Botanik: Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Dezember 03, 2020, 14:21:18 NACHMITTAGS

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

der Sieben Söhne des Himmels-Strauch gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Der Strauch ist in den Gebirgen Zentralchinas beheimatet. Heute kommt er an seinem natürlichen Standort sehr selten vor und steht aus diesem Grund auf der "roten Liste" Chinas für seltene und bedrohte Pflanzen.

Heptacodium miconioides, auch Sieben-Glocken oder Sieben-Söhne-Strauch genannt, ist die einzige Art der Gattung Heptacodium aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die Art wächst strauchförmig und kommt nur in wenigen chinesischen Provinzen natürlich vor.

Bild 01 blühender Strauch, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Urheber: Sciencia58

Alfred Rehder hat die Art und die Gattung 1916 erstbeschrieben. Die Herkunft des von ihm gewählten Gattungsnamens ist ungeklärt.
Alfred Rehder (1863 – 1949) war ein deutsch-US-amerikanischer Botaniker mit Schwerpunkt auf Dendrologie (Gehölzkunde). Rehder war der wohl bedeutendste Dendrologe seiner Zeit.
Der seltsame Name "Sieben Söhne des Himmels-Strauch" Heptacodium miconioides geht auf die kleinen, etwa einen Zentimeter großen Fruchtblätter zurück, die jeweils zu siebt beieinanderstehen (griechisch hepta = sieben, codium = Mohnkopf).

Bild 02 Blätter und Blüten, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Urheber: Denis.prévôt

Bild 03 Insektennahrung im Herbst, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Urheber:  VoDeTan2 Dericks-Tan
Für Bienen und Hummeln ist der Strauch eine gute Nahrungsquelle.
Heptacodium miconioides, der Sieben Söhne des Himmels-Strauch ist ein Neuankömmling in unseren Gärten. Erst 1980 wurde die Pflanze im botanischen Garten von Hangzhou in der Provinz Zehijang in China für die europäischen Gärten entdeckt.

Systematik
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Gattung: Heptacodium
Art: Heptacodium miconioides
Wissenschaftlicher Name der Gattung: Heptacodium Rehder
Wissenschaftlicher Name der Art: Heptacodium miconioides, syn. Heptacodium. jasminoides
Trivialname: Sieben Söhne des Himmels Blume oder Sieben-Glocken - Strauch

Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch ist ein halb-immergrüner Strauch der breit und aufrecht wächst. Er wird bis zu 7 Meter hoch.
Bild 04 Habitus, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Dieses Werk ist gemeinfrei.

Die Pflanze ist absolut winterhart und robust und gedeiht in allen normalen Gartenböden. Am schönsten sind Standorte wo die Pflanze auffallen kann, denn sie entwickelt einen sehr ansprechenden und dichten Wuchs. 

Bild 05 Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Quelle: Van den Berk, Baumschulen

Ein sehr gutes Erkennungsmerkmal dieses Strauches ist die gelbbraun bis braune, sich abblätternde Rinde, die ihn auch im Winter unverwechselbar macht.

Bild 06 einzelnes Blatt, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Urheber:  Ptelea

Das Blatt besitzt drei von der Basis ausgehende deutlich sichtbare Hauptnerven, von denen schwächer sichtbare Seitennerve abgehen. Im äußeren und oberen Bereich des Strauches falten sich die Blätter bei wärmeren Temperaturen kahnartig zusammen.
An der Form der Blüten und ihrem wunderbaren Duft kann man die Verwandtschaft zu den Geißblattgewächsen erkennen.
Die Blätter stehen gegenständig und haben einen etwa 10 Millimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist einfach, 8 bis 15 Zentimeter lang und 5 bis 9 Zentimeter breit, ledrig, länglich eiförmig, geschwänzt zugespitzt und mit herzförmiger Basis und ganzrandigem oder weit und seicht gebuchtetem Blattrand. Die Ränder sind meist nach oben gebogen, womit die Spreite kahnförmig wird. Die Blattoberseite ist matt dunkelgrün, die Unterseite heller und etwas an den Blattadern behaart. Neben der Mittelrippe befindet sich je ein schwächerer, parallel verlaufender Seitennerv. Die Herbstfärbung des Laubs ist purpurbraun.

Bild 07 Blütenstand, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Urheber: Sten in der Wikipedia auf Dänisch

Die Blüten sind meist in Gruppen von sechs in rispenartigen, 5 bis 15 Zentimeter langen und 5 bis 9 Zentimeter breiten Blütenständen angeordnet, die an diesjährigen Langtrieben gebildet werden. Die Teilblütenstände sind langstielig und mehrfach dreiteilig. Die Einzelblüten sind weiß, zwittrig, stark duftend und fünfzählig. Der Blütenkelch ist klein, purpurrot und bleibend. Er vergrößert sich bis zur Fruchtreife von 2 bis 2,5 Millimeter auf 7 bis 10 Millimeter. Die fünf Kronblätter sind schmal länglich und haben weiße Staubblätter.
Die Blüten erscheinen einzeln ab Juni, kommen aber dann in großer Zahl im August und dauern bis Oktober an. Diese späte Blütezeit macht den Strauch besonders für die Bienen attraktiv, da um diese Jahreszeit die europäischen Laubgehölze nicht mehr blühen. 

Bild 08, Fruchtstand, Sieben Söhne des Himmels- Strauch – Heptacodium miconioides

Urheber:  VoDeTan2 Dericks-Tan
Als Früchte werden einsamige, 1 Zentimeter lange, länglich-walzenförmige Nüsse gebildet. Diese sind zu Beginn von den rosafarbenen bis purpurne Kelchblätter umgeben. Die Samen erreichen eine Länge von 5 bis 6 Millimeter.

Spross, Querschnitt
30 Mikrometer

Sieben ungefärbte Schnitte.

Bild 09 Übersicht, Heptacodium miconioides


Bild 10 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides


Bild 11 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides


Bild 12 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 13 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm

Bild 14 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm

Bild 15 Autofluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm

Wacker 3 A - Färbung (Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 15 Sekunden
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablau 90 Sekunden
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %
10. Einschluss in Euparal
Fotos: Nikon D5000

Bild 16 Übersicht, Heptacodium miconioides

Ein sehr gutes Erkennungsmerkmal dieses Strauches ist die gelbbraun bis braune, sich abblätternde Rinde, die ihn auch im Winter unverwechselbar macht.

Bild 17 Detailaufnahme mit Beschriftung, Heptacodium miconioides

MP = Markparenchym, PXY = primäres Xylem, ST = Strahl, XY = Xylem, PH = Phloem, K = Kambium, T = Trachee, SK = Sklerenchxmring, P = mehrschichtiges Periderm, RP = Rindenparenchym

Bild 18 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides


Bild 19 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides


Bild 20 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides


Bild 21 Detailaufnahme, Heptacodium miconioides


Bild 22 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 23 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 24 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Heptacodium miconioides

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 25 Dunkelfeld, Heptacodium miconioides


Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 331.
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Sollte ich ein Copyright © verletzt haben, so geschieht dies nicht mit Absicht. Bitte schicke mir ein E-Mail, wenn es der Fall sein soll.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.

Gruß
Hans-Jürgen

Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

reblaus

Hallo Hans-Jürgen -

wieder auf abwechslungsreiche Weise was Neues dazugelernt. Ich freue mich immer über neue Beiträge von Dir!

Viele Grüße

Rolf

P.S. Warum schreibts Du die Herkunft des Gattungsnamens sei ungeklärt? Du erklärst das doch nachher?

Hans-Jürgen Koch

#2
Hallo Rolf,

danke für deine Worte.
Alfred Rehder hat die Art und die Gattung 1916 erstbeschrieben.
In der Fachliteratur steht: Die Herkunft des von ihm gewählten Gattungsnamens ist ungeklärt. Diesen Text habe ich übernommen.
In Wikipedia habe ich später diese Stelle gefunden:
Der Gattungsname könnte sich vom griechischen ,,hepta" für ,,sieben" und ,,kodia" für ,,Mohnkopf" ableiten und sich auf den aus sieben Fruchtblättern gebildeten Fruchtknoten beziehen.
Für mich ist dieses eine gute Erklärung.

Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

D.Mon

Hallo Hans-Jürgen,

wie üblich ein sehr schöner Beitrag mit fantastischen Bildern.
Danke schön dafür.

Herzliche Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
--
Glück kann man nicht kaufen.
Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
--
Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10
Kamera: Sony ILCE-6400

Jürgen Boschert

Hallo Hans-Jürgen,

danke wieder einmal für Deinen mit Liebe gemachten Beitrag.
Beste Grüße !

JB

Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

das ist wieder ein prächtiger Beitrag zu einer interessanten Pflanze!

Auffällig finde ich die den doppelten Sklerenchymring des Sprosses. Für mich sieht das so aus, als ob der "Bast", also das Phloem mit samt Sklerenchym im Rahmen des sekundären Dickenwachstums nach aussen wanderst und darunter jeweils auch ein neues Periderm gebildet wird, was auch schön das großflächige Abschliefern der Rinde erklärt.

@Detlef: vermute ich richtig?

Allen herzliche Grüße!
Jörg

p.s.
Gelistet! :)
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Wutsdorff Peter

Grüß´ Dich Hans-Jürgen,
wie immer : ein "echter Hans-Jürgen". Gratulation zu diesem Beitrag!
Wo hast Du denn die Proben her?
Da wir von Klaus keine Farbstoffe mehr bekommen können: woher beziehst Du Dein Farbstoffe?
Also herzliche Grüße und bleib negativ i.S.v. Corona
Peter

Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde Martin, Jürgen, Jörg und Peter,
danke für euer Feedback.

@Jörg,
deine Anmerkung zum sekundären Dickenwachstum kann ich gut nachvollziehen.

@Peter,
meine Pflanzenproben sind aus dem Kräuterpark Altenau (Der größte Kräuterpark Deutschlands). Hier wachsen über 6000 Arten aus aller Welt.
Bei dem Gründer des Kräuterparks lag der Schwerpunkt auf der Botanik.
Der jetzige Betreiber ist Handwerker und setzt auf Naturliebhaber, die die meisten Pflanzen noch nie gesehen haben.
Hier prallen leider zwei Welten zusammen.
Ich hatte bei unserem Besuch auf Fehler bei der Beschriftung der Pflanzen (Wissenschaftliche Name) hingewiesen und konnte einige Probleme aufklären. Als Dank durfte ich Proben entnehmen.
Ein Besuch dieses großen Parks lohnt sich.
Durch meinen Betrieb kaufe ich die Chemikalien direkt bei ,,Roth in Karlsruhe". Die Färbungen stelle ich selber her.

Gruß
Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

Wutsdorff Peter

Grüß´ Dich Hans-Jürgen,
wie schön, daß Du wieder einmal in Altenau warst. Eine Wanderung zur "Wolfswarte" (Richtung Torfhaus fahren) ist sehr zu empfehlen. Dort hat man eine wunderschöne Aussicht!
Roth beleifert leider keine Privatpersonen! Dann könnte ich ggf. von Dir  Farben kaufen??
Gruß Peter

Hans-Jürgen Koch

Lieber Peter,

leider nein, kein Verkauf von Chemikalien.

Gruß
Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

jcs

Hallo Hans-Jürgen,

wie immer ein sehr schöner Beitrag! Die Pflanzenarten scheinen Dir ja nie auszugehen, spannend, was Du immer wieder an neuen Arten auftreibst.

Eine technische Frage: Die Fluoreszenz-Bilder sehen optisch natürlich einwandfrei aus. Aus Deiner Erfahrung, welche botanischen Merkmale kann man aus den Bildern ablesen, die man im "gewöhnlichen" Hellfeld-Bild der gefärbten Schnitte nicht sieht?

LG

Jürgen

Hans-Jürgen Koch

#11
Hallo Jürgen,
danke.
Deine Frage kann ich nicht pauschal beantworten.
Die Fluoreszenzmikroskopie bietet einen besonders guten Kontrast.
Dieses Spezialgebiet der Mikroskopie setzt die geschickte Kombination hochwertiger Spezialfilter voraus, es ist geradezu die Domäne für den Einsatz von Interferenzfiltern.
Zahlreiche Naturstoffe, Chemikalien, Farbstoffe und Mineralien besitzen die Eigenschaft, bestimmte absorbierte Wellenlängenbereiche nicht vollständig in Wärme umzuwandeln, sondern einen Teil dieser absorbierten Energie als farbiges Licht abzustrahlen – sie zeigen Fluoreszenz. Man bezeichnet denjenigen Spektralbereich, der die Fluoreszenz auslöst, als ,,Erregerlicht", das abgestrahlte Licht als ,,Fluoreszenzlicht". Hierbei ist das Fluoreszenzlicht stets länger welliger als das Erregerlicht.
Entscheidend die Bestückung des Reflektor Moduls, die Lichtquelle und die Färbung.

