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Blattlaus mal ganz groß

Begonnen von Soki, August 27, 2020, 12:05:36 NACHMITTAGS

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Soki

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich eine Bernsteininkluse mit einer außergewöhnlich gut erhaltenen Blattlaus erstanden. Es lassen sich unheimlich viele feine Strukturen erkennen. Sowohl Rostrum, als auch Stylet (Dreierbündel 1. Bild) sind gut sichtbar. Mit meinem neuen Nikon M Plan 20 0.35 210/0 SLWD konnte ich ganz neue Einblicke gewinnen und feine Oberflächenstrukturen auflösen. Der hohe Arbeitsabstand (19.9mm) war hier von großem Vorteil. Desweiteren lässt sich das Objektiv auch bei 150mm Tubuslänge sehr gut verwenden (15:1). Es sind bis jetzt meine größten Inklusenstacks, da vor allem für die hohen Vergrößerungen enorm viele Einzelbilder notwendig waren.
Ich hoffe, Euch gefallen die Bilder.

Daten zum Bernstein:

🧬 Hemiptera -> Aphidoidea
📏 <2mm
🌎 Mierzeja Wislana, Polen
⌛️ 40-54.000.000 Jahre alt

Daten zu den Bildern:

Mikroskop: sehr altes Carl Zeiss Jena Monokular
Kamera: Nikon D3400
Objektive: Nikon M 5 0.1 / CZJ 8 0.20 / Nikon M Plan 20 0.35 210/0 SLWD
Abbildungsmaßstab: 5:1 / 8:1 / 15:1 / 20:1
Anzahl der Einzelbilder: 70 / 210 / 292 / 216 (Affinity Photo)
Beleuchtung: 2 LED Leselampen (4000K)



Grüße,
Simon

Horst Jux

Gern per Du.

Kurt Wirz

Hallo Soki

Die Bilder sind gut und interessant, imposant der sehr lange Rüssel.
Hier erkennt man in der Praxis, den Sinn eines grossen Arbeitsabstandes.
Was mich interessieren würde:
Woran erkennt man, dass es eine Blattlaus und keine Blattwanze ist?

Kurt

Soki

Hallo Horst,

sehr gerne:)


Hallo Kurt,

die Identifikation von Inklusen erfolgt meist bereits vom Verkäufer, der i.d.R. schon viel Erfahrung besitzt. Hin- und wieder gibt es da natürlich Fehler.
Ich als Laie orientiere mich an Bildern zweifelsfrei identifizierter Inklusen. Meine Literatur der Wahl ist meistens das wirklich super bebilderte Buch ,, Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein" von
Wolfgang Weitschat und Wilfried Wichard.
Für Dominikanischen Bernstein habe ich seit neustem das Buch ,,Secrets of a lost world DOMINICAN AMBER and its inclusions" von Rafael Jie Chang Wu.
Für Burmit habe ich noch nichts, da habe ich auch nur wenige Stücke in der Sammlung und kenne mich allgemein wenig aus.

Um auf deine Frage bezüglich Blattlaus oder Blattwanze zurückzukommen:

Die enorme Größe und die Anatomie des Saugrüssels, das Fehlen von Flügeln (auf den Bildern nicht wirklich zu sehen) und die Körpergröße von knapp 2mm lassen eine recht sichere Identifikation zu. Interessanter wird es dann bei der Gattung. Hier konnte mir jemand aus dem Steinkern Forum helfen und es eingrenzen. Es handelt sich vermutlich um die Gattung Germaraphis, von denen 15 Arten beschrieben werden. Es ist wohl ein ausgewachsenes Exemplar.

Vielen Dank für euer Interesse und liebe Grüße,
Simon

Soki

Hallo Adi,

danke sehr! Das 2. ist auch mein Favorit, da sind Beleuchtung und Bildausschnitt am besten.

Grüße,
Simon