Nach 2jähriger Suche, Micrasterias gefunden

Begonnen von Siegfried, November 09, 2020, 07:54:13 VORMITTAG

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Siegfried

Liebe Forumsmitglieder
Nach über 2jähriger Suche nach einem Vorkommen von Micrasterias in unserem Landkreis Sonneberg
habe ich sie nun endlich gefunden. ::)
Auch im Altjägermoor in meiner Nähe, hatte ich nie eine gesehen.
Die Fundstelle liegt außerhalb öffentlicher Straßen.


Hier einige Foto's von Micrasterias thomasiana und die Zieralge  (Netrium digitus.) Danke Michael Plewka für die Bestimmung.
mit Hellfeld und schräger Beleuchtung.
Ph-Wert an Fundstelle: 6,2








Die Foto's mit schräger Beleuchtung sind an meinem Lomo Biolam mit
Kondensor KOH-1-K    http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/KOH-1.pdf
entstanden, welches ich von unserem Forumsmitglied Wolfgang G. günstig erstanden habe.
Ich bin sehr zufrieden mit der Qualität und den Eigenschaften dieser Kombination.
Man kann die Aperturblende verschieben und drehen.
Ein schräge Beleuchtung kann ich viel besser erzeugen, als mit diversen Blenden und Dergleichen.
Momentan habe ich zwar noch einen Fremdtrinotubus adaptiert, werde aber von Wolfgang noch einige Originalzusätze erwerben.




Zum Schluß hier noch 2 Gesellen von der gleichen Fundstelle mit Diatomeen im oder am Körper?
Über eine Bestimmung wäre ich dankbar.




  Gruß von Siegfried

Michael Plewka

Hallo Siegfried,

... sieht nach einem sehr interessanten Biotop aus! 

Gratulation zu den Funden!

Die mittlere Zieralge ist nicht Cylindrocystis, sondern Netrium digitus

Der Wurm ist Chaetogaster sp.

Beste Grüße
Michael Plewka

Siegfried

Hallo Michael
Freut mich, daß dir mein Beitrag gefällt.
Und vielen Dank für die exakte fachkundige Bestimmung.
Habe es geändert.
Ich werde dort in diesem Biotop weiter beobachten und Proben nehmen.
Ich finde bestimmt noch vieles mir Unbekanntes.
   Gruß von Siegfried

limno

Hallo Siegfried,
herzlichen Glückwunsch zu diesen glücklichen Funden!
Und die Fotos hast Du auch sehr gut hinbekommen, ohne viel Schnickschnack.
Das motiviert mich.
Lob auch an Wolfgang für seine Hilfsbereitschaft. :)
Beste Grüße von
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Peter V.

Hallo Siegfried,

tolle Fotos, die wieder einmal zeigen, was man mit vergleichsweise "einfachem" Equipment erreichen kann!!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

plaenerdd

Hallo Sigfried,
die Fotos sind schon recht hübsch, aber der Sensor Deiner Mikroskopkamera könnte mal eine Reinigung vertragen, denn da sind immer die gleichen Sternbilder auf den unbereinigten Fotos. Das ist wirklich kein Hexenwerk. Ich bin mir diesem Tupfer sehr schnell zu einem sauberen Sensor gekommen. Viele Kameras haben dafür einen eigenen Modus, damit der Spiegel für die Dauer der Reinigung zurück geklappt bleibt. Was hast Du da auf dem Mikroskop? Eine Canon?
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Siegfried,
die Ausdauer hat sich gelohnt! Deine Fotos gefallen mir gut und ich bin gespannt, was Deine weitere Beobachtung des Biotops ergeben wird.

Viele Grüße,

Bob

Siegfried

#7
Liebe Kommentatoren
Erst mal Danke für die bisherigen Meinungen und Hinweise.
Besonderen  Dank an Gerd für den Hinweis zum Sensor meiner Canon EOS 600D.
Eindeutig Reinigungsbedürftig, was ich eigentlich in gewissen Zeitabständen auch mache.
Ich weiß auch wie, nur diesmal nicht gemacht. :-[
Hole ich umgehend nach. Den empfohlenen Tupfer werde ich mir besorgen, auch weil Gerd
anscheinend  gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Nun nochmal zu dem Moment als ich Sie sah. (die Micrasterias)
Ich bin ein Mensch, der sich begeistern kann. Man schaut durchs Mikroskop und plötzlich
sieht man Sie, unerwartet und dann noch Eine und noch Eine und ich war hin und weg.
Das sind die Momente, die man kaum beschreiben kann.
Zur Probennahme nehme ich ja auch immer eine Lupe 20x mit, aber mein Auge ist doch noch nicht so geschult.
Nun bin ich auf weitere Funde gespannt.
Vorsichtshalber habe ich mir zwei Ikea Bonbongläser   https://www.ikea.com/de/de/p/foervar-dose-mit-deckel-glas-aluminiumfarben-00030262/
mit einer Probenreserve gefüllt und an einen hellen, aber mit wenig Sonne bestrahlten Raum  gestellt.
Wenn ich gegen das Licht schaue ist ein leicht gelblich schimmerndes Wasser zu sehen.
Meine Frau hatte bei unserem letzten Ikea-Besuch in Erfurt 3 Gläser gekauft, nun hat sie nur noch ein's. ;)
Der kluge Mann baut vor.
Denn bei uns kann manchmal ganz plötzlich Schnee  fallen.
Wir hatten die letzten 2 Nächte minus 5 Grad.
   Gruß von Siegfried


plaenerdd

#8
Hallo Sigfried,
ja diese Entdeckerfreude, die kenne ich auch sehr gut. Da kann man auch mit über 50 noch zum Kind werden und laut jubeln.
Achte in Deinen Gläsern auf dunkelgrüne Flocken! Die Micrasterias sind beweglich und sammeln sich an für sie günstigen, meist gut belichteten Stellen. Dort kann man sie zuweilen zu Hunderten versammelt abpipettieren. Auch eine Beobachtung in einer dickeren Wasserschicht (Petrischale) unter dem Stemi oder über dem Inversen Mikroskop lohnen sehr, da man sie dort in ihrem natürlichen Verhalten studieren kann.

Zellteilungen finden vorwiegend nachts statt, sind aber auch ein "nachtfüllendes" Ereignis, das erst nach ca. 12 Stunden vollkommen abgeschlossen ist. Schlaf schon mal ein wenig vor! Das läßt sich am besten in einem Mikroaquarium verfolgen. Dazu streicht man etwas Vaseline aus der Apotheke auf dem Handballen der linken Hand aus und streicht als Rechtshänder jede Seite des Deckglases einmal darüber, so dass jede Seite eine kleine Wulst Vaseline abbekommt. Dieses Deckglas stülpt man dann über den Wassertropfen und drückt vorsichtig an, so dass kaum noch Wasser verdunstet.

Beginnende Teilung kann man schon unter der Stereolupe gut erkennen: Die beiden Zellhälften rücken weiter als sonst auseinander. Ich habe Teilungen am häufigsten beobachten können, wenn ich eine frische Probe 2..3 Tage im Zimmer auf dem Fensterbrett stehen hatte. Wahrscheinlich mögen sie es warm, auch wenn man sie noch unter dem Eis findet.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Siegfried

Vielen Dank Gerd für deine Hinweise.
Da gibt es ja noch viel zu tun, worauf ich mich freue.
Ich muß nur aufpassen, daß meine Frau dann nicht nur noch ein Glas hat,
sondern auch nur noch einen halben Mann. ;)
Mit der Vaseline, das habe ich auch schon praktiziert bei anderen Tümpelproben, allerdings mit Objektträger mit Mulde.

Gruß von Siegfried mit 2x ie

anne

Hallo Siegfried,
ich kann Deine Freude nachvollziehen, ich suche auch schon seit Jahren....
Ganz tolle Bilder.
Besonders Bild 3 und 4 sind fantastisch!
lg
anne

Siegfried

#11
Liebe Anne
Danke.
Freue mich, daß dir mein Beitrag und die Bilder gefallen haben.
Nun denke aber nicht, ich hätte mich von meiner Begeisterung für Diatomeen verabschiedet.
Nicht auf meinem Arbeitsplatzfoto ist meine auch noch zu verbessernde Legeeinrichtung mit Stereomikroskop.
Ich versuche ja schon seit über 2 Jahren anständige Diatomeenpräparate zu erstellen.
Was mir leider noch nicht gelungen ist.
Kämpfe aber weiter.
Und jetzt noch für Alle Leser:
Beim Anklicken der Foto's erfolgt eine leichte Vergrößerung.
   Morgendlicher Gruß von Siegfried