Moin!
Da es hier ja mittlerweile auch um Auflösung an Diatomeen geht, da hab ich eben mal schnell mein Diatomeenpräparat angeleuchtet, es sollte sich hier um einen Ausschnitt einer Surirella gemma handeln. Geknipst zwar nur mit dem (natürlich imergierten) 60er, denn das war gerade angeschraubt. Dafür aber mit dem
1) Olympus-Kondensor (trocken) NA 0,9
2) auf Olympus angepaßten achr. - apl. Pathologenkondensor NA 1,4 (Zeiss), allerdings mit Glycerin immergiert.
Beide Bilder direkt nacheinander geknipst, den Kondensor unter dem aufgelegten Präparat getauscht. ASI178MM, Histogramm auf rund 70 % ausgesteuert, 9 Rohbilder in der Aufnahmesoftware gemittelt. Aufgenommen mit IF550-Grünfilter und zwei IR-Filtern, auf volle Apertur bei schärfstmöglich abgebildeter LFB geköhlert. Maßstab rechnerisch 87 nm/px, rund 2,8 Kamerapixel pro Airy-Scheibchen, also gerade so eben ausreichend abgetastet.
Dann die Rohbilder mit IrfanView unbearbeitet nebeneinander montiert, mit Beschriftung versehen und als jpg gespeichert (Bild 1), und auch noch einmal mit IrfanView etwas unscharf maskiert und im Kontrast verbessert (Bild 2). Scharfgestellt habe ich jeweils nach besten Fähigkeiten auf den eingekringelten Bereich. Der Balken in dem Bild zeigt eine Strecke von 2µm.
Nach meiner Meinung nimmt der Kontrast deutlich ab, dafür die Bildhelligkeit dramatisch zu, die Auflösung aber auch. Visuell ist der Bildeindruck mit immergiertem Kondensor für mich einfach nur schön, detailliert und zart. Kein so bolleriger Kontrast wie beim 0,9er-Kondensor. Zumindest das Glyceringeschlabber lohnt und der Kondensor ist auch schnell gewechselt. Zu irgendwelchen Abstoßungsreaktionen (Zeiss an Olympus) scheint es auch nicht zu kommen.
Wegen gefärbt - ein kunstgerechtes Blutausstrich-Präparat habe ich nicht, vielleicht finde ich aber in den alten Wohldenberg-Präparaten zumindest einen brauchbaren Schnitt. Muß ich mal gelegentlich wühlen. Oder wäre ein gefärbtes Bäckerhefe-Präparat auch akzeptabel? Sowas ließe sich ja erzeugen.
Viele Grüße von
Marcus