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Klebrige Oberfläche

Begonnen von sepp222, Juni 25, 2020, 07:34:35 VORMITTAG

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sepp222

Habe hier ein Fernglas dessen Oberfläche wird klebrig,bisher sah sie wie Gummi oder schwarzes Plastik aus.In einem älteren Artikel wurde Brennsprit zur Behandlung empfohlen,aber was ist Brennsprit?
                                                                                      Gruß Hans

Peter Reil

Hallo Hans,

Brennsprit = Brennspiritus (sagt z. B. Google).  ;)

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Dr. Jekyll

Moin Hans,

retten kannst Du die Oberfläche soweit ich weiß nicht mehr. Aber entfernen. Ich benutze Isopropanol.
Beste Grüße
Harald

WStephan

Babypuder oder Talkum haben bei mir schon bei mehreren Objekten das kleben soweit behoben daß ich die Teile wieder anfassen kann ohne kleben zu bleiben. Die Oberfläche sieht allerdings etwas wolkig aus.

Grüße
Werner
(gerne per Du)

Mikroskope:
Hertel & Reuss Studio II mit monok. Fototubus + akkugestützer LED Beleuchtung
Leitz SM-Lux mit Trino Tubus
Zeiss Standard 14 mit Diskussionswürfel

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

ich habe gute Erfahrungen immer wieder mit Aceton gemacht, alternativ Nagellackentferner. Solange rubbeln, bis die Oberfläche nicht mehr klebt.
Beste Grüße !

JB

cuwohler

Hallo,

sind das nicht aus dem Plastik (PVC?) austretende Weichmacher?
Die könnten dann krebserregend sein. Ist aber nur so eine Vermutung.

Viele Grüße
Cai-Uso
www.sandphoto.de

Peter V.

Hallo,

ich weiß nicht, wieviel schmierig-klebrige Kunststoffartikel hier mittlerweile herumliegen..USB-Sticks, die sich regelrecht verflüssigt haben...ein dnt Dimimirco...

Diese klebrige Kunststoffzersetzung ist wirklich eine ekelhafte Seuche.

Mit Aceton hätte ich mich allerdings nicht an Kunststoffe gewagt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Hallo zusammen,
diese gummiartigen Überzüge sind wirklich ein Problem, die wurden ja auch auf wertvolle Sachen wie Kameraobjektive aufgetragen. Meist sind das Kunststoffspritguss-Teile, die so beschichtet werden, und die werden viel aus ABS, APS-PC-Mix oder PS hergestellt, die Aceton nicht viel entgegenzusetzen haben. Aber wenn leicht angelöste Oberflächen akzeptiert werden können und nichts anderes hilft, was soll man tun?

Es sollte sich ja herausfinden lassen, woraus diese Beschichtungen sind, und was aus ihnen geworden ist, wenn sie klebrig werden. Das könnte einem Chemiker einen Ansatzpunkt liefern, eine Lösung zu finden. Die könnte ja auch aus einer Säure, Lauge oder z.B. H2O2 bestehen.

Mich würde eine gute Methode jedenfalls auch interessieren!

Viele Grüße,

Bob

schmidt

Es scheint da erhebliche Qualitätsunterschiede zu geben.

bei einem Spektiv russischer Produktion habe ich mit der Gummiarmierung überhaupt keine Probleme, nach Jahren noch angenehm fest , völlig geruchsneutral. Bei einem Nachtsichtgerät aus Fernost schon im ersten Jahr sehr unangenehm klebrig, kann man nur mit Handschuhen  benutzen, oder jedes mal Hände waschen. Es hatte neu auch einen unangenehmen Geruch, der sich aber bald verlor, dafür fing es an zu kleben. Ich werde mal die Tipps versuchen.
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

Tilman

Was ist das klebrige Zeug? Das ist eine sehr interessant Frage. Nur ein bekanntes Phänomen?  Ursache: Weichmacher? Mono- oder Oligomere aus dem Basiskunststoff? Zersetzung der Kunststoffoberfläche durch Licht, Luftsauerstoff? Erschöpfung des Polymerstabilisators? Alterungsprodukte allgemein? Eine Beschichtung (Lackierung) die sich zersetzt? Fragen über Fragen, aber die Hersteller werden sich damit nicht befassen wollen. Aber vielleicht weiß es hier Jemand?
Liebe Grüße
Tilman

beamish

Wurde das Fernglas mal nach der Anwendung von Mückenschutzmitteln angefaßt?
Viele davon enthalten Diethyltoluamid (DEET), das löst Kunsstoffe an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Diethyltoluamid
Mir sind  da schon Kugelschreiber in der Hand angefressen worden...

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

JB

Zitat von: Tilman in Juni 26, 2020, 09:58:33 VORMITTAG
Was ist das klebrige Zeug? Das ist eine sehr interessant Frage. Nur ein bekanntes Phänomen?  Ursache: Weichmacher? Mono- oder Oligomere aus dem Basiskunststoff? Zersetzung der Kunststoffoberfläche durch Licht, Luftsauerstoff? Erschöpfung des Polymerstabilisators? Alterungsprodukte allgemein? Eine Beschichtung (Lackierung) die sich zersetzt?

Hallo,

Wahrscheinlich Reversion, bei der die vorher durch Vulkanisation verketteten Polymere im (Kunst)gummi wieder geloest werden. Es gibt eine Vielzahl von Stategien, die Reversion zu verhindern; bei billigen Produkten wird nicht so sorgfaeltig gearbeitet.

Leider nur begrenzt zugaenglich: https://books.google.co.uk/books?id=Vfh1AQAAQBAJ&pg=PA1068#v=onepage&q&f=false
Ansonsten: http://www.bouncing-balls.com/ unter "Aging"

Beste Gruesse,

Jon

Peter V.

#12
Hallo

Staudingers Mentor hatte schon recht, als er ihn fragte, wieso er sich der "Schmierenchemie" (organische Chemie) zuwende.

Hier zwei aktuelle Opfer der Spontanliquefizierung:

1) Eine dnt Digimicro, ca. 10 jahre alt. Lag immer in der Schreibtischschublade, wenig benutzt.
2) Ein ca. ebenso alter USB-Stick, der unter einen Schrank gerutscht war und dort jetzt wiedergefunden wurde.Zumindest hat er sich als "Staubmagnet" bewährt. Der USB-Stick hat tatsächlich fast Honigkonsistenz... uahhh....den kann man nur noch mit Handschuhen anfassen und direkt "tonnisieren". Oder als Fliegenfänger benutzen...

Na ja, und die schmierige Autolyse der Triebknöpfe der ersten Zeiss Primostars ist ja auch hinlänglich bekannt:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31800.msg235559#msg235559

und natürlich der Klassiker, das Nikon Labophot

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34912.msg255014#msg255014

Schmierige Grüße
Peter


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Todde

Hallo zusammen,
das Phänomen der klebrigen Kunststoffüberzüge ist mir auch bekannt. Häufig tritt es auf, wenn (billige) sog. "Soft-Touch" Lacke altern. Diese sind meist Polyurethan-basiert.
Zur Entfernung: mechanisch (Schaber, alte Bürste, Drahtbürste) - Achtung wenn darunter auch Kunststoff ist;
mit Lösemitteln: Aceton (Achtung bei unterliegendem Kunststoff), Ethanol / Isopropanol, Methyl-Ethyl-Keton (MEK), Reinigungsbenzin

Ältere, klassische Kautschuk- / Gummiarmierungen werden eher hart/spröde.

Gruß, Todde

forscherbrain27

Hallo zusammen,

finde es klasse, wie viele hier tollen Input geben  ;D Ich habe auch etwas im Internet nachgeforscht, was hierbei helfen könnte. Ich habe hier auch von der Möglichkeit mit dem Brennspiritus gelesen. Man kann es ja einfach mal austesten. Ansonsten gab es hier ja noch viele weitere tolle Ratschläge :)