CZ-Ringschwalbenaufnahme neu fetten

Begonnen von Klaus Herrmann, Dezember 10, 2009, 14:19:11 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo Bastler,

die federnd gelagerte Aufnahme der Ringschwalbe bei Zeiss bewegt sich nach Jahrzehnten nur noch schwer, oder gar nicht mehr, weil das Fett total verharzt ist. Der Tropfen Öl ist die Methode der Faulen, hilft für eine Zeit, aber besser ist zerlegen, entfetten, neu fetten und wieder zusammensetzen. Wie das geht beschreibe ich hier:

Fixier-Schraubkappe abdrehen, beweglichen Pin von innen rausdrücken, so dass der Splint zugänglich ist und nicht unter Zug steht. Wenn nötig mit etwas Xylol von Fettkrusten befreien, damit er mit einer kleinen Flachzange abgezogen werden kann. Wenn der Splint entfernt ist, kann nun der Pin nach innen durchgedrückt werden. Eventuell von innen mit Zange fassen. Dabei mit Papier schützen vor Beschädigungen durch die Zange! Im Extremfall bleibt die Feder innen stecken. Entweder mit Xylol das Fett aufweichen, oder mit einer Nadel von der anderen Seite durchdrücken. Alle Teile zur Entfettung in Xylol baden. Mit einem Ohr-Wattestäbchen und Xylol die Buchse innen säubern, ebenso das Gewinde. Feder nach guter Neufettung auf den Pin schieben. Das Ganze in die Buchse und dann so weit durchdrücken, dass die Nut zugänglich wird, auf die der Splint aufgedrückt wird. Gewinde etwas fetten und mit Gefühl die Schraubkappe aufschrauben. Wenn man verkantet (Feingewinde!) und das Gewinde abmurkst ist das ärgerlich, weil es keine Buchsen mehr gibt.
Sicherungs-Splinte habe ich noch. Ohne die funktioniert es nicht!




Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Nomarski

Hallo Klaus,

ZitatSicherungs-Splinte habe ich noch. Ohne die funktioniert es nicht!

Ich auch. Falls deine ausgegangen sind, kannst du bei mir welche beziehen für 20.- / Stück inkl. versicherten Versand. ;D

Gruß
Bernd

Klaus Herrmann

Danke lieber Bernd.

ZitatIch auch. Falls deine ausgegangen sind, kannst du bei mir welche beziehen für 20.- / Stück inkl. versicherten Versand.

ich komme gerne darauf zurück, wenn meine 96 Stück aus sind, so in etwa 53 Jahren? ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Herne

Hallo zusammen,
zwei Tipps vom Schrauber:
1. Die "Splinte" sind keine, sondern Wellensicherungsringe. Die gibt´s als Normteile für Bohrungen oder Wellen zu kaufen. Vorher einen intakten zu vermessen hilft bei der Angabe der Abmessungen, dabei auch die Dicke nicht vergessen. Es gibt sie in sehr vielen Größen.
2. Man kann die Gefahr des Verkantens von Gewinden mit dem "Linksdrehtrick" reduzieren. Man setze dazu die Kappe an den Bolzen an und drehe links herum, bis ein sachtes "Einrasten" als axialer Ruck zu spüren ist. Die Gewindeeinläufe liegen dann mit hoher Wahrscheinlichkeit einander gegenüber. Nun vorsichtig rechts herum drehen und prüfen, ob die Sache gegriffen hat. Dann munter weiter drehen, soweit erforderlich. Bei Linksgewinden ( z.B. Revolverbefestigung) sind die Drehrichtungen natürlich umgekehrt.
Ich wende diesen Dreh seit vielen Jahren erfolgreich an. ;)
Mit freundlichem Gruß
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

Klaus Herrmann

Hallo Herbert,

ZitatIch wende diesen Dreh seit vielen Jahren erfolgreich an.

Das verbindet uns. Mir hat den Trick mein Vater vor 60 Jahren gezeigt und ich habs nicht vergessen :D

Aber dass die "Splinte" "Wellensittiche"  ;D heißen hat er mir nicht gesagt - man lernt nie aus!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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BergerN

Zitat von: Klaus Herrmann in Dezember 10, 2009, 14:19:11 NACHMITTAGS
Sicherungs-Splinte habe ich noch.
Hallo KLaus-Herrman,
hättest du auch einen beweglichen Pin über?
Ich habe hier ein Standard16 ( mit der Zusatzborung über dem Revovler ) mit verbogenem Pin. Das macht einen Wechsel der Aufbauten zur Qual. Zudem wackelt der IV Fl Kondensor.

Das Mikro ist eine rechte Baustelle, und ich wühle mich hier durch die vielen tollen posts! Großartig das Alles hier zu finden.
Danke.

Liebe Grüße,
Nick

Nomarski

Hallo Nick,

den beweglichen Pin, wie ihn der Klaus nennt, eigentlich ist es der Federbolzen, kann man wieder richten.
Aber meistens hat bei dieser Verformung diese dünnwandige Gewindehülse auch einen mitbekommen und droht schnell einzureißen. >:(

Viele Grüße
Bernd

Klaus Herrmann

ZitatDas Mikro ist eine rechte Baustelle

Hallo Nick,

das war sicher ein Ibäh-Schnäppchen?  ;D
Hast du den Pin - Federbolzen - nach Entfernung des "Wellensittiches" schon mal ausgebaut? Vielleicht muss man ja nur die von mir beschriebene Aktion machen? Wenn nicht: Bernd macht dir alles neu, wenn nötig! Wobei die Gewindehülse entweder durch eine Madenschraube von oben gesichert ist, oder - gemein - eingeklebt ist.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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BergerN

#8
Lieber Klaus,
entschuldige die späte Antwort, ich habe soeben erst Deine Antwort gelesen. (Eine automatische Nachricht bei Antworten zu meinen Beiträgen funktioniert, nicht immer, und da ich hier im Moment sehr viele Seiten durchackere, komme ich nicht systematisch wieder an den Themen mit meiner Beteiligung vorbei...)

Der Federbolzen hat definitiv einen Schlag weg bekommen, der schon eine Abflachung der runden Kuppel zur Folge hatte, und der nach einer Drehung in der Führung nicht mehr hin und her gleiten konnte. Evtl ist auch die Führung nicht mehr 1A

Das Gerät hat einen kollossalen Sturzschaden, inkl wackelndem Tisch, deformierter Okularstutzen und eingedellter Foto-Okularaufnahme, deformierter IV FL, Y-Achse eiert (schrammt aber nach behertztem Eingriff nicht mehr)...

Zitat von: Klaus Herrmann in März 24, 2012, 00:07:09 VORMITTAG
das war sicher ein Ibäh-Schnäppchen?  ;D
Du darfst ruhig laut Lachen .
Und Bernd wird sich sicherlich über den einen oder anderen Auftrag freuen.
Bastian jedenfalls hatte so auch schon einen Abnehmer für die LED.

Liebe Grüße und vielen Dank für die Tips!
Nick

Ps ich leih mir mal das Bild mit dem Federbolzen, ja?, Um bei Herrn Immel nachfragen zu können.