Euglena aus meinem Planktonaquarium - was mag das für eine sein?

Begonnen von Bob, Februar 16, 2021, 22:30:27 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo zusammen,

anbei ein Fund aus einem meiner Planktonaquarien, ich hätte auf Ciliat getippt. Länge ca. 125µ. Kann mir jemand sagen, was das sein könnte? Wie Holger schreibt, handelt es sich um eine Euglena, also einen Augenflagettaten.
Ich fand die ganz gut sichtbare Körperform sehr interessant. Gefilmt durch den Boden einer Petrischale, daher etwas zitteriges Bild.

https://vimeo.com/513115612

Viele Grüße,

Bob

ruhop

Hallo, Bob.

Das ist kein Ciliat sondern ein Flagellat, eventuell Gattung Euglena.  Der rote Augenfleck ist deutlich zu erkennen.

Scjönen Abend noch

Holger

Bob

Hallo Holger,
danke, da hast Du natürlich Recht. Ich hatte an Euglena gedacht, kannte aber nur Arten mit rundlichem Körperquerschnitt und eher dicklicher Form. Dem Wassertropfen nach könnte es eine Euglena tripteris sein. Ich muss mal gucken, ob ich da noch eine bessere Betimmungsquelle für habe.

Viele Grüße,

Bob

reblaus

Hallo -

wie lang ist das Teil denn? Es könnte sich um Euglena oxyuris handeln.

Viele Grüße

Rolf

Bob

Hallo Rolf,
sie ist etwa 125µ lang - würde das passen?

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Gerd,
danke für den Link, unsere Exemplare sehen sich wirklich sehr ähnlich.
Inzwischen wurde die Taxonomie wohl aktualisiert und die Bezeichnung ist Lepocinclis spirogyroides oder L. fusca. Unter den Namen findet man im Internet auch mehr Bilder, aber nach meinen Fotos könnte ich nicht sagen, welche Art es genau ist. Ich habe so ein Tierpflänzchen übrigens nochmal in einer Probe wiedergefunden. Ich versuche gerade, das Herauspipettieren zu lernen, dann bekomme ich vielleicht die Gelegenheit, nochmal mit höherer Auflösung ranzugehen.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Bob,
am Ende Deines kleinen Filmchens, dass ich mir gerade erst angesehen habe, sieht man sogar die Geißel ganz kurz in der Schärfenebene.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Gerd,
im Okular war die Geißel öfter mal zu erahnen, aber sehr schwach sichtbar. Ich kann mir vorstellen, dass Phasenkontrast daran etwas ändern könnte, aber ich habe dafür nicht die Ausrüstugn für das inverse Mikroskop. Mal sehen, ob ich da eine gute Möglichkeit für schiefe Beleuchtung finde, der Beleuchtungsstrahlengang ist ja frei zugänglich, praktisch eine optische Bank.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Bob,
welches Inverses Mikroskop hast Du am Start? Meines kann auch Phase. Das ist für viel Tümpelsachen schon wirklich sehr hilfreich. Dafür hat mein Willovert keinen Fototubus...
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Gerd,
ein Zeiss Invertoskop D, ein etwas ungeschicktes Konstrukt für Leute, die den Kopf unter dem Arm tragen. Es hat eine gute Einblickhöhe, wenn man vor dem Tisch kniet. Aber man soll ja sowieso nicht so viel sitzen.... mit einer Kiste drunter geht es dann, und qualitativ ist es erstklassig. An Originalteilen ist derzeit nur die Lampe mit Kollektorlinse und Filterhalter da, der Kondensorhalter ist (noch) nicht da. Statt dessen habe ich eine starke Sammellinse in einem selbstgebauten Halter dort platziert, so dass man ganz gut mit dem 40er Objektiv arbeiten kann. Original war auch Phasenkontrast und DIK vorgesehen, aber mit Einschränkungen was die Auswahl der Präparate und Probengefäße angeht. Ich habe dazu Objektive 20,32 und 40 mit Korrektur für 1,2mm bzw 1-1,5mm Petrischalenböden, aber keine solchen mit Phasenkontrast. Sowas hätte ich mit Korrektur für Deckglasdicke, also nur benutzbar mit Deckglasboden-Schale. Na mal sehen.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Bob,
da hast Du ganz schön fette Objektive dran!
Bei mir gehts mit 6,3 los, dann 10 und 20, aber alles PH-Objektive von Zeiss-Jena. Das 6,3er nutze ich wirklich am meisten, um eine Petrischale zu durchforsten und mir Interessantes heraus zu pipettieren, das dann auf dem Tisch vom VANOX landet. Für die unterschiedlichen Einbickhöhen habe ich einen höhenverstellbaren Stuhl, aber so krass niedrig ist die beim Willovert nicht.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Gerd,
das Invertoskop D war wohl nach dem inversen GFL der zweite Versuch von Zeiss, und den Schritt, die Tubuslänge wesentlich zu erhöhen, wollte man wohl nicht gehen. Der Vorteil daran ist, dass so ein Mikroskop nur geringem Verschleiß unterliegt, weil die Leute meist einen Bogen darum machen. ;D Ich baue mir da einen Kasten mit Schublade drunter, der auch gleich als Armauflage dient, dann passt das. Für zwei schwächere Objektive ist Platz am Revolver, und denen macht ein Petrischalenboden auch nicht viel aus. Ich finde es aber ganz attraktiv, direkt am inversen Mikroskop ein gut aufgelöstes Bild zu bekommen. So kann man in nur 10 Minuten schon einiges beobachten, vom Fang im Planktonaquarium bis zum Freilassen des Fangs un Aufräumen. Sehr interessant fand ich die Lacrymaria olor, Schwanenhalstierchen, gerade wenn sie mal was größeres fangen.

Viele Grüße,

Bob