrieben werden. Der Sresemann arbeitet mit dichotomen Bestimmungsschlüsseln. Und: Dort werden nur Tiere behandelt, die sich mit einer 10fach vergrößernden Lupe bestimmen lassen. Rädertiere oder Wasserflöhe werden hier nur als Gruppe beschrieben, ohne eine Artbestimmung. Das Buch ist sehr klein gehalten, sowohl im Format aus auch in der Schrift. Es heißt nicht umsonst Exkursionsfauna, ist also für die Bestimmung im Gelände gedacht.

Der Wassertropfen ist für den mikroskopierenden Tümpler schon der ideale Einstieg. Bessere Literatur wird immer nur einzelne Gruppen ausführlicher beschreiben können. Im Wassertropfen gibt es dazu ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis am Ende des Buches. Du kannst auch mal die Literaturhinweise des Forums durchforsten und die interessanten Dowenloadlinks für Mikroskopiker
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

JB

Hallo Gerd,

Der Stresemann wird im Biologie-Grundstudium verwendet - ich finde das ist eindeutig Anfängerliteratur.  ;) Wie Sie aber schon richtig sagen wird da die Makrofauna behandelt. Bestimmung ist ohne dichotome Schlüssel ein Krampf, insbesondere als Anfänger. Bücher ohne richtige Schlüssel sind eigentlich nur Bilderbücher (oder grosszügiger: Natürführer), keine Bestimmungsliteratur. Der "Wassertropfen" ist ein Beispiel dafür; ein hervorragender Naturführer aber kein Bestimmungsbuch, da die Bestimmung bis zur Art nur vorgetäuscht wird.

Ich habe kürzlich die neueste Ausgabe vom Stresemann gesehen. Da sind sehr detailierte Schlüssel z.B. für Schwämme, Nesseltiere, und Bryozoen drin mit denen sich ein guter Anfang machen lässt. Wirklich einzigartig ist aber der Stresemann in seiner Breite, wenn man bei einer Bestimmung von "null" beginnen muss, weil man keine Ahnung hat was es sein könnte.

Für die Bestimmung bis zur Art gibt es in den einzelnen Taxa natürlich bessere und detailiertere Literatur.

Beste Gruesse,

Jon

Dünnschliffbohrer

Ein kleiner Hinweis in die Runde: der Stresemann behandelt nur die Fauna, wie bereits geschrieben. Somit keine Algen. Die gesamten niederen Pflanzen finden sich aber in seinem Gegenstück, dem Rothmaler, Band 1. Es ist natürlich mit einigem Aufwand verbunden, nach den Bestimmungsschlüsseln vorzugehen. Aber am Anfang jeder taxonomischen Einheit findet sich ein kurzer einführender Text mit Hinweisen zur Morphologie, Biologie, aber auch zum Sammeln und der Präparation, der meist sehr hilfreich ist. Bei dem Rothmaler Bd. 1 hat man die gesamte Algologie, Mykologie,Flechtenkunde und Bryologie in einem Bande.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Siegfried

Hallo Dünnschliffbohrer
Danke für deinen Hinweis zu Rothmaler, Band 1.
Habe schon im Netz dazu regergiert, allerdings keine Leseprobe gefunden.
Wie sind die zB. Algen dargestellt?
Wenn jemand einen kleinen Fotoausschnitt hier posten würde oder aus Urheberrechtsgründen mir per mail zusenden würde, , wäre ich dankbar.
sigi.hasenthal@t-online.de

   Gruß von Siegfried


Dünnschliffbohrer

ZitatWie sind die zB. Algen dargestellt?

Hallo Siegfried,
im Prinzip genaus so wie die Thiere im Stresemann oder im Brohmer oder die Pflanzen im Schmeill/Fitschen: nämlich nur als Ausschnittszeichnungen (Linienzeichnungen in S/W), insbesondere von den bestimmungsrelevanten Merkmalen. Das Buch arbeitet mit dichotomen Bestimmungsschlüsseln. Der Vorteil ist die viel höhere Anzahl der berücksichtigten Arten, nicht nur die bekanntesten. Ich habe ihn gerade nicht zur Hand, meine mich aber z.B. zu erinnern, dass z.B. über 30 verschiedene Champignon-Arten damit bestimmbar sind, statt der bekannten 3: Wald-, Wiesen-  und Giftchampignon.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]