Meine Fluoreszenzeinrichtung:
Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektor Modul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Gefärbt habe ich mit:
Wacker 3 A - Färbung (Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
Das Acriflavin z.B. in der Wacker W 3A besteht zu 1/3 aus diesem Fluoreszenzfarbstoff.
Das Xylem wird bei meinen Bildern in der Fluoreszenz gelb und das primäre Xylem grün dargestellt.

Ein einfaches Beispiel aus der Humanmedizin:
1882 entdeckte Robert Koch mit einem ZEISS Mikroskop den Erreger der Tuberkulose: Mycobacterium tuberculosis.
Tuberkuloseerreger können einfach und schnell mit dem Zeiss Mikroskop Primo Star iLED nachgewiesen werden.
Hier gibt es eine flexible Lösung für die Tuberkuloseuntersuchung mit LED-Fluoreszenzanregung und Durchlicht-Hellfeldbeleuchtung.
Möchtet man Tuberkuloseuntersuchungen mit der gewohnten Ziehl-Neelsen-Färbung im Durchlicht-Hellfeld vornehmen oder beispielsweise mit der einfacheren Auramin O anfärben und die Fluoreszenzanregung nutzen? Im Primo Star iLED schaltet man einfach zwischen den beiden Modi um.
In der Fluoreszenzmikroskopie heben sich die Tuberkelbakterien als leuchtende Stäbchen bei dunklem Hintergrund deutlich ab.
Dieses Verfahren spart Zeit und Geld.

Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen

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Detlef Kramer

Lieber Jörg,

zu Deiner Frage an mich: denkbar wäre so etwas schon, allerdings interpretiere ich die Fotos hier anders. Am deutlichsten ist das in Abb. 20 zu erkennen: das Phloem schließt mit dem Sklerenchymring ab. Darüber liegt ein Periderm, zu erkennen an den regelmäßigen Zellen (Phelloderm und Phellogen, darüber das Phellem). Das Ganze wiederholt sich dann außen noch einmal - typische Borkenbildung. Ich hofe, ich liege richtig.

Allen herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Fahrenheit

Lieber Detlef,

Borkenbildung ... die Fachbegriffe müsste man kennen.  :D
Das war es, was ich beschreiben wollte. Die äusseren Gewebelagen sterben dann irgendwann ab und bilden die großen Rindenstücke, die in Streifen von den Stämmen abfallen.

Herzliche Grüße
Jörg

Aus einem Skript der Uni Ulm (Botanik II) - auf die Schnelle gegoogled:

Zitat3.2.5. Borke

Das Initialperiderm wird meist nach kurzer Zeit durch tieferliegende Folgeperiderme ersetzt, was man sich z.B. bei der Flaschenkorkgewinnung zu Nutze macht. Sind nacheinander mehrere Peridermschichten gebildet worden, so bezeichnet man dann das gesamte Rindengewebe, welches ausserhalb des jeweils innersten Korkkambiums liegt, ungeachtet seiner Gewebekomponenten als Borke (= Rhytidom; rhytidos = Runzel).

Bezueglich der Geometrie der aufeinanderfolgenden Periderme unterscheidet man die folgenden Grundtypen der Borkenbildung:

    Schuppenborke: Die aufeinanderfolgenden Periderme schneiden schuppenförmige Gewebebereiche aus der sekundären Rinde aus (Pinus, Platanus). Bei der Linde ist die Borke faserhaltig, die Borke bildet deshalb eine netzartige Struktur.
    Streifenborke: Ringförmig die Achse umgebende Korklagen sind von Parenchymstreifen unterbrochen (Lonicera, Clematis, Vitis).
    Ringelborke: Ringförmige Korkkambien umgeben die Achse vollständig (Betula sp.).
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM