Konstruktion der Axiorevolver

Begonnen von reblaus, Januar 12, 2021, 19:55:01 NACHMITTAGS

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reblaus

Liebe Zeiss-Axio-Experten -

mein Axiovert 35 hat eine Sechserrevolver mit RMS-DIC-Einsätzen.
Um eine Mischbestückung mit einem M27 Objektiv tätigen zu können, habe ich einen Einsatz ausgetauscht.
Diese Einsätze sind mit 4 Schrauben befestigt. Eigentlich hatte ich gedacht, dass irgendwo eine Möglichkeit zu einer Zentrierung verborgen sein müsse, aber anscheinend ist das nicht der Fall. Dazu meine Frage: Habe ich da was übersehen?
Anmerkung dazu: Ich habe einen M27-Einsatz von einem fixen Axioskop-Revolver in den Axiovert-Wechselrevolver eingebaut. Allerdings stimmt das Lochmuster nur für 3 statt für alle Löcher. Das Fehlen einer Schraube scheint aber akzeptabel zu sein. Oder hätte das Lochmuster von einem Axioplan-Wechselrevolver gepasst?

Vielen Dank für wissende Kommentare!

Rolf

Flagellate

Hallo Rolf,
super Thema! Denn genau damit befasse ich mich auch seid kurzem.

Ich habe ja das 405M mit 5er-RMS DIC Revlover. Ein großes Problem ist hier die Tatsache, dass der Revolver motorisiert ist. Daher kann ich nicht einfach den Revolvereinsatz wechseln. Geht natürlich, ist aber nicht ganz so trivial.
Mir ist nun vor ein paar Tagen aufgefallen, dass die RMS Gewinde nur eingeschraubt und mit Schrauben fixiert sind. Ich hatte dann mal nach einem Axiovert 405M mit Auflichteinrichtung gesucht (und angenommen, dass auf jeden Fall M27 Objektive drin sind).  Ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht das Gewinde für den RMS-Einsatz bereits M27 ist. Was offentischtlich nicht der Fall ist.

Aber meine Vermutung wird ja grundsätzlich bestätigt: RMS-Einsatz raus und passenden M27-Einsatz rein.
Was ich mich nun frage ist wo dein "Zentrierungs-Problem" liegt. Könntest du das vielleicht nochmal ausführen? Meine erste Vermutung wäre, dass die Einsätze zwischen den Mikroskop-Modellen identisch sind. Allerdings hast du ja einen 6er-Revolver. Könnte es sein, dass die tatsächlich anders als 5er-Revolver sind? Immerhin sind die Objektive ja auch anders angeordnet. War der Axioskop-Revolver ein 5er??

Liebe Grüße,
Tobias

reblaus

Hallo Tobias -

Du  hast natürlich recht - die DIC-Revolver sind alle 5x, egal ob RMS oder M27 - auch an meinem Axiovert!

Ich habe zunächst einen M27-Einsatz, den ich von einem Bekannten erworben habe, in den RMS-Revolver des Axiovert eingebaut, weil ich diesen zur Montage abnehmen konnte. Nun habe ich zwar auch schon mal einen festen 6xRMS-Revolver gegen den einen 5xM27-DIK-Revolver ausgetauscht, aber falls ich je an den Axioskopen einen Einsatz wechseln wollte, würde ich diese trotzdem lieber mittels einer Vorrichtung auf den Kopf stellen.

Nicht beantwortet bleibt dabei die Frage, ob beim Einbau eines M27-DIC-Einsatzes in einen RMS-DIC-Revolver (bzw. umgekehrt) bei allen Typen eine der 4 Schrauben wegbleiben muss, weil das Lochmuster nur für Dreie reziprok passt.
Wie gesagt - funktionieren tut es, auch eine verstärkte Dezentrierung war nicht feststellbar ...

Zentrierungsproblem: Beim Umschlagen der Objektive bleibt die Zentrierung bei meinen Axios nicht besonders gut erhalten. Bei kleinen Vergrößerungen stört das weniger, aber z.B. sehr, wenn ich von PlanApo 40x/0,95 Korr. auf das PlanApo 100x/1,40 wechsle, denn meist ist der Arbeitsabstand beim 40x durch die Deckglaskorrektur so weit verstellt, dass eine Suche des korrekten Abstands für das 100x erschwert wird - vor allem wenn sich jetzt das Objekt wegen schlechter Zentrierung außerhalb des Gesichtsfeldes befindet.
Verstärkt wird der Effekt, wenn bei einer Mischbestückung die Objektive durch unterschiedliche Unterlagsscheiben parfokal gemacht werden müssen, denn die Null-mm RMS/M27-Adapterringe können nur für Objektive bis 25 mm Durchmesser verwendet werden, sodass man bei einer Mischbestückung RMS/M27 für jedes Objektiv mindestens einen Unterlagsring von 1 mm braucht.
Der Einsatz von M27-Objektiven an einem RMS-DIC-Revolver mit einem entsprechenden Adapter ist fast unmöglich, weil das dann für alle Objektive eine Tubusverlängerung von mindestes 5 mm mit entsprechender Verschlechterung der Zentrierung mit sich bringt. Beim Axiovert geht das gar nicht, denn dann reicht der Hub des Tisches nicht mehr aus. Hier kam dann nur der Tausch des Einsatzes in Frage, zumal ich bei diesem Mikroskop mit 4 RMS-Objektiven arbeite und nur zufällig zu einem recht edlen M27-Exemplar gekommen bin.

Viele Grüße

Rolf


In diesem Zusammenhang hatte ich halt gehofft, dass man eventuell die Gewindeeinsätze im Revolver noch geringfügig korrigieren könnte, früher hat Zeiss ja mit Alufolienstückchen gearbeitet ...

Viele Grüße

Rolf



Flagellate

Hallo Rolf,

ich vermute, dass die "Einschraub-Einsätze" für die DIC Revlover zwischen den Axio-Serien gleichen Alters identisch sind, da dann immerhin nur zwei Varianten (RMS und M27) produziert werden mussten. Wissen tue ich es natürlich nicht und leider konnte ich jetzt kein Axiovert ausfindig machen, wo ein M27 Revolver nicht vollbestückt war. Offensichtlich verdecken die Objektive die Löcher für die Schrauben (https://de.caeonline.com/buy/microscopes/zeiss-axiovert-405m/9250963)....
Vielleicht haben die M27er nur drei Löcher weil das M27 Gewinde größer ist. Hast du mal versucht den Einsatz im Revolver mit anderen Loch-Kombinationen zu fixieren oder gibt es nur eine Stellung des Einsatzes wo drei Schrauben passen?

Zum Zentrierungsproblem:
Macht es überhaupt Sinn, dass es durch die Einsätze kommt? Das müsste ja bedeuten, dass die Gewinde von RMS und M27 nicht genau mittig im Einsatz wären, was ich mir nicht vorstellen kann bzw. wenn dem so ist, dann ist es wohl am wahrscheinlichsten, dass der M27 Einsatz über eine andere Schrauben-Kombination verschraubt werden müsste.
Was mir bezüglich Zentrierung mal aufgefallen ist, und ich kanns mir bis heute nicht erklären, ist eine Dezentrierung beim selben Objektiv-Modell an verschiedenen Revolver-Positionen.
Ich hatte mal an einem Axivert 100 mit standard RMS Revolver (ohne eingeschraubte Einsätze) an zwei Positionen das gleiche Objektiv drin (20x Achroplan Korr), da ich die beiden Objektive bezüglich Bildqualität vergleichen wollte. Dabei ist mir dann aufgefallen, dass mein zentriertes Objekt bei Objektiv A relativ weit am Rand von Objektiv B lag. Aufgefallen war mir das auch schon beim vergleich von verschiedenen Objektivklassen mit gleicher Vergrößerung, wi ich es dann nicht weiter hinterfragt habe. Ich habe absolut keine Ahnung wie ich mir das erklären soll...

Kannst du vielleicht mal ein paar Bilder von den verschiedenen Einsätzen im Revoler posten?? Würde mir das mal gerne ansehen.

Grüße,
Tobias   

reblaus

Hallo Tobias -

das war ein Mißverständnis - alle DIC Einsätze sind mit 4 Schrauben befestigt. Bei meinem Tausch konnten aber nur 3 verwendet werden, da das Bohrmuster verschieden war. Der Einsatz passte aber sehr präzise und die Dezentierung war nicht größer als bei der ursprünglichen, homogenen Bestückung.
Gemäß den letzte Auskünften vom Spender des M27-DIC-Einsatzes, den ich im Axiovert 35 mit 3 Schrauben eingebaut habe stammt er allerdings von einem Wechselrevolver der Axioplan/-phot-Serie.

Fotos davon sind mir momentan zu mühsam- außerdem sähe man außer dem identischen Lockmuster mit einer fehlenden Schraube doch nichts,

Viele Grüße

Rolf

reblaus

Hallo -

hier noch ein Nachtrag:

Um den M27 DIC-Revolver an meinem Axioskop für eine Mischbestückung geeigneter zu machen habe ich einen RMS-DIC-Einsatz von meinem Axiovert 35 montiert.
Dieser paßte zwar perfekt und spielfrei, auch konnten alle 4 Schrauben problemlos montiert werden, jedoch kame es zu einer so starken Dezentrierung (das im PlanApo 40x/0,95 M27 zentrierte Objekt verschwand beim Umschlagen auf das PlanApo 100x/1,40 RMS komplett aus dem Gesichtsfeld), dass ich die Sache wieder zurpckgebaut habe.

Viele Grüße

Rolf

Flagellate

Mich würde wirklich mal interessieren, woher die Dezentrierung kommt.
Wie gesagt, ich hatte es ja schon bei zwei identischen Objektiven und unterschiedlicher Revolverposition gehabt. Dein Problem rührt ja scheinbar von der Kombination RMS-M27 her.
Wäre es vielleicht möglich, dass es an den Objektiven liegt?
Oder liegt es vielleicht daran, dass die Einsätze sehr exakt eingelegt werden müssen? Immerhin reicht es ja schon aus, wenn der Einsatz sehr geringfügig schräg ist, weil beispielsweise eine Schraube etwas schief eingeschraubt wurde.

Grüße,
Tobias