Frage an unsere Stacker

[Jens Jö]

Hallo Stacking Gemeinde,

nachdem ich Hard- und Software der Foto- und Positionierautomation einigermaßen in den Griff bekam und Anfängerfehler wie Autofocus, Autobelichtung etc. abgestellt habe, wird's jetzt aber ernst . . .

Bisher war ich mit meiner Canon Powershot A520 wirklich zufrieden: perfekte Pupillenlage, einfach zu adaptieren, prima fernsteuerbar (auch aus eigenen Programmen), Netzteilbetrieb ohne Autoabschaltung.
Das eine solche Kompaktkamera (Gottseidank haben die ja keinen klappernden Spiegel !) nur JPG's abliefert, hatte mich bisher nicht gestört.
Aber jetzt meine Frage:
hat stacken von komprimierten Bildern überhaupt eine Chance ? Wird da nicht ein Riesennebel von Artifakten erzeugt ?
Gibt es eine alternative Kompakte, die unkomprimierte Bilder liefert ?

Mit verunsicherten Grüßen
Alfred

[Lothar Gutjahr]

Lieber Alfred,

nein das brauchst du nicht. Dein Stackingprogramm will keine RAW-Bilder. Das Entwickeln von RAW nach jpg macht in deinem Falle die Kamera für dich. Im anderen Falle müßtest du die RAW-Bilder selbst durch einen RAW-Konverter schicken und dann die erhaltenen jpg´s der Stackersoftware zum Fraße vorwerfen.

Das Bearbeiten der RAW-Bilder kann, wenn man damit viel Erfahrung hat, eine kleine Verbesserung bringen. Ich bin seit gestern wieder zu den Kamera-jpg´s zurückgekehrt um erst mal arbeitsfähig zu bleiben. Du kannst besser schlafen, wenn du weißt ich habe einen RAW-Konverter. Viel mehr bringt das anfangs nicht.

Vielleicht hilft es dir, daß dieses Foto aus 173 Einzelaufnahmen von normalen jpg´s erstellt ist.


Viel wichtiger ist es gleichmäßige Schrittchen zu machen, die auch klein genug sind die feinen Strukturen zu überlappen und diese dann auch stur durchzuziehen. Auf keinen Fall drehen bis du auf dem Monitor einen Unterschied siehst. Das probiert man am besten vorher aus. Die Fliege entstand mit 15 bis 25 µm Schritten.

Auch sollte man nicht unnütz viele Schritte bis zu einem Hintergrund einfügen. Die Vordergrundstruktur wird leicht flau wenn sich die Software durch den entstehenden Nebel arbeitet.

Gruß aus dem Berchtegadener Land

Lothar

[Jens Jö]

Hallo Lothar,
-> ευχαριστώ !!!

Deine Bilder werden langsam wirklich gut, Du machst unglaubliche Fortschritte.
Was ich meinte, ist folgendes:
wenn Du direkt nacheinander (ohne jede Änderung) zwei BMP (oder RAW) Fotos schießt und die dann voneinander abziehst, hast Du schwarz.
Machst Du das gleiche mit JPGs, hast Du gaußsches Rauschen.
Aus diesem Grunde mache ich sämtliche Editierungen, egal ob Musik, Film oder Fotos, immer auf unkomprimierter Ebene. Das erzeugt natürlich Terrabytes, aber dagegen kann man nichts machen. Komprimiert wird erst das Ergebnis.

Wenn ich mir bei hoher Vergrößerung anschaue, was JPEG mit benachbarten Pixeln anstellt, kann ich mir schwer vorstellen, daß ein Stackingprogramm damit leben kann.
Aber vielleicht sehe ich da was verkehrt ?

Liebe Grüße aus der böhmisch-mährischen Hochebene
Alfred

[Lothar Gutjahr]

Lieber Alfred,

da bist du mir etwas voraus und ich weiß auch nicht, ob ich da noch voll drauf einsteige.  Vermutlich weiß die Stackingsoftware nichts von diesen Feinheiten und arbeitet brav die scharf vorgefundenen Pixel ab. BMP kannst du natürlich stacken. Aber mit diesen Unterschieden habe ich mich noch nie ernsthaft befasst. In den 90.ern habe ich die beruflichen Anwendungen über TIF, mit Farbraum meist nach CMYK umgerechnet auf CD gebrannt an die Druckerei gegeben. Das war noch Analogfotographie gescannt. Die erste Digicam war dann Ende der 90.er die Olympus Camedia 1400, welche trotz kleiner Auflösung recht gute Bilder lieferte, aber nicht konkurieren konnte. Ich habe die aber für Fotos von Teilen hergenommen, welche in größere Bilder eingearbeitet wurden. Man schrieb das Jahr Adobe PS 6.0 . und speicherte die Fotos zwischen 70 und 120 MB Von unserer heutigen Rechenleistung hat man bestenfalls geträumt.
Ich werde aber alle Diskussionen zu RAW weiter beobachten und stehe mit zwei Konvertern "Gewehr bei Fuß".

Grüße aus dem heute sonnigen BGL

Lothar

[Klaus Herrmann]

Hallo Alfred,

ευχαριστώ

merci vielmals hätte da der gebildete Schweizer gesagt.

Wie sagt denn der Tscheche?

[Jens Jö]

Hallo Klaus,

ja, ja, sowohl Lothar als auch ich waren längere Zeit in Griechenland.

Die Tschechen sagen "děkuji" (gesprochen djekuji) oder "dík" (gesprochen dji:k).

[Klaus Herrmann]

Mille grazie Alfred,

ich werde es wohl nicht in meinen aktiven Sprachschatz aufnehmen!