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Kleines MBS-10 Problem

Begonnen von Blütenfreund, Februar 23, 2021, 19:32:26 NACHMITTAGS

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Blütenfreund

Hallo, zusammen,
nach jahrelangem Zögern bin ich seit kurzem über ebay für knapp 250 Euronen Besitzer eines MBS-10.
Ausstattung Standard und in gutem Zustand, den total klemmenden Focustrieb gangbar machen, war die erste Aktion.
Die Prismen sind wegen des Postversands sicher dejustiert, trotzdem gibts mit viel Augentraining und Okular 8x schon schöne Einblicke, selbst mit dem 7fach-Schaltwalzenobjektiv (Mineralien, Insekten, Metallobjekte). Ich bin mir im Klaren, dass man die 14x-Okulare eigentlich nicht braucht, obwohl es Diskussionen gibt, die 2fach-Vergrösserung mit 14x kombiniert als Standardeinstellung zu nutzen.
Aber ich möchte natürlich alles ausprobieren, um Erfahrungen zu sammeln. Nun zum Problem, mit den 14x -Okularen läuft gar nichts, kann an den Prismen liegen, aber