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Dimmer für LED Lampen?

Begonnen von jochen53, Juli 10, 2020, 11:07:08 VORMITTAG

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jochen53

Hallo,

ich habe eine Ansteckleuchte, die ursprünglich mit einer matten 230 V / 15 W "Kühlschrankbirne" bestückt war. Jetzt steckt eine kaltweiße LED-Kühlschrankbirne mit 3 W drin, die als "not dimmable" bezeichnet ist. Sie bringt ein sehr schönes helles Licht, ist aber für Objektive schwacher Vergrößerungen etwas zu hell.
Meine elektronischen Kenntnisse sind leider etwas eingeschränkt, ich weiß nur, daß es prinzipiell Phasenanschnitt-, Phasenabschnitt- und PWM-Dimmer gibt und daß die alten Dimmer für Glühbirnen wohl zum ersten Typ gehören und nicht funktionieren.
Hier im Forum sind ja einige LED-Spezialisten, die mir vielleicht die Frage beantworten können, ob es evtl. trotzdem möglich ist, mit einem "LED-Scnur-Dimmer" so eine Lampe zu dimmen, z.B. mit so einem:
https://www.ebay.de/itm/LED-Dimmer-Drehdimmer-1-60-Watt-230V-Schnurdimmer-Kabeldimmer-stufenlos-An-Aus-/253476716429
Als Neutralgraufilter habe ich leider nur einen sehr dunklen 32 mm Carl Zeiss Neutralfilter NG 9 (46 78 26).

Vielen Dank für Antworten, Jochen.

Herbert Dietrich

Hallo Jochen,

die billigst Lösung wären nach meiner Kenntnis zwei Polfolien, eine drehbar auf der Lampe, die andere fest.
Da hättest Du Dimmung von 0  -100%.

Herzliche Grüße

Herbert

Lupus

Hallo Jochen,

wenn nicht dimmbar drauf steht wird es nicht gehen, selbst dimmbare Lampen sind nicht mit jeder Art Dimmer verwendbar, da gibt es vom Hersteller Kompatibilitätslisten. Wenn für die Anwendung etwas polarisiertes Licht keine Rolle spielt ist der Tipp mit den Polfiltern nicht schlecht. Ich verwende solche variablen ND-Filter aus der Fotografie, es dürfen nur nicht die billigsten sein sonst kann die Helligkeitsverteilung ungleichmäßig sein.

Hubert

Bob

Hallo Jochen,
Deine LED enthält ja eine Vorschaltelektronik für 230V Wechselstrom. Die LED ist dimmbar, aber die Vorschaltelektronik nicht. Wenn Du den Polfilter-Weg nicht gehen möchtest, müsstest Du auf eine im Strom regelbare Stromversorgung wechseln. Entweder ein kleines 30€ Labornetzgerät oder ein Drahtpoti plus Festwiderstand und 5V USB-Eingang. Letzteres wäre dann auch mobil über Powerbank betreibbar.

Viele Grüße,

Bob

Klaus Herrmann

Hallo Jochen

ich habe verschiedene Neutralfilter von Zeiss (Schott) NG 0,5 oder 0,71 können für dich passen. Billiger, als ein Labornetzteil und platzsparend dazu.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Klaus Wagner

#5
Hallo Jochen,

wenn auf der LED "not dimmable" steht, dann ist sie schlicht und ergreifend nicht dimmbar. Ich nehme stark an, dass selbst ein Potentiometer als Vorwiderstand die LED nicht vernünftig dimmen kann. Ich vermute stark, dass die Vorschaltelektronik die LED mit einem konstanten Strom versorgt. Und das macht diese ganz stur so lange bis die Regelung einfach nicht mehr kann und die LED dann ausgeht.

Fazit: Du musst Dich doch um eine dimmbare LED bemühen. Das Problem wird halt wie so oft die Bauform sein; vielleicht diese hier:

https://www.amazon.de/DOERSshop-Dimmable-Incandescent-Equivalent-240%C2%B0Beam/dp/B07RLZHJ7Q/ref=sr_1_15?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=led+dimmbar+e14+kaltweiss&qid=1594400722&sr=8-15

Und der Dimmer muss üblicherweise eine Phasenabschnittsteuerung haben.

Das alles zu kaufen kostet nicht die Welt.

Viele Grüße
Klaus

güntherdorn

hallo jochen,
als ich mein zeiss universal auf LED umgebaut habe verwendete ich dieses bauteil zum dimmen der LED...
ciao,
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

jochen53

Hallo,

vielen Dank für die vielen Tips. Ich weiß jetzt, daß man dieses LED-Leuchtmittel nicht dimmen kann. Ich habe bis jetzt noch kein LED-Leuchtmittel mit E 14 Gewinde in einer passenden Kleinheit wie eine Kühlschrankbirne und mit nur 3 W gefunden.
Günther Dorn: Du hast sicherlich kein handelsübliches Leuchtmittel für Dein Zeiss Universal verwendet, sondern eine Hochleistungs-Einzel-LED ohne Elektronik.

Vielen Dank, Jochen.

mhaardt

Das Problem mit den Dimmern ist, dass die LEDs gepulst betrieben werden.  Das erzeugt bei normalen Kameras mit rolling shutter Sensoren Streifen im Bild.

Abhilfe schafft eine normale Leistungs-LED mit einem eigenen Treiber.  Ich habe einen Doppel OpAmp benutzt: Den Ersten, um eine einstellbare Konstantspannung zu erzeugen und den Zweiten, um einen Leistungs-FET anzusteuern, der den LED-Strom regelt.  Das ergibt einen absolut konstanten Strom und keinerlei Probleme bei Fotos, außerdem kostet es kaum was.  Der FET braucht natürlich einen Kühlkörper.  Das Ganze speise ich mit einem kleinen 5V Netzteil.

Geht's einfacher? Vielleicht, aber ich bin kein Elektroniker und froh, dass es funktioniert.

Michael

jochen53

Hallo Michael,

vielen Dank, und Diese Schaltung kann ich einfach anstelle des Schalters in die Zuleitung eines bereits vorhandenen 230 V / 3 W LED Kühlschrank-Leuchtmittels mit E 14 Gewinde aus der Elektro-Abteilung von OBI anschließen? Das war nämlich meine Frage.

Viele Grüße, Jochen.

Mibios

Hallo liebe Mikroskopiker,
ich finde es gut, das Thema LED-Dimmung zu diskutieren, weil ich da selber am Experimentieren bin.
Eine LED-Steuerung habe ich gebaut:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=36916.0
Und ich nutze diese gedimmte LED für Fotos und habe kein Flackern oder Streifen.
Auch Filme sind ohne Flackern. Einen Link zu einem Filmbeispiel kann ich gerne hochladen.

Mit einem einfachen DSO (digitales Speicher-Oscilloskop) habe ich mir die Ausgangsspannung angesehen.
Von meiner vorgestellten Schaltung sehe ich im DSO eine Gleichspannung.
Wenn ich die Ausgangsspannung eines LED-Dimmers (Handdimmer der LEDAquaristik) ansehe, dann sehe ich, dass 12V an und ausgeschaltet wird.
Ein normales Voltmeter zeigt das als Gleichspannung an.

Ich bin ein leienhafter Elektronikbastler, ein Fachmann kann das sicherlich besser erklären.

Viele Grüße
Eberhard

jochen53

Hallo Eberhard

vielen Dank, aber das ist auch keine Antwort auf meine Frage. Ich will keine Elektronik-Bastelei, sondern eine Lampe aus dem Baumarkt dimmen, und ich habe hier gelernt, das geht nicht, auch nicht mit Deiner Bastel-Schaltung.

Gruß, Jochen.

Bernhard Gutwenger

#12
Hallo Günther,

Mich würde interessieren, was die weiße Masse ist, mit der du die Kabel
auf der Unterseite des Stativs befestigt hast. Ist das Wärmeleitpaste ?

Schönen Sonntag,
Bernhard G.

mhaardt

@Mibios Das kann man so machen, aber wenn Du Dein DSO auf AC coupling einstellst und empfindlicher einstellst, dann wirst Du sicher sehen, dass die Spannung nicht richtig glatt ist.  Solange Du keine sichtbaren Streifen bekommst und Dir das reicht, spielt das aber keine Rolle.  Weiterhin stellst Du die Spannung ein, d.h. der Strom kann Dir etwas weglaufen, wenn die LED warm wird, und die Belichtungszeit verändert sich.  Wer mit automatischer Belichtung fotografiert, den stört das freilich nicht.

Ich wollte einen sehr konstanten Strom, weil ich diesen LED-Treiber auch für photometrische Anwendungen benutze, und der Bauaufwand ist etwa gleich: Ein bisschen was löten.  Du kannst auch in Stacks bis auf das letzte Bit gehen und wirst keine Streifen finden.  Die Konstanz über die Zeit ist auch wunderbar, wie ich an einem Helligkeitssensor sehe.

@jochen53 Dass das nicht geht, war doch geklärt.  Aber den ein oder anderen mag es interessieren, wie man zu einer einfach nachbaubaren Lösung kommt.

Michael

Peter Reil

Zitat von: jochen53 in Juli 12, 2020, 10:49:49 VORMITTAG
Hallo Michael,

vielen Dank, und Diese Schaltung kann ich einfach anstelle des Schalters in die Zuleitung eines bereits vorhandenen 230 V / 3 W LED Kühlschrank-Leuchtmittels mit E 14 Gewinde aus der Elektro-Abteilung von OBI anschließen? Das war nämlich meine Frage.

Viele Grüße, Jochen.

Hallo Jochen,

nein - ganz sicher nicht!

Die Schaltung ist für 5 Volt ausgelegt, nicht für 220 Volt. Du brauchst eine Hochleistungs-LED, die für 0,7 Ampere ausgelegt ist. Und das Zusammenlöten der Schaltung ist auch nicht gerade anspruchslos.

In deinem Falle würde ich mir einen drehbaren "Doppelpolfilter" (ich kenne den tatsächlichen Fachbegriff nicht) zulegen, den du auf die Lichtaustrittsöffnung legst. Durch Verdrehen eines der beiden Filter kannst du das Licht problemlos dimmen.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30