Experimente mit schiefer Beleuchtung

Begonnen von D.Mon, Februar 02, 2021, 00:38:38 VORMITTAG

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D.Mon

Hallo nochmal,

ich werde bestimmt irgendwann mal mit unterschiedlichen Blenden weiter experimentieren.
Anregungen zu möglichen Formen gibt es z. B. hier.

Gruß
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
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Glück kann man nicht kaufen.
Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
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Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10
Kamera: Sony ILCE-6400

Lupus

Hallo Martin,

ZitatAnregungen zu möglichen Formen gibt es z. B. hier
meine persönliche Meinung: Viele dieser Blendenformen sind wenig sinnvoll sofern man nicht ausschließlich auf realitätsverzerrende "Show"-Effekte aus ist.

Hubert

D.Mon

Hallo Hubert,

das habe ich mir schon gedacht.
Was soll beispielsweise der Mercedesstern bringen.
Ich vermute mal, von den 28 Stück sind nicht viel mehr als fünf brauchbar.
Ich lass mich aber auch gerne eines besseren belehren, wenn jemand andere Erfahrungen hat.

Viele Grüße
Martin
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Lupus

Hallo Martin,

man muss es aus Sicht der Physik/Optik her sehen und darf nicht das Pferd von hinten aufzäumen. Es gibt bekannte brauchbare, erprobte Blenden für das Verfahren "Schiefe Beleuchtung".  ;)
Es geht ja umgekehrt auch niemand (?) her und blendet bei normaler Hellfeldbeobachtung die Aperturblende beliebig ringförmig ab um einfach nur ein anders aussehendes Bild zu erzielen.

Hubert

Lumi

also ich stehe auf realitätsverzerrende "Show"-Effekte
Hallo Martin,
deine Fotos sind doch genial, viel mehr wirst du aus der schiefen Beleuchtung nicht mehr heraus bekommen. Ich arbeite auch mit solchen Blenden wie in deinem Link, ich kann sie mir selbst ausdrucken, aber am liebsten arbeite ich mit der Blende mit ca. 18mm Punkt mittig, da bekommt man beim Einfahren des Blendenschiebers ziemlich alle Lichteffekte.

Grüße
Franz

D.Mon

#20
Hallo zusammen,

ich denke, eine gewisse Experimentierbereitschaft ist genauso sinnvoll und legitim, wie das Zurückgreifen auf bewährte Ansätze.
In die Diskussion, wie realitätsnah die schiefe Beleuchtung möchte ich gar nicht einsteigen.


Hier habe ich jedenfalls zwei Beispiele meines aktuellen Arbeitsstandes.
Inzwischen gelingt es mir wenigsten Ansatzweise, die Schichtdicke etwas besser zu kontrollieren.
Ich bin aber immer noch nicht zufrieden und muss wohl insgesamt noch viel üben.
beim Anklicken des kleinen x öffnen sich di Bilder in höherer Auflösung.

Hier ein Beispiel mit dem 40x. x
Ich vermute, dass es sich um Colpoda cucullus handelt.
Wenn ich ich mehr Wasser absauge, nimmt der Cilliat die Form eines Pfannkuchens ein,




Hier ein weiterer Versuch mit dem 100x x
Damit tu ich mich noch besonders schwer.
Die Bilder wollen oft einfach nicht richtig scharf werden.



Beide Proben stammen aus einem Heuaufguss.

Viele Grüße
Martin

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Lupus

Hallo Martin,

ZitatIn die Diskussion, wie realitätsnah die schiefe Beleuchtung möchte ich gar nicht einsteigen
da hast Du mich falsch verstanden. Die schiefe Beleuchtung ist m.E. ein gutes Phasenkontrastverfahren, es ist so realitätsnah wie eben die Darstellung des Phasenverlaufes in der Praxis sein kann. Ich wende mich nur dagegen, dass durch andere willkürliche, also physikalisch nicht zu begründende Eingriffe mit Blenden in die Objekt-Beugungsbildverteilung falsch zu interpretierende Strukturen entstehen, d.h. das Bild durch Artefakte dominiert wird.

Ich versuche vielleicht demnächst mit einen Beitrag die beugungstheoretischen Auswirkungen von Aperturblenden bzw. der dadurch verursachten Objekt-Beleuchtungsverteilung auf das Bild qualitativ darzustellen. Man kann das recht gut durch numerische Berechnungen simulieren. Irgendwie wundere ich mich schon dass die zahlreichen Veröffentlichungen zur schiefen Beleuchtung oder verwandte Beleuchtungsvariationen in mikroskopischen Zeitschriften oder auch im Internet sehr oberflächlich bleiben.

Hubert

plaenerdd

Hallo Martin,
das sind schon recht schöne Bilder. Das mit dem 40er gefällt mir am besten. Auch die Form, wie Du die Bilder präsentierst (Rand und Schattierung, Maßstab und Beschriftung) finde ich sehr ansprechend.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

jcs

Hallo Martin,

das sind doch tadellose Aufnahmen, finde ich! Mit welcher Software gibst Du die Skalenbalken und Texte in die Bilder?

