Schlechter Kontrast bei Offenblende

Begonnen von mlippert, November 19, 2020, 15:08:40 NACHMITTAGS

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mlippert

Hallo,

Ich habe jetzt schon bei zwei älteren Mikroskopen ein ähnliches Problem beobachtet: macht man die Kondensorblende mehr als halb auf, ist der Bildkontrast nahezu komplett weg. Es betrifft nicht ein einzelnes Objektiv, sondern alle die man ranschraubt und die mehr als 20x haben. Ich sehe in den objektiven und dem Strahlengang auch keine Trübung. Weiß jemand was das ist? Unter alt verstehe ich jetzt ein 20 Jahre altes Novex mit Plan Optik und ein 30 Jahre altes Leitz Laborlux.

liftboy

Hallo erstmal (ein Name wäre hier schön),

vermutlich liegt Dein Problem in einer falschen oder schlecht eingestellten Beleuchtung! Hast Du Köhler oder kritische Beleuchtung? Der Kondensor muss normalerweise ganz hoch!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

mlippert

Hallo,

Ich habe bei dem Novex kritische Beleuchtung ohne Feldblende. Beim Laborlux habe ich Köhler mit nicht zentrierbarer Feldblende. Wenn ich die Aperturblende zentriere ist die Feldblende leicht verschoben. Die Öffnung dieser hat aber keinen Einfluss auf den Kontrast. Der ist Scheiße auch wenn ich die Feldblende so klein mache, das ich die komplett im Bild habe.

Grüße,
Micha

mlippert

Gibt es eine Möglichkeit zu testen wo das Streulicht herkommt oder was den Kontrast ruiniert?

Herbert Dietrich

Hallo Micha,

also Kondensor sauber, Objektive sauber (auch die Frontlinse), Okulare auch ok, Beleuchtung nicht auf Flutlicht. Was hast Du denn für ein Laborlux, dass sich die Leuchtfeldblende nicht zentrieren lässt?  Welches Präparat verwendest Du, manche sind von Haus aus sehr kontrastarm.

Ratlose Grüße

Herbert

JB

Hallo Micha,

Als Teil der Problemsuche empfehle ich die Okulare herauszunehmen. Werden die Blenden zu weit geoeffnet (insbesondere die Feldblende), sieht man bei meinen Mikroskopen die Lichtreflexe an den Seiten des Tubus. Bei korrekt eingestellter Feldblende sollte die Tubusinnenseite perfekt dunkel bleiben.

Das loest Ihr Problem mit der Kondensorblende nicht direkt, hilft aber vielleicht bei der Fehlersuche. Bei mir waren Kontrastprobleme meist auf solche Lichtreflexe im Tubus zurueckzufuehren.

Viel Erfolg,

Jon

ortholux

Hallo Micha,

da ich nicht sehe, was Du siehst tappe ich jetzt mal im Dunkeln so vor mich hin. (Horst Tappert im Dunkeln. Naja - wenn schon Karneval ausfällt...)

Was Du beschreibst scheint das normale Phänomen des erhöhten Kontrasts bei zu weit geschlossener Aperturblende zu sein. Kann es sein, daß Du den Kontrast bei weit geschlossener Blende als normal empfindest und Dir alles andere flau vorkommt?

Du schreibst ja "macht man die Kondensorblende mehr als halb auf....die mehr als 20x haben". Die soll sogar noch weiter auf sein. Schau mal ohne Okular in den Tubus. Dann spielst Du mit der Blende. Du solltest sie ohne Okular ganz unten am Objektiv sehen können. Und jetzt schließt Du die Blende um ein Drittel. Dann hast Du die optimale Mischung aus Kontrast und Auflösung.

Vielleicht lieg ich ja daneben. Wenn nicht -> Mikrofibel.

Viel Erfolg
Wolfgang

reblaus

Hallo Micha -

wie ist denn Dein Testpräparat genau beschaffen? Deckglasdicke? Hast Du denn einen Vergleich - wie sieht das mit dem gleichen Pärparat bei einem "neueren" Mikroskop aus?

Fragende Grüße

Rolf

liftboy

Hallo Micha,

auch wenn sich das jetzt dämlich anhört (ich habs auch schon geschafft) ist das Präparat mit dem Deckglas nach oben?
eventuell zwei Deckgläser aufeinander? Oder Objektiv innen dreckig? ich hab ein Jena 40er, das macht auch verdammt flaue Bilder, da liegt an den matten Innenlinsen, ich kriegs aber nicht auseinander, sonst könnt ichs putzen.

Grüße
Wolfgang
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mlippert

Präparat ist gefärbter Blutausstrich. Ohne Deckglas, bei 100x mit Öl. Ich fahre nachher nochmals in die andere Praxis und mache Fotos für euch.

Grüße,
Micha

jochen53

Hallo Micha,

ist denn Dein Ölimmersionsobjektiv überhaupt für die Benutzung ohne Deckglas gerechnet? Wie ist es genau beschriftet?
Je größer die Maßstabszahl eines Objektivs, desto empfindlicher reagiert es auf eine unpassende Deckglasdicke bzw. noch schlimmer auf ein fehlendes Deckglas, manche Ölimmersionen besitzen deshalb sogar eine Deckglaskorrektur. Soweit ich weiß, gibt es allerdings auch (selten) Ölimmersionen, die speziell für Untersuchungen ohne Deckglas gerechnet sind.

Viele Grüße, Jochen

mlippert

Hallo,

Ich habe ein paar Fortschritte gemacht. Nach der Reinigung mit First contact sind die beiden Objektive zumindest optisch viel klarer. Evtl. Waren hier insbesondere am Rand polymerisierte Ölreste.
Was mir aufgefallen ist: das 40er hat einen Rand aus mattem Glas, der vermutlich mal schwarz lackiert war. Nach First contact it davon jetzt nichts mehr übrig. Viel war auch nicht mehr drauf. Ich vermute, das verursacht vielleicht viel Streulicht. Mit was könnte man die Beschichtung wieder herstellen? Normale schwarze Farben sind ja viel zu wenig deckend bei so dünnen Schichten...

jochen53

Hallo Micha,

konntest Du schon nachschauen, was Du für ein Ölimmersionsobjektiv verwendet hast?
Möglicherweise hast Du mit Deiner brutalen Reinigungsoperation einen Reflexschutz unwiederbringlich entfernt. Mein Zeiss 40/0,65 PH 2 hat auch so einen Ring um die Frontlinse herum, aber der ist noch intakt.

Jochen

mlippert

Hallo,

Das 100x ist ein planachromat von Novex für 0.17er Deckglas. Das hat früher aber immer wunderbar für alle Ausstriche funktioniert.
Die Farbe ist definitiv da gewesen um Licht abzuhalten. Da war aber schon davor nur noch ein Hauch davon da. Jedenfalls nicht genug um das Licht abzuhalten, man konnte schon vorher am Bildrand das raue Glas sehen.

jochen53

Hallo,
dann würde ich Dir empfehlen, mal ein intaktes Objektiv auszuleihen und an einem Präparat, das Du kennst, auszuprobieren.

Jochen