Fragen zu Jenamed 2 mit ein paar "Lagerproblemen"

Begonnen von bminer, Februar 18, 2021, 21:10:48 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

bminer

Guten Abend miteinander,
in einem Anfall von Abenteuerlust habe ich vor einigen Tagen ein erstaunlich falsch beschriebenes Jenamed 2 ersteigert, vielleicht haben die Auktion einige von Euch sogar verfolgt. Es ist entgegen der Beschreibung bis auf den leider fehlenden Vergrößerungswechsler nicht schlecht ausgestattet mit 5 Objektiven (Mix aus PA und GF PA) und dem Großfeldtubus mit 10x/25 Okularen (lt. Beschreibung hätten es 3 Objektive, 23.2 mm Tubus und PK 10x/15,5 Okulare sein sollen, wo auch immer der Verkäufer die Beschreibung her hatte). Das aber nur am Rande. Mit meinen genauen Instruktionen wurde das Gerät sehr sorgfältig verpackt verschickt.

Das Gerät macht keinen ganz schlechten Eindruck und ich hoffe, dass ich es wieder hinbekomme, allerdings gibt es ein paar "Lagerprobleme".
Daher hier ein paar Fragen in die Runde:

1) Kann mir jemand eine Bedienungsanleitung und ggf. sogar eine Reparaturanleitung (falls es so was gibt) als pdf zur Verfügung stellen (ich meine nicht den Prospekt, den man im Internet sehr leicht finden kann)?
2) Merkwürdigerweise lässt sich eines der Objektive mit normaler Kraft nicht aus dem Revolver schrauben, es scheint irgendwie "festgebacken". Hat hier jemand einen Tipp, bekommt man als Laie den Revolver demontiert um besser an das Objektiv zu kommen?
3) Leider scheint die Dioptrienverstellung am GF-Tubus (links) verharzt zu sein und lässt sich nicht bewegen, hat hier jemand einen Tipp?
4) Die Objektive sehen so aus als ob sie wenig benutzt wurden, haben aber "mikroskopseitig" einen recht ausgeprägten "Schmierfilm" (evtl. Ausdünstung vom Fett). Nimmt man für so eine Verschmutzung an den CF250-Objektiven Wundbenzin/Augenwatte oder was empfehlen die Experten?

Ich bedanke mich herzlich für alle sachdienlichen Hinweise und wünsche einen schönen Abend

- Björn

Peter V.

#1
Hallo Björn,

die Auktion habe ich gesehen. Der Preis ist absolut ok, vor allem, weil der Großfeldbino und die Großfeldokulare dabei sind. Da kannst Du Dich wirklich nicht "beschweren"  ;) Angeischts der Ausstattung (auch mit den Armstützen, die fast imer fehlen) fast schon ein Schnäppchen, dagegen muten die von Dir beschriebenen Fehler eher marginal an.
Den Revolver würde ich keinesfalls demontieren!! Am Jenamed ist alles zentriert und so sollte es auch bleiben. Das Objektiv solltest Du im Zweifelsfalle mit viel Gefühl mit einem "Alligator" heraussschrauben können. Am Jenamed sind die Objektive leider tatsächlich nicht gut zugängig, man kann einfach nicht so beherzt "anpacken" - ich weiß  ;)
Ich weiß zwar nicht, wie man die Dioptrienverstellung wartet, aber die ist bei praktisch allen nicht überholten GF-Binos bombenfest verharzt.
Zur Schmierfilmentfernung würde ich - wie immer - Wundbenzin oder "Optical Wonder" und Wattestäbchen verwenden.
Wie dem auch sei: Zweifellos ein guter Kauf für den Preis, wenn das wirklich alle Mängel sind.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

plaenerdd

#2
Hallo Björn,
zwar habe ich noch keinen Großfeldbino von Zeiss-Jena zerlegt, aber prinzipiell solte das ähnlich funktionieren wie bei den älteren mit 23,5mm Tubusrohren. Hier habe ich das mal gezeigt (S.18ff).
Die Abdeckungen der Prismen sind je nach Binotyp zwar unterschiedlich befestigt, aber innen sollte es sehr ähnlich zugehen. Du musst das Tubusrohr von innen abschrauben und in Waschbenzin legen. Am nächsten Tag sollte sich die Diotrienverstellung lösen lassen. Notfalls mit Haarföhn erwärmen. Alles zerlegen (ist selbsterklärend), neu fetten und wieder zusammenschrauben. Beim Anbringen des Tubusrohres muss nochmal justiert werden. Die 3 Schrauben sitzen in etws zu großen Löchern. Du brauchst ein möglichst flaches Zielobjekt (z.B. ein Fadenkreuz aus einem Okularmikrometer)und musst das gelöste Tubusrohr in die Stellung bringen, die genau deckungsgleiche Bilder liefert (immer abwechselnd gucken, nicht gleichzeitig, weil das Gehirn sich die Bilder sonst zurechtschiebt, was auf Dauer aber anstrengt und Kopfschmerzen führen kann. Erste zum Schluss mit beiden Augen noch mal möglichst entspannt schauen und prüfen. Dieser letzte Schritt ist eigentlich der fummeligste. Aufpassen, das  Du nicht auf die Außenflächen der Prismen fässt, so lange diese offen liegen, sonst ist noch eine Putzaktion angesagt.
Viel Erfolg!
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

bminer

Hallo und vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen!