LG

Jürgen

D.Mon

#24
Hallo zusammen,

es freut mich, wenn Euch die Bilder gefallen.
Ich denke trotzdem, dass ich die Leistungsgrenze meiner Ausrüstung noch nicht ausgeschöpft habe.

Die Beschriftung und Maßstäbe mache ich in Photoshop.
Die Maßstäbe kann man mit Bild > Analyse einfügen, nachdem man die Objektive ein mal ausgemessen hat.
Ich schneide da meistens in der Dicke etwas ab, im Original sind mir die zu fett.

Die Farbe der Beschriftung wähle ich immer so, dass Sie zur Farbananmutung des gesamten Bildes passt.
Ich versuche auch meist die Textgrößen, Abstände etc. so zu skalieren, dass das immer gleich groß ist und an der selben Stelle sitzt.
Das Bildseitenverhältnis von 16:9 nehme ich, weil ich die Bilder auch hin und wieder mit Familie und Freunden am Fernseher ansehe.
Da mag ich es, wenn die Beschriftung nicht von Bild zu Bild "springt".

Die Schatten sind eigentlich ein Anachronismus.
Das war im Webdesign der späten Neunziger mal in.
Ich mag sie trotzdem und hab mir ein Makro für die Rahmen und Schatten gebastelt.

Viele Grüße
Martin

PS:
ZitatIch versuche vielleicht demnächst mit einen Beitrag die beugungstheoretischen Auswirkungen von Aperturblenden bzw. der dadurch verursachten Objekt-Beleuchtungsverteilung auf das Bild qualitativ darzustellen.

Das wäre sicher sehr interessant, zumal der schiefen Beleuchtung von manchen Mikroskopikern nachgesagt wird, die Ergebnisse seien nicht reproduzierbar und sie sei daher als "unwissenschaftlich" abzulehnen. Darauf bezog sich eigentlich auch mein obiger Kommentar.
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Lupus

Hallo Martin,

Zitat.... zumal der schiefen Beleuchtung von manchen Mikroskopikern nachgesagt wird, die Ergebnisse seien nicht reproduzierbar und sie sei daher als "unwissenschaftlich" abzulehnen.
das ist insofern teilweise begründet als der Begriff "schiefe Beleuchtung" nicht genau definiert ist und sehr unterschiedlich gebraucht wird. Aber es gibt unter Praktikern eigentlich Konsens über die Gestaltung der optimalen "schiefen Beleuchtung", und die damit erzielten Ergebnisse sind nicht weniger reproduzierbar als die anderer Verfahren. Auch DIK gibt es herstellerabhängig mit Variationen.

Hubert

jcs

Zitat von: Lupus in Februar 06, 2021, 09:21:11 VORMITTAG

Ich versuche vielleicht demnächst mit einen Beitrag die beugungstheoretischen Auswirkungen von Aperturblenden bzw. der dadurch verursachten Objekt-Beleuchtungsverteilung auf das Bild qualitativ darzustellen. Man kann das recht gut durch numerische Berechnungen simulieren. Irgendwie wundere ich mich schon dass die zahlreichen Veröffentlichungen zur schiefen Beleuchtung oder verwandte Beleuchtungsvariationen in mikroskopischen Zeitschriften oder auch im Internet sehr oberflächlich bleiben.
Das fände ich auch spannend. Was mikroskopische Bildgebung anbelangt, schummeln sich da viele Literaturstellen über einige Klippen hinweg, was ich sehr verwirrend finde. Mit moderenen Softwaretools und Konzepten der Fourieroptik kann man das heute sicher konsistent und anschaulich darstellen. Hier nur ein kleines Beispiel, wie man die Auswirkung der Blende auf das finale Bild mit Mathematica darstellen kann (Martin, ich hoffe es stört Dich nicht, wenn ich hier mit einem Bild reingrätsche).

LG

Jürgen


Herbert Dietrich

Hallo Jürgen,

hilf mir, ich versteh den Sinn der Bildveränderung nicht.
Was soll das zweite Bild aussagen?

Herzliche Grüße

Herbert

D.Mon

Halo Dietrich,

ich verstehe das so, dass beim Verändern der Blende die Auflösung abnimmt, weil Teile der bildgebenden Beleuchtung ausgeblendet werden.
Vielleicht liege ich aber völlig daneben.

Gruß
Martin
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witweb

Hallo Martin,

sehr interessant deine Experimente mit schiefer Beleuchtung!
Vielleicht schaust du dir mal den Beitrag Darkfield Adapter for Whole Slide Imaging an? Sehr inspirierend, incl. der weiterführenden Links und Daten für 3D-Druck auf thingiverse.com.
Ich hatte mir das auch schon mal vorgenommen, bin aber irgendwie wieder davon abgekommen. Na mal sehen, ist ja eigentlich kein Riesending.

Beste Grüße

Michael

Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle