Adaption DSLR / SLT an Motic Panthera

Begonnen von D.Mon, Juni 24, 2020, 15:35:48 NACHMITTAGS

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Peter V.

#30
Hallo D.Mon,

ob sich die Selbstanfertigung lohnt? Christian schrieb doch, dass es einen optiklosen Adapter gibt. Vielleicht ist der ja gar nicht so teuer? Ich habe jedenfalls vor ein paar Tagen noch Bilder herausgesucht, die ich mit dieser Adaption (am BA310) angefertigt habe und die sind praktisch vignettierungsfrei. Hast Du denn Mechaniker in deinem Freundes-/Bekanntenkreis, die Dir einen solchen Adapter fertigen können? Grudsätzlich ist das ja kein Hexenerwerk (wenn man es kann): Unten muss er in den Stutzen passen, oben ein Gewinde für den T2-Adapter. Da Gewinde sollte "lang" genug sein, um den T2-Ring so anzubringen, dass die Kamera parfokal ist. Zur Konterung kann man am einfachsten einen zweiten T2-Ring nehmen, wenn man nicht eine große Konterschraube anfertigen lassen will.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

D.Mon

Hallo Peter,

hast Du nicht selbst einen Eigenbauadapter *räusper*.
Ich sehe das zunächst einmal als Herausforderung, ob ich das überhaupt hinbekomme. Den Adapter von CL zu erwerben ist sozusagen meine Fallback-Lösung.

Ich denke schon, dass ich jemanden finden kann, der mir das Teil nach Vorgabe bauen kann. Wie es genau aussehen muss, hab´ ich auch schon im Kopf. Ob das am Ende wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar ist, wird sich zeigen. Nachdenken kostet erstmal nichts.

Gruß
D.Mon
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
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Glück kann man nicht kaufen.
Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
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Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10
Kamera: Sony ILCE-6400

Fahrenheit

Guten Morgen D.Mon,

frag doch mal bei Olaf (olaf.med) an. Er ist ein Meister an der Drehbank und mein Kameraadapter ist auch von ihm.
Arm wirst Du dabei auch nicht. :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
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Für draussen: Leitz HM

Peter V.

#33
Hallo,

nun, wenn der Name schon eh gefallen ist....  ;)  Auch der von mir auf dem Christbaumbild gezeigte (eigentlich unbezahlbare) Bronze-Edel-Ofenrohradapter stammt von Olaf. Besonders hat mir die handwerklich schön gearbeitete Überwurfmutter gefallen.  Ich durfte der geamten Entstehung beiwohnen und war erstaunt, wieviel Arbeit letztlich doch in so einem Adapter steckt, obgleich Olaf ein Tempo vorlegt, das kaum zu toppen ist. Bei der Gewchwindigkeit, mit der er die Werkzeuge an der Dreh- und Fräsmaschine wechselt und die Materialien einspannt und bearbeitet, konnte ich mit meinen Augen kaum folgen; ich glaube, das sind schon Reflexbewegungsabläufe  ;) Trotzdem ist so etwas in 10 Minuten nicht erledigt - manche Arbieten muss man selbst sehen, um ihren Wert zu schätzen.

Ich sage aber klar: Hätte ich damals gewusst, dass es dieses Ofenrohr von Motic zu einem erträglichen Preis gibt, hätte ich Olaf sicher nicht mit diesem Aufwand behelligt.

Christian hat mir heute per Mail aus aktueller eigener Erfahrung bestätigt, dass auch beim  Panthera zumindest beim 40er-Objektiv keinerlei Vignettierung festzustellen ist und lediglich beim 10er ein leichter Helligkeitsabfall zum Rand auftritt.

Es spricht also nichts gegen diese Ofenrohradaption, im Gegenteil - vor allem, wenn man eh das Bild ggf. nachträglich beschneiden will. Ich habe lieber mehr vom Sehfeld auf dem Chip und damit auf dem Foto und suche mir selbst hinterher den Ausschnitt.
Ansonsten bleibt halt noch dieses Schnäppchen von Luxus-Microscope-Adapter für schlappe 958 EUR - womit dann der Adapter fast so teuer wäre wie das ganze Mikroskop  :D

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

D.Mon

Danke für Eure Tipps.

Eins vorab: Ich will hier keinen falschen Eindruck erwecken. Der Preis, den CL dafür aufruft, ist meiner Ansicht nach voll gerechtfertigt. Ich halte es trotzdem für legitim, die Möglichkeit eines Selbstbaus mit Unterstützung zu prüfen. Ich mache sehr viel selbst oder helfe anderen beim Selbstmachen. Das was Peter über die Wertschätzung von (handwerklicher und körperlicher) Arbeit gesagt hat, kann ich voll bestätigen und erlebe ich tagtäglich im beruflichen Umfeld. Ihr dürft mir also glauben, dass ich schon abschätzen kann, was hinter so einem vermeintlich einfachen Werkstück steckt und wie Preise entstehen.

Ich stehe bereits in Kontakt mit einem Bekannten, der mir das Teil eventuell anfertigen kann. Ich erwarte auch nicht, dass das jemand umsonst für mich macht. Für eine (fast hätte ich jetzt gesagt hobbymäßige) Eigenbaulösung kann man aber vielleicht anders rechnen als für den gewerblichen Verkauf. Das ist wie beim Blumenpflanzen im Garten.

Wo das preislich dann am Ende herauskommt, steht für mich derzeit noch völlig in den Sternen, weil mir in diesem Bereich konkrete Erfahrungswerte fehlen. Vielleicht werde ich den Adapter am Ende doch bei CL bestellen und wenn es so kommt, kann ich den wahrscheinlich noch mehr wertschätzen.

Engagierte Grüße
D.Mon
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D.Mon

Hallo nochmal,

inzwischen habe ich mir ein Provisorium gebastelt, u. a. um meine Annahmen und die Angabe von Motic zu überprüfen und außerdem ob meine Kamera so funktioniert, wie ich das gehofft hatte.

Zunächst mal war ich überrascht, wie man schon mit einfachsten Mitteln (Papprolle, Fotoapparat, Stativ) relativ schnell zu überraschend guten Ergebnissen kommen kann. Komfortabel war es natürlich nicht. Interessant war für mich aber, dass ich nur mit dem 4x Objektiv die Rundungen ähnlich wie auf der Seite von CL im Bildausschnitt habe. mit dem 10x sehe ich die nur noch in den äußersten Ecken des Kamerabildes, darüber gar nicht mehr. Trotzdem schien mir - bei 90 mm Abstand von OK Tubus bis zur Senorebene - der Ausschnitt, der im Trinotubus sichtbar / fotografierbar war, größer zu sein, als das Bild im Okular. Mich hat es letzte Nacht spontan überkommen, und jetzt frage ich mich, ob ich da überhaupt richtig hingeschaut habe. Klingt das für Euch plausibel oder kann es jemand bestätigen (Peter vielleicht)?

Freundliche Grüße
D.Mon
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JB

#36
Zitat von: D. Mon in Juli 03, 2020, 00:38:46 VORMITTAG
Trotzdem schien mir - bei 90 mm Abstand von OK Tubus bis zur Senorebene - der Ausschnitt, der im Trinotubus sichtbar / fotografierbar war, größer zu sein, als das Bild im Okular. Mich hat es letzte Nacht spontan überkommen, und jetzt frage ich mich, ob ich da überhaupt richtig hingeschaut habe. Klingt das für Euch plausibel oder kann es jemand bestätigen (Peter vielleicht)?

Ja, wie ich schon ganz zu Anfang schrieb, der Ausschnitt auf dem Sensor ist SFZ 26 (das ist die Diagonale des Sensors!), der durch die Okulare SFZ 22, also kleiner.

D.Mon

Hallo zusammen,

ich habe noch eine kurze Zwischenfrage für jemand anderen, die auch Mikrofotografie, machen möchte.
Sie hat einen Adapter (soweit ich weiß ohne Optik), mit dem eine C-Mount Mikroskopkamera angeschlossen werden könnte.
Passt dieser hinsichtlich der Länge grundsätzlich auch für eine DSLR (Canon) mit C-Mount Objektivanschuss oder kann es sein, dass sie ein Ofenrohr mit einer anderen Länge braucht?

Danke und schöne Grüße
D.Mon

PS: Ich selbst komme auch langsam voran. Immerhin habe ich jetzt schon den passenden T2-Ring.
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Christian Linkenheld

Hallo,

eine DSLR kann nicht am C-Mount 1X adaptiert werden.
Zunächst passt hier das Auflagemaß nicht (das Bild entsteht vor dem Kamerasensor - der Adapter ist also zu lang). Zweitens ist der Bildkreis zumindest für Sensoren mit APS-C-Sensor oder gar größer zu klein. Eine Ausnahme sind Systemkameras mit nach dem MicroFourThirds-Standard (MFT). Diese haben ein Auflagemaß, das nur ganz wenig größer ist, als beim C-Mount. Mit speziellen Adaptern C-Mount an MFT bekommt man das zu den Okularen parfokal. Zudem sind die MFT-Sensoren kleiner, als APS-C. Hier hat man nur ganz in den Ecken eine Abschattung.

viele Grüße

Christian

D.Mon

Hallo Christian,

viele herzlichen Dank. Ich werde das so weitergeben.

Freundliche Grüße
Martin
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Klaus Wagner

Hallo D Mon,

ich kenne die Spiegelreflexkamera nicht, kann aber aus eigener Erfahrung folgendes berichten: Ich hatte eine Nikon D5100 an mein Mikroskop adaptiert. Das war halt praktisch, weil ich die sowieso schon hatte. Die Fotos waren aber trotz Spiegelvorauslösung nicht zu 100% scharf. Als Ursache vermute ich mal den Verschluß, der ja trotzdem vor dem Sensor abläuft und geringstfügige Schwingungen erzeugt. Auf Anraten hier im Forum (Peter V?) legte ich mir eine Canon EOS M10 zu. Die gibt´s bei Ebay generalüberholt für recht wenig Geld. Ich habe für meine - ohne Objektiv - so ca. 150€ bezahlt. Praktisch ist die Steuerung der Kamera per Handy mit WLAN. Von hinten durch die Brust ins Auge, aber genial einfach. Diese Kamera kann ich wärmstens empfehlen.

Gruß
Klaus

D.Mon

Ja, danke. Mein Plan sieht so aus:
- erstmal richtiges Ofenrohr beschaffen; Planung läuft.
- dann eigene Kamera richtig testen
- falls nicht perfekt, Canon Body und passenden T2 Ring beschaffen

Meine Kamera kann leider auch den ersten Verschlussvorhang nicht abschalten  bzw. vorher Auslösung schon öffnen. Der Spiegel ist kein Problem. Dadurch, dass die DSLR mit entsprechendem T2 Ring immer auf 55 mm Gesamtauflagemaß kommen sollte, passt das Ofenrohr immer.

Zurzeit fotografiere ich mit einem provisorische Ofenrohr aus Pappe und Stativ. Geht, ist aber unbefriedigend. Überraschenderweise kann man sogar freihändig mit dem Smartfon durchs Okular fast passable Fotos schießen. Würde man sich da eine passende Auflage basteln, könnte man auch das optimieren.

Grüße
D.Mon
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jcs

Hallo d.mon,

wie Christian Linkenheld oben geschrieben hat, sind mft-Kameras (gibt's gebraucht vermutlich ab 150Euro) bezüglich Chipgröße und Auflagemaß fast ideal für Mikroskope mit Unendlichoptik. Bei diversen Online-Shops gibt es um wenige Euro den C-mount-->mft-Adapter. Dann brauchst Du nur das Ofenrohr, ohne jegliche Optik. Kleine schwarze Ränder in den Ecken hat man, aber die kriegt man leicht durch Beschneiden des Bildes weg. Parfokalität kann man durch Einstellung der Okulare herstellen, und so hat man eine sehr günstige und doch professionelle Lösung. Und die 16-20MPix der handelsüblichen mft-Kameras reichen locker aus, um die verfügbare Bildinformation aufzuzeichnen. Ich verwende die Panasonic G9, das Schwenkdisplay ist da sehr praktisch, bei Bedarf kann man die Kamera auch direkt an einen Monitor anschließen, um vom PC unabhängig zu sein.

Bei den größeren Chips (APS-C, KB) braucht's eine Vergrößerungsoptik im Adapter, wenn man nicht den halben Sensor ungenutzt lassen will. Und das kann dann recht teuer werden.

LG

Jürgen

D.Mon

Hallo zusammen,

zunächst mal möchte ich mich bei Euch allen ganz herzlich bedanken für die fantastische Unterstützung in diesem und in anderen Threads (teils auch in solchen, wo ich nur mitlese). Einiges von dem was ich hier gelernt habe, habe ich an eine Mikroskopieren weitergegeben, was die dazu veranlasst hat, ihre kürzlich erworbene Mikroskopkamera zurückzuschicken. Jetzt will sie auch ein Ofenrohr und einen Canon Body  :).

Als zweites wollte ich Euch meine Beobachtung  mitteilen, dass anscheinend jedes (der zumindest manches) Objektiv ein unterschiedlich großes Zwischenbild projiziert. Jedenfalls sehe ich mit meinem Ofenrohr-Provisorium nur bei einem Objektiv die Ränder (jetzt habe ich schon wieder vergessen, bei welchem) bei Sensorgröße 23,5 x 15,6 mm (Diagonale = 28,2 mm). Eins der Zwischenbilder ist deutlich größer als alle anderen.

Zu guter letzt wollte ich mal beispielhaft zeigen, was ich mit meinem Provisorium bisher für Ergebnisse erzielt habe. Damit das hier nicht zu unübersichtlich wird, habe ich die Bilder in meine Cloud geladen und poste unten nur mein aktuelles Prov.. Alle Bilder sind unbeschnitten und unbearbeitet. Bildgröße war (versehentlich) auf S gestellt, also 2448 × 1376. Ich hab im Augenblick nur nachts Zeit für so was, da ist die Konzentration halt nicht mehr taufrisch  8).

Mir ist klar, dass da hinsichtlich Herstellung der Präparate, Einstellung des Mikroskops und natürlich Fotografie noch deutlich Luft nach oben ist. Dafür, dass ich gerade erst anfange, bin ich aber doch erfreut, was man schon erkennen kann.



Herzliche Grüße
D. Mon
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jcs

Hallo d.mon,

das ist schon überraschend, dass Deine Objektive einen so großen Bildkreis haben, das macht dann einiges leichter. Hat das Panthera Unendlich- oder Endlichoptik? Vielleicht kannst Du ja einal mit einem dünnen und ebenen Objekt ausprobieren, wie plan das Bildfeld am Rand ist. Auf den ersten Bick sieht die Auflösung bei Deinen Bildern am Bildrand ja ganz gut aus.

LG

Jürgen