@Peter:
Bitte nicht missverstehen, ich bin schon recht happy mit dem Kauf. Die Ausstattung ist wirklich besser als auf den Bildern für mich erkennbar und vor allem hat der Verkäufer beim Versenden meine Tipps minutiös umgesetzt, besser hätte ich es auch nicht hinbekommen (habe ich ihm auch geschrieben!).
Danke für den Tipp mit dem "Alligator", so ein Werkzeug kannte ich noch nicht, ich werde es versuchen.

@Gerd:
Auch Dir vielen Dank für den Hinweis, ich habe mir die Anleitung angesehen. Der Jenamed-Tubus sieht für meinen laienhaften Blick allerdings doch ganz schön anders aus. Ich werde vielleicht noch einmal ein Bild in einem separaten Thread posten.

Ich werde das Gerät nun erst einmal entstauben und mich den Objektiven widmen und dann sehen wir weiter...

Beste Grüße
Björn


Kay Hoerster

Hallo Björn,

zu Deinem Bino-Tubus: An den Seiten des Tubus ist rechts und links je eine Blechhaube aufgesetzt, diese wird mit Senkschrauben gehalten. Die Position der Schrauben ist anders als an dem von Gerd dokumentierten Bino, aber eigentlich auch eindeutig zu erkennen. Ein Foto wäre sehr hilfreich, ich habe leider gerade keins zur Hand. Beim Abnehmen der Haube kann es mal ein wenig hakeln...ganz leicht die geraden Schenkel der Haube 'elastisch aufbiegen'...Wenn die Haube ab ist, erkennt man die 3 Schrauben, mit denen der Okulartubus am Grundrahmen des Bino-Tubus angeschraubt ist. Hier kannst Du Dich dann wieder an Gerd's Doku halten.

Vielleicht sendest Du einfach noch kurz ein Foto, dann kann man Dir schnell die Schrauben der Haube zeigen, sie sind idR silber/matt, Durchmesser des Kopfes ~4mm, bündig versenkt und mit Schlitz...

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Kay Hoerster

#5
Ich habe gerade was im Netz gefunden, das sollte eigentlich alle Fragen beantworten:
http://www.astromist.com/tmp/homemade-bino-head-markIV.pdf

Insbesondere die ersten 2 Seiten...auf Seite 1 im rechten Bild sind die 4 Senkschrauben zu sehen, 2 je Haube.

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

bminer

Hallo Kay,
herzlichen Dank, das ist sehr hilfreich! Ich denke, dass mein Tubus genau so aussieht (auch wenn ich ihn gerade nicht zur Hand habe). Damit müsste ich es hinkriegen (hoffe ich).

Viele Grüße

- Björn

plaenerdd

Hallo Björn,
die beiden Kappen sollten sich in Richtung der halteschrauben nach hinten abgezogen werden können, wenn die Schrauben gelöst sind.
Beste GRüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

sirdul

Hallo Björn,

teile mir Deine E-Mailadresse mit, dann kann ich Dir die Bedienungsanleitung zusenden.

mfg

Ludger

Alfons Renz

Hallo Björn,

Bevor ein Aligator oder sonstiges Reptil zum Einsatz kommen muss, hilft in fast allen Fällen dein einfaches Hausmittel: Mit einem Gummihandschuh geht es meistens schon. Für Mikroskope in Kursräumen war/ist das Festziehen mit Handschuh eine probate Methode, um zu verhindern, dass einzelne Objektive zuuuufällig, nur von der Schwerkraft bewegt, heraus - und in studentische Taschen fallen.

Wenn der Handschuh alleine nicht ausreicht, dann einen in Streifen geschnittenen Fahrradschlauch stramm um das Objektiv wickeln. Der größere Durchmesser erhöht das Drehmoment. Da kann kein Objektiv widerstehen! Und man vermeidet jedes Risiko einer Beschädigung durch abrutschende Werkzeuge.

Viel Erfolg!

Alfons

Peter V.

#10
Lieber Alfons,

Du hast sicher recht! Beim Jenamed ist allerdings unter Umständen das Problem, dass die CF250-Optiken ziemlich dicke "Bomben" sind und es baulich am Jenamed recht eng zugeht. Ähnlich wie bei der Zeiss'schen Milchkanne lässt sich der Abstand zwischen Objektiven und Objekttisch nur im üblichen Fokusbereich für normale Präparate bewegen, man kann also keine Platz gewinnen, um eine (Achtung! Chauvialarm!)  ordentliche Männerhand anzusetzen.
Aber einen Versuch ist es natürlich wert, die Hände sind immer noch die besten und schonendsten Werkzeuge. Den schnellesten Erfolg verspricht natürlich nach wie vor die gute altbewährte Objektivrohrzange (siehe Bild).
Hier ein schönes Beispiel, wie mal eben lässig der Wert eines schweineteuren original werksjustierten ICTs-Sets (mit deshlab vom Werk im Revolver verklebten) Objektiven mit einem Dreh massiv gemindert wurde, weil der absolut anhnungslose Besitzer doch ein wenig "enderleinen" wollte und statt dieser "komischen Objektive" lieber einen 100er-Achormaten einschrauben wollte. Man könnte laut aufjaulen!!  :'( :( :-[

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

bminer

Hallo Alfons,
den Trick mit dem Gummihandschuh (bzw. Latexhandschuh) habe ich gleich ausprobiert -- es hat geklappt!
Nun liegt auch das GF PA 40x zum Reinigen bereit... Und nach ein klein wenig anfänglichem Widerstand funktioniert auch der Objektivschutz wieder.
Damit kann ich mir die Anschaffung des Alligators erst einmal sparen und versorge mich mit Wundbenzin & Co. zur Reinigung.

@Peter: Das tut wirklich in der Seele weh, mit der Zange wäre ich auch nicht an das Objektiv gegangen!

@Ludger: Das wäre super, wenn Du mir die Gebrauchsanleitung schicken kannst. Ich schicke Dir eine PM mit meiner Mailadresse.
Dann werde ich mir die vor weiteren Maßnahmen erst einmal zu Gemüte führen!

Bis hierhin vielen Dank für alle Tipps und beste Grüße!

- Björn


Peter V.

#12
Hallo,

na dann: Glückwunsch!

Das Malheur mit dem Leitz ICT-Objektiv ist natürlich nur deshlab passiert, weil der Unerfahrene die völlig inkompatible Zeiss-Objektivzange (auch "Michelzange" genannt) benutzt hat! Mit dem Originalwerkzeug von Leitz, dem "Berek",  wäre das ja nicht passiert.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

bminer

#13
Liebe Foristen,
hier ein Status-Update zu meinem "thüringischen Patienten" (Bild 1) und ein paar weitere Fragen (vor allem an Gerd bzgl. der Tubus-Wartung).
Zunächst einmal die guten Neuigkeiten:

Der "Verschmutzungsgrad" vor allem der Objektive war weit weniger schlimm als zunächst vermutet. Heute habe ich die Okulare (die sahen ohnehin recht gut aus und waren lediglich etwas verstaubt) und alle Objektive einer ersten Reinigung unterzogen, vielleicht noch nicht perfekt aber schon mal ganz gut. Der "Schmier" auf der Hinterseite der Objektive war tatsächlich vor allem Staub, den habe ich schon mit verschieden dicken/stumpfen/spitzen Wattestäbchen + dest. Wasser weitestgehend wegbekommen und mit etwas Nacharbeiten sieht es nun ganz gut aus. Die Kondensorlinse habe ich ebenfalls gereinigt.
Beleuchtung, Schnellhub und Feinfokussierung scheinen so zu funktionieren wie sie sollen.
Erfreulicherweise lässt sich auch die Foto-Einstellung des Trinotubus recht gut aktivieren -- ausprobieren konnte ich die Kameraadaption aber noch nicht, weil ich noch auf einen 41 mm-Schwalbenschwanz/M42-Adapter von rafcamera warte.
Auch sehr schön: im Filterrad befand sich ursprünglich nur ein Filter (grün). Mir ist dann aber eingefallen, dass der Mikroskopkörper ja im Liegen verschickt wurde und die anderen Filter wahrscheinlich nur rausgefallen waren; tatsächlich haben sich dann der blaue und der neutralgraue Filter in den Tiefen des Mikroskops wiedergefunden...

Was nicht so schön ist: die Dioptrienverstellung am Tubus ist nicht nur total verharzt, sondern war vor der Verharzung leider auch soweit herausgedreht worden (Bild 2), dass der Tubus im Moment noch quasi unbenutzbar ist (d. h. ich kriege im Moment nur mit einem Auge ein scharfes Bild, was natürlich die Beurteilung etwaiger weiterer optischer Problemchen schwierig macht). Außerdem ist das rechte (nicht  verstellbare) Tubusrohr etwas locker, wahrscheinlich müssen hier die Halteschrauben nachgezogen werden. In dieser Kombination ist dann eine Dejustierung beim weiteren Vorgehen nicht mehr wirklich gut zu vermeiden...

Schließlich ist auch bei dem verstellbaren Okular (Bild 3) die Dioptrienverstellung weit aus der Mittellage gestellt und in dieser Position bombenfest verharzt... Hierzu habe ich trotz recht intensiver Suche keine Reparaturanleitung gefunden (auch in diesem Forum nicht), vielleicht habe ich mich aber auch ungeschickt angestellt beim Suchen. Das Problem dürfte ja auch öfter auftauchen.

Nun zu den Fragen, speziell an Gerd, bevor ich mich an den Tubus heranwage:
- ist die Lackierung des Tubusrohrs lösemittelresistent speziell gegenüber Wundbenzin/Petrolether, wenn ich da mit Lösemitteln rangehe. Oder gibt es noch ein besser geeignetes Lösungsmittel? Hat evtl. jemand einen Tipp, ob man ggf. ein Lösungsmittel über längere Zeit einwirken lassen kann ohne das Tubusrohr direkt "einzulegen" und so große Mengen Lösungsmittel zu verbrauchen? (Z. B. macht es Sinn, das Rohr zunächst innen und außen mit einem Lösemittelgetränktem Tuch zu umwickeln und so in ein verschlossenes Gefäß zu stecken)?
- vermutlich sollte man sich vor dem Zerlegen so eine Lens wrench besorgen wie in Deiner Anleitung?
- kannst Du oder sonst jemand ein gut geeignetes Fett für das erneute Fetten (am besten mit Bezugsquelle für eine Kleinmenge) nennen? In Deiner Beschreibung hört sich das mit der Vaseline eher als "Notlösung" an, oder ist das wirklich gut geeignet? Ich habe ziemlichen Respekt vor der Operation, da kommt es mir für ein paar Euro für ein möglichst ideales Fett nicht so an.

Und zum verstellbaren Okular:
- hat da jemand einen Tipp, wie man das wieder hinkriegt? Oder ist das für einen Laien nicht machbar und man sollte das eher so lassen und die Einstellung über das hoffentlich wiederhergestellte Tubusrohr links bewerkstelligen...?

Nochmals vielen Dank allen Helfern und beste Grüße

- Björn




plaenerdd

Hallo Björn,
den im Forum entwickelten Lens-Wrench (Die Eierlegende Wollmichsau = ESW) hat Bastian noch in seinem Shop. Er hat letztes Jahr eine 2. verbesserte Kleinserie aufgelegt.
Wenn Du des öfteren an Mikroskopen oder Fotoobjektiven herumschraubst, ist das eine sehr lohnende Investition. Gegen Portoerstattung kann ich Dir auch einen borgen, wenn das JENAMED Dein absehbar einziges Projekt bleibt.
Der Lack sollte Waschbenzin gut überstehen. Wenn man das Tubusrohr mit der Dioptinverstellung ohne Optik vor sich liegen hat, kannst Du da auch erstmal etwas WD40 an den Schlitz zum Gewinde pinseln (geht i.d.R. gezielter als Sprühen) Ich sprühe mir ein wenig davon in einen Kronkorken und trage das mit spitzem Pinsel an die richtigen Stellen. Vorsicht mit dem Zeug! Das kriecht bis auf die Linsen, wenn welche in der Nähe sind!
Am besten einen Tag einwirken lassen, den Tubus mit dem Haarföhn erwärmen, bis man ihn gerade noch so anfassen kann (auch das vertägt der Lack klaglos) und dann mit der Boa oder ähnlich gut geeignetem Werkzeug das Gewinde in die Gänge bringen. Vorsicht mit dem dünnen Tubusteil, in das das Okular gesteckt wird. Wenn man das auch nur minimal verbiegt, bekommt man das Okular nicht mehr rein. Darum wisch ich die Lösungsmittel kurz ab und stecke ein Okular ein, bevor ich da Werkzeuge dransetze.
Ja die Vaseline war eine Notlösung. Ich würde das OSIM Spezialfett HL-FGF5 empfehlen.

Auch das Okular sollte hin zu bekommen sein. Hier muss man aber um einiges vorsichtiger sein, wegen der Optiken. Langsames Erwärmen bis ca. 50°C (Backofen mit Therometer oder Trockenschrank statt Fohn) sollten aber auch die Okulare abkönnen. Ein zerschnittener Fahrradschlauch (2 Teile) wird in entgegengesetzter Richtung um die beiden zu drehenden Teile gelegt, so dass beim Drehen die Gummischnecken fester gezurrt werden. Da kann man ordentlich anfassen. Oder zwei Boas. Das würde ich vorher dem Erwärmen schon mal probieren.
Ich habe aber diese Großfeldokulare von der JENAVAL-Serie noch nicht zerlegt. Vielleicht hat da jemand anderes noch einen konkreteren Tipp.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph