Weihnachten ist Mistelzeit, und da bietet es sich natürlich an, das selbstgebaute Schlittenmikrotom an einem Mistelzweig auszuprobieren. Ich wollte sehen, wie die Haustorien (Saugorgane) der weißbeerigen Mistel (Viscum album) in das Wirtsholz einwachsen. Zu übersehen sind die Misteln aktuell schwerlich (Bild 1), leider wachsen sie meist in unerreichbarer Höhe. Ein paar Exemplare trauen sich erfreulicherweise in die Niederungen menschlicher Wuchshöhen herab (Bild 2), sodass man sich ein paar Exemplare schnappen kann. Aktuell tragen die Zweige Beeren, die im Winter als Vogelfutter dienen und so wird für die Verbreitung der klebrigen Samen gesorgt.
Das Schlittenmikrotom hat sich mittlerweile für diverse Schnitte durch Pflanzensprosse sehr bewährt. Mit den präparierten Misteln (siehe Bild 3) war es dann nicht ganz so einfach. Meine Messerhalterung ist für so harte Proben etwas zu wenig steif, in der nächsten Version werde ich den Messerhalter so umstricken, dass die Klinge etwas knapper gefasst wird.
Aber einige Längs- und Querschnitte mit 50mum sind dann doch gut gelungen.