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Synedra oder Fragilaria ?

Begonnen von peter-h, November 23, 2009, 20:03:22 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Tümpelfreunde,

lange Nadeln aus der Solequelle bei Artern sind eine besondere Herausforderung.

Fragilaria tenera oder doch Synedra ? etwas verwirrt. Auch der Krammer - Lange-Bertalot brachte für mich nicht die Erleuchtung  ???


Dann einmal etwas genauer, aber sollte das ALLES sein ?

Tatsächlich werden im UV-Licht weitere Feinheiten sichtbar. Leider im Bereich weit unter 0,5 µm.

Leitz Apo 90/1,4 Öl @ 365nm

Real oder nur eine Täuschung ? Leider fand ich keine entsprechende REM-Aufnahme um das zu klären. Aber vielleicht gibt es Wissende hier  ;)

In Erwartung der Auflösung
Viele Grüße
P. Höbel


Detlef Kramer

Lieber Peter,

meines Erachtens Synedra ulna. Für Fragilaria fehlt die Verdickung im Mittelbereich.

Tolle Fotos, wie immer!

Herzliche Grüße, auch an Deine Frau

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

Lieber Detlef,

danke für den Tipp, aber ich habe nach längere Recherche 2 REM-Bilder gefunden und glaube nun, dass es sich eher um Tabularia fasciculata handelt.

So ganz einig ist sich die Fachwelt scheinbar auch nicht, denn im Krammer wird diese K-alge unter Sippenkomplex Fragilaria fasciculata aufgeführt. Allerdings auch unter Synedra tabulata in Coll. Hustedt.

Hier noch eine Gesamtaufnahme in besserer Auflösung.
http://www.fotos-hochladen.net/tabulariafasciculatlv9key6p.jpg

Sind weitere Namensgebungen bekannt ?  ;D

Viele Grüße
Peter

Detlef Kramer

Lieber Peter,

man muss die systematischen Zuordnungen, vor allem, wenn sie auf kaum wahrnehmbaren lichtmikroskopischen Merkmalen beruht, nicht zu ernst nehmen. Deine Zitate belegen das. Was ich viel aufregender finde, ist die REM-Darstellung der eigentlichen Poren, die viel feiner sind, als die groben Durchbrüche, die wir im LM sehen. Das hat mir einer meiner Lehrer im Studium, der legendäre Peter Sitte, 1966 mit gegeben, als ich in seinem Praktikum das erste Foto (einer Diatomeenschale) am Elektronenmikroskop machen durfte (einem TEM). Es sollten dann einige 10 K folgen.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

#4
Lieber Detlef,

ist natürlich richtig, dass diese feinen Siebe / Poren nicht für die LM geeignet sind und die Wahrheit erst im REM, FESEM, oder sogar im TEM sich zeigt.
Aber am fertigen Präparat ist nun mal die UV-Technik die letzte Chance noch etwas mehr zu sehen.

Und auch wenn ich manchmal den Wunsch hege ein REM privat zu besitzen, so steht realistisch betrachtet doch der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Vielleicht versuche ich mal wieder im MPI Erlangen für 2 Stunden an das Hitachi FESEM zu kommen. Es ist DAS Gerät, da auch nichtleitende Proben ohne Vorbehandlung angesehen werden können. Es wurde extra für diese Zwecke ausgesucht. Damit sputtert man auch unter keinen Umständen die feinen Poren mit Gold zu, was ich bei anderen, älteren Geräten schon gesehen habe.

Viele Grüße
Peter