Pleochroismus von Covellin

Begonnen von Ronald Schulte, Februar 12, 2016, 14:09:26 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Das Mineral Covellin zeigt ein starkes pleochroismus (Wiki: Mehrfarbigkeit bei Betrachtung aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Die Mehrfarbigkeit äußert sich dabei entweder in einem kompletten Farbwechsel oder in einer unterschiedlichen Farbtiefe. Pleochroismus tritt bei durchsichtigen, farbigen Steinen ebenso auf wie bei undurchsichtigen. Die Ursache dafür ist die ungleiche Absorption des Lichtes abhängig von der Ausbreitungsrichtung und der Polarisationsrichtung.)

Das erste Bild zeigt ein Farbwechsel von Leicht-blau nach dunkel-blau im Linear Polarisiertem Licht (Polarisator im Strahlengang aber ohne Analysator) wenn der Polarisator so um die fünf Grad dejustiert wird.

Das zweite Bild zeigt ein starken Farbwechsel mit fast gekreuzte Nicols. Farben andern sich von Rotbraun bis zu Creme.
Das Gelbe Erz in die Mitte ist Chalcopyrit (Kupferkies).

Die gif Animation kostet leider auch viel an Qualität wenn es am Internet gezeigt werden soll. Am Rechner kann es viel großer und Detailreicher, fast ohne Rausch.







Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Klaus Herrmann

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

olaf.med

Lieber Ronald,

sehr schön, da hast Du Dir aber auch gleich den Weltmeister an optischen Effekten im Auflicht herausgesucht. Eine sehr gute Ergänzung wäre auch noch ein Bild in Öl - da gibt es noch spektakulärere Farbeffekte.

Eines noch, in der Hoiffnung nicht allzu schulmeisterlich zu sein: im Deutschen heißt dieses Mineral Covellin.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Ronald Schulte

Olaf, Klaus,

Danke für euren Lob. Ja habe mal die Farbwechselungen bei Holger in Öl angeschaut, ist richtig Spektakulair. Leider habe ich noch kein Öl Objektiv und weis auch nicht welches ich für das Orthoplan haben muss. Vielleicht hat ja eine der hier mitliest noch eins zum verkauf. Eine 20x wurde mich passen.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Fahrenheit

Lieber Ronald,

ich glaube, wir müssen uns daran gewöhnen, nun von Dir mehr Steine in den Weg gelegt zu bekommen, die eine Betrachtung lohnen!  ;D
Danke für's Zeigen!

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Ronald Schulte

Jörg,

Ja das konnte sein. Vielleicht sogar werden wir uns dieses Jahr sogar noch treffen irgendwo bei euch in die nahe!
Meine gerate sind noch nicht alle optimal aber arbeite dran. So bekomme ich in diesen tagen sogar eine Schleifmaschine. So geht es immer stufenweise voraus.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Florian D.

#6
Glückauf Forum,

von einem lieben Menschen habe ich einen tollen Covellin bekommen, der sogar schon anpoliert war. Da hat es mich gleich gejuckt, den Pleochroismus mit Immersionen verschiedenen Brechungsindex auszutesten. Anbei Bilder in Luft (n=1.0) , Wasser (n=1.33), Immersionsöl (n=1.52) und Bromnaphthalin (n=1.68).
Der Brechungsindex von Covellin ändert sich extrem mit der Wellenlänge des Lichtes. Das Reflexionsvermögen hängt von der Differenz des Kristalls und der Immersion ab. Daher ändert sich die Farbe des reflektierten Lichtes mit dem Brechungsindex des Immersionsmediums.

Siehe hierzu auch folgenden Artikel:

Gehlen, K.V., Piller, H. Zur Optik von Covellin. Beitr Mineral u Petrogr 10, 94–110 (1964). https://doi.org/10.1007/BF01192539

Viele Grüsse
Florian

Florian D.

Nicht nur die optischen Eigenschaften von Covellin scheinen einmalig zu sein, bei tiefen Temperaturen wird es auch supraleitend:

Di Benedetto, Francesco, et al. "First evidence of natural superconductivity: covellite." European journal of mineralogy 18.3 (2006): 283-287.