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Unbekannter Stein

Begonnen von Siegfried, Juli 29, 2020, 18:59:46 NACHMITTAGS

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Siegfried

#30
Liebe Mineraliendetektive
Danke für alle Hinweise zur Bestimmung meines Fundstückes.
Danke an Klaus, Bastian, Martin,Florian, Heiko und natürlich Olaf.
Das Fundstück ist nun unterwegs zu Olaf.
Schon im Voraus möchte ich mich für seine Bemühungen bedanken.
Bisher wurde ja in Richtung Hämatit, Turmalin, Magnetit, Stück einer Ofensau und Meteorit vermutet.
Ich bin voller Neugierde auf weitere Ergebnisse.
Vielleicht ist es aber auch was ganz Simples.
Klaus: So ein Stück Hämatit, wie du es freundlicherweise zeigst, hätte ich auch gerne mal gefunden. 8)
  neugierige Grüße von Siegfried aus (Dialekt) Hoosenthol in Thüringen
 

Klaus Herrmann

ZitatSo ein Stück Hämatit, wie du es freundlicherweise zeigst, hätte ich auch gerne mal gefunden.

Dieser Wunsch und einiges mehr verbindet uns lieber Sigi. ;)

Ich habe mal in der Hochphase meiner Mineralsammlungs-Leidenschaft eine große Sammlung gekauft von einem der gerade ein Haus gebaut hatte und gemerkt hat dass er sich verkalkuliert hat. Dann hat er alles verscherbelt ausser Frau und Kinder und dabei war auch die Sammlung. Vieles davon habe ich auch wieder vertauscht/verkauft, aber ein paar schöne Stücke sind übrig geblieben. Aus Platzgründen sind es nur 2 Vitrinen, der Rest sind viele Micromounts in Döschen. Die sind sehr schön unterm Stemi und brauchen nicht viel Platz. Verstauben auch nicht.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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olaf.med

Na, jetzt habe ich aber so viele Vorschuss-Lorbeeren und Vorschuss-Dankeschöns bekommen, dass ich mich wirklich bemühen muss  :-\ ;D :-\ ;D

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Klaus Herrmann

Lieber Olaf,

ZitatNa, jetzt habe ich aber so viele Vorschuss-Lorbeeren und Vorschuss-Dankeschöns bekommen, dass ich mich wirklich bemühen muss

Die träge Masse will bewegt werden! ;) Wir zählen auf dich und sind auch sehr zuversichtlich dass dein Befund nicht Hämatit ist! 8)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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olaf.med

Lieber Klaus,

das heißt doch heute CORONA-SPECK und nicht träge Masse😁😁😁

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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Dünnschliffbohrer

Ich werde auch mal eine Hypothese in den Raum werfen, obwohl es schwierig ist, wenn man das Stück nicht selbst in der Hand hat. Beim ersten Blick kam mir sofort der Gedanke "Stylolith". Demnach ist die "Vizinalstreifung" keine solche, sondern entspricht einfach den parallelen, aber ansonsten unregelmäßigen Streifen die senkrecht zur Druckrichtung entstehen. Der Hämatit-artige Glanz würde den Lösungsrückständen des Grundgesteines entsprechen, bzw. auch einer sekundären Mineralisation der Trennfläche (z.B. analog der Bildung von Dendriten auf Schichtfugen) der gegeneinander gepressten, angelösten und nun verzahnten bzw. verzapften Gesteinpakete entsprechen. Somit wäre Hämtit oder auch Braunstein (oft ist ja auch Mangn dabei) nicht völlig verkehrt, aber nur ein kleiner Teil der Erklärung.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Klaus Herrmann

ZitatSomit wäre Hämtit oder auch Braunstein (oft ist ja auch Mangn dabei) nicht völlig verkehrt,
Also wenn das Hämatit ist, dann hat der Sigi uns an der Nase rumgeführt - was ich mir absolut nicht vorstellen kann - oder keine Feile verwendet. Die nicht vorhandene Strichfarbe schließt nach meiner Meinung Hämatit sicher aus.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Siegfried

#37
Lieber Klaus
Also ich schwöre hiermit, daß ich Niemanden an der Nase herumführen will und wollte.
Meine  Angaben habe ich aus bestem Wissen und Gewissen gemacht.
Ich hoffe, Olaf bringt etwas Licht in die Sache.
Ich habe bei Goggle Bilder mal nach Ähnlichem gesucht.
Am nächsten kam ein Foto von einem kleinen Meteoriten.
Allerdings ist das von mir gezeigte Objekt ja nur 6mm lang.
Sollte Olaf doch zu Hämatit tentieren, versinke ich in den Boden.
   Gruß von Siegfried

Dünnschliffbohrer

Hallo Klaus,

die Feile und die Strichfarbe helfen nur weiter wenn wir es mit einem Mineral zu tun haben, und nicht etwa mit einem Gesteinsstück, welches nur einen dünnen dunklen Überzug hat - keinem homgenen Mineral.

Für mich sehen aber die Bilder so aus, als wäre es ein Stückchen heller Kalkstein mit nur einer dünnen dunklen Kruste. Auf einer Fläche sieht man die // Riefen wie bei Stylolithen. Der dünne Überzug kann natürlich aus verschiedenen Bestandteilen bestehen, bei Stylolithen meist dunkler Ton, aber auch Eisen oder Mangan kommen m.E. in Frage.

Bei den angeschnittenen Stylolithen in den Fensterbänken sieht man in 2D dann dünne dunkle zackige Linien, die den Flächen entsprechen, auf denen sich nach Drucklösung der ganze unlösliche Schmodder angesammelt hat, wo aber auch sekündär noch andere Sachen hinein gekommen sein können.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

plaenerdd

Lieber Siegfreid,
ZitatSollte Olaf doch zu Hämatit tentieren, versinke ich in den Boden.
Sicher müssen wir alle früher oder später im Boden versinken, falls man seine Asche nicht über dem Meer verstreuen lässt, aber bitte doch nicht vorzeitig wegen eines 6mm-Krümels!
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Klaus Herrmann

Also ohne das Teilchen in der Hand zu haben ist das für mich erst mal alles Spekulatius, warten wir mal ab, was Olaf findet.

Ich habe die Bilder schon so interpretiert, dass das Teil schon durch und durch schwarz ist.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Dünnschliffbohrer

#41
Nachtrag: eine Sache würde einen Stylolithen aussschließen, nämlich wenn es tatsächlich  magnetisch ist. Kalkstein ist ja bekanntlich nicht magnetisch, und der Überzug -wenn es denn einer ist - würde auch nicht ausreichen, um das Steinchen am Magneten zu halten.

PS.: den Stylolithen hab ich noch nicht wiedergefunden, sofern ich ihn aufgehoben haben sollte. Aber ich hänge mal meinen selbst gefundenen Pseudo-Meteoriten :( unten an. Der hatte mich lange grübeln lassen, besteht aber wie dann der Schnitt zeigte, nur aus einem hellen Sandstein mit einer dünnen, im Spülsaum am Strand angerauhten SchmelzkrusteRinde aus irgendwelchem Eisen/Mangan-Kram.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

olaf.med

Lieber Siegfried, liebe Steinerätsler,

heute kam der "Felsbrocken" bei mir an und war tasächlich flink bestimmt. Der direkte Augenschein kombiniert mit etwas Erfahrung ist doch durch keine noch so genaue Beschreibung zu ersetzen, es sei denn durch Intuition und Gefühl, doch dazu später ;D.

Auf den ersten Blick war klar, dass es sich um einen Kristall handelt und keinesfalls um Kluftbeläge auf Stylolithen oder ähnliches. Dieser ist an den meisten Flächen durch den Transport gerundet, die von Siegfried bestens dokumentierte Streifung erscheint auf einer fast unbeanspruchten Kristallfläche und ist viel weniger prägnant als es das Bild vermuten läßt. Der Test mit dem Magneten zeigte, dass es einen schwachen Magnetismus gibt, der aber mit dem eines Magnetits keinesfalls vergleichbar ist. Der kirschrote Strich (Farbe reifer dunkler Kirschen, nicht die der hellroten Variante) auf dem unglasierten Porzellanscherben (Strichtafel) brachte sofort Klarheit: es handelt sich um.........Hämatit!!!!! KLaus hatte wieder einmal das richtige Näschen und die Intuition - Bravo!

Warum allerdings Siegfrieds Feile und Strichplatte versagt haben kann ich mir nicht erklären. Vielleicht bist Du einfach zu zart mit dem wertvollen Stück umgegangen um ihm nicht zu sehr zuzusetzen  :). Über die Strichfarbe und den schwachen Magnetismus des sonst meist unmagnetischen Hämatits liest man im Klockmann (einer meiner zwei Bibeln): .... Strich kirschrot bis rotbraun; wirkt meist kaum auf die Magnetnadel (Ausnahmen!).

Die Probe geht morgen wieder in die Post.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Siegfried

#43
Vielen Dank Olaf.
Ich melde mich bei dir.
Ich bin am Boden zerstört.

Klaus Herrmann

Lieber Sigi,

I
Zitatch bin am Boden zerstört.

Ich bin schon auf dem Weg ins Hasenthal - den große Hammer habe ich dabei um dich noch komplett rein zu treiben. Sowas von Nebelkerzen werfen. Schäm dich - oder kauf dir einen unglasierten Rosental-Teller um Strichproben zu machen. Und verkauf deine Feile.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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