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Muschelkrebs

Begonnen von regulus56, Januar 07, 2021, 18:10:19 NACHMITTAGS

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regulus56

Hallo,
inzwischen habe ich mir die Möglichkeit zum messen geschaffen. Also Tabelle für messen mit Strichplatte und mit Pixel zählen.
Der Technik sei dank muss ich nun nur noch die gemessenen Pixel in die Tabell mit dem jeweiligen Objektiv eingeben.
Sicher noch nicht ganz präzise, weil mein Objektmikrometer aufgedampft ist und bei stärkeren Vergrößerungen etwas verwischt erscheint. aber ich fange ja erst an. ;)

Hier habe ich mal einen Muschelkrebs (Cypria ophthalmica ?? ) unter das Deckglas geklemmt, ein Stückchen dünnes Nähgarn als Stütze um ihn nicht zu zerquetschen. Und so hat er schön still gelegen, konnte auch keine Glieder ausstecken. Hier mal die Übersicht mit 10x Objektiv und Stack aus 15 Bilden.
Mit dem 40x Objektiv kann man auf den Schalen einige "wunderliche" Büschel sehen, die sind laut Wassertropfen "Börstchen".
Auch einige, ich sage mal Tierchen, bewegten sich und waren ansonsten stationär. Handelt es sich bei den vielen Pünktchen von ca.1µm um Pigment, oder gar Bakterien?
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

bewie

Hallo Klaus,

schöne Aufnahmen!

Die "Tierchen" dürften Vorticellen sein, die sitzen manchmal auf Ostracodenschalen oder auf anderen schalentragenden Tierchen.
Bei den Punkten hätte ich mal auf Pigmente getippt, aber ich weiß es nicht. Ich hoffe, da findet sich noch ein Experte, der es weiß.

LG
Bernhard

regulus56

Hallo Bernhard,
danke für dein Lob und die Bestimmung der "Tierchen".
Hier mal eine fast 1:1 Abbildung von denen, ich wäre da nicht auf Glockentierchen gekommen.
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

#3
Hallo Klaus,
Zitat von: regulus56Der Technik sei dank muss ich nun nur noch die gemessenen Pixel in die Tabell mit dem jeweiligen Objektiv eingeben.
Pixel zählen hat auch seine Tücken: Sie sind diagonal größer als horizontal oder senkrecht. Meßprogramme gleichen das natürlich aus, auch der Zirkel bei GIMP. Da werden in Wirklichkeit keine Pixel gezählt, sondern  Abstände gemessen bzw. errechnet. Wie "zählst" Du denn die Pixel?
Übrigens sieht es so aus, als könnte Deine Kamera mal eine Sensorreinigung gebrauchen. Vergleiche mal, ob auf verschiedenen Bildern der "Fliegendreck" immer an der gleichen Stelle ist und feste "Sternbilder" zeigt, selbst wenn Du die Kamera verdrehst.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

regulus56

#4
Hallo Gerd,
ich habe mit gimp gemessen. Waagerecht von Teilstrich zu Teilstrich. Ich benutze eine Canon 450D und habe keine Ahnung ob die Pixel auf dem Sensor quadratisch oder rechteckig sind  :-\
Habe mich inzwischen mal belesen.
Bei einem Seitenverhältnis von 3:2 und einer Pixelzahel von 4272x 2848 sollten die Pixel des Sensors quadratisch sein, das Pixelmessen mit Gimp sollte verlässliche Maße liefern.Die Unsicherheit kommt für mich von dem Objektmikrometer das bei hohen Vergrößerungen verwaschen erscheint.
Hier einmal ein 100% Ausschnitt bei 60- und 100 facher Vergrößerung. Da sind die Teilstriche auch nicht mehr so gerade......
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

Hallo Klaus,
Du hast sehr schnell geantwortet, während ich meinen Beitrag nochmals editiert habe wegen der Flecken, die mir in Deinem letzten Bild aufgefallen sind. Bitte noch einmal lesen!
Das mit GIMP gemessene Ergebnis haut schon hin, wenn Du die Zirkelfunktion nutzt. Da wird immer das gleiche Ergebnis gezeigt, wenn man von der Mitte eines Kreises bis an dessen Rand misst, egal in welcher Richtung. Habe ich selber gerade ausprobiert. Ist also alles gut!
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
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regulus56

#6
Na das Du langsam beim Antworten bist kann man ja auch nicht behaupten ;D
Ich habe bei gimp unter Werkzeuge das "Maßband ( Umschalt+M ) benutzt, ich denke das es jenes ist das Du mit dem Zirkel meinst.
Die Flecken sind wohl vom Sensor  :-X
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

plaenerdd

Hallo Klaus,
Du solltest für höchstmögliche Genauigkeit möglichst viele Teilstriche nehmen und durch die Anzahl teilen, satt versuche zu wollen den Abstand zwischen zwei Stichen auszumessen. Bei Fotos schön reinzoomen und die Mitte der Striche anwählen. Wenn Du keine Plan-Objektive hast, solltest Du nur den mittleren Bereich des Bildes zum Ermitteln der Abstände nutzen.
Jede Messung hat ihre Ungenauigkeit, die sich aber abschätzen lässt. Eigentlich müsste man dann immer noch +/- so und so viel µm oder nm dazu schreiben.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

regulus56

#8
Hallo Gerd,
genauso habe ich es gemacht. Habe alle im Bild sichtbaren Skalenstriche in die Messung einbezogen, also immer über die volle Bildbreite und dann den Durchschnitt ermittelt.
Natürlich darf man nicht vergessen das es für mich in erster Linie um den Spaß an der Freude geht, nicht um wissenschaftliche Exaktheit. Aber verlässliche Maße erleichtern sicher eine zuverlässige Artbestimmung.
Obendrein möchte man ja seine Erfolge auch mit anderen teilen....
Und wenn ich es mal genau wissen möchte ( und das wird sicher öfter geschehen ) melde ich mich einfach hier  ;)
Lieben Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

limno

Guten Abend Klaus,
wenn ich meine Bildfelder bzw. Maßbalken ausmesse, gehe ich anders vor als Du und Gerd, und zwar aus folgendem Grund: Alle Objektive zumindest die meisten aus der Endlichära weisen - je nach Grad der Korrektion - mehr oder weniger starke Abbildungsfehler (Aberrationen) auf. Zum einem gibt es da die sphärische (räumliche) Aberration, die sich dadurch bemerkbar macht, dass die Skalenstriche zum Bildfeldrand zunehmend dicker erscheinen, was sie aber in Wahrheit nicht sind. Denn verschiebt man diese zur Mitte, so werden sie wieder "schlanker", was sich leicht mit dem Maßband beweisen lässt. Im Prinzip das Gleiche gilt für die andere Art der Aberration, den chromatischen (farblichen) Fehler. Hierbei weisen die Skalenstriche mehr oder weniger ausgeprägte Farbränder auf, welche die Ränder der Striche zunehmend überstrahlen und so die Messungen, je näher man dem Bildrand kommt, erschweren. Durch ein strenges Grünfilter kann man zumindest in diesem Punkt  Abhilfe schaffen. Chinaware ist bei Objektmikrometern übrigens recht zuverlässig.
Messe ich sämtliche Skalenteile, so messe ich auch diese gravierenden Ungenauigkeiten  mit. Die Messstriche in der Bildmitte weisen hingegen kaum Aberrationen auf und sind am  besten für Messungen geeignet. Am Rand des gewählten ersten Strichs  lege ich exakt waaagerecht mein Maßband  an und ziehe es mit gedrückter Maustaste bis zum Anfang des letzten Teilstrichs. Jetzt sehe ich, dass soundsoviele Mikrometer soundsovielen Pixeln entsprechen und berechne diese dann z.B. für meinen Maßstabsbalken von z.B. 100 µm um.
Mit besten Grüßen
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

plaenerdd

Hallo Heinrich,
deshalb ja mein Hinweis:
Zitat von: plaenerddWenn Du keine Plan-Objektive hast, solltest Du nur den mittleren Bereich des Bildes zum Ermitteln der Abstände nutzen.
Ich "baue" meine Maßbalken folgendermaßen:
Ich fotografiere des Objektmikrometer und lade das Bild in GIMP. Dann erzeuge ich eine "Neue Ebene" und zeiche dort mit dem Pfad-Wekzeug meinen Maßbalken direkt über die Mikrometerstriche und beschrifte sie auch entsprechend, sowohl mit dem Maß als auch mit der Objektivbezeichnung. "Foto: Gerd Schmahl" kommt auch gleich mit rein. Das alles speichere ich im GIMP-Format und benenne dieses Bild mit der Objektivbezeichnung. Diese Datei lade ich mir dann in das Bild, das ich mit Meßbalken versehen will. Das sind in der Regel dann 4 verschiedene Ebenen (2x Schrift, 1x Maßbalken und 1x das Originalfoto, dessen Ebene aber in der Regel nicht gebraucht wird, es sei denn man möchte einen speziellen neuen Maßbalken bauen. Die einzelnen Ebenen erlauben es auch, schnell mal die Farbe zu wechseln, falls der Hintergrund einen weißen statt einen schwarzen Maßbalken erfordert. So habe ich in einem Ordner "Maßbalken" für jedes meiner Objektive einen passenden Maßbalken vorbereitet, den ich dann "nur noch" richtig auswählen muss. An dieser Stelle liegt oft die größte Fehlerquote, wenn ich nach 100 Fotos nämlich nicht mehr genau weiß, welches ich mit welchem Objektiv gemacht habe. Eine andere Fehlerquelle: Bild wurde vor der Bemaßung verkleinert.
So, nun ist das ein Faden über mikroskopisches Messen geworden, dabei hat Klaus so einen schönen Muschelkrebs abgelichtet!
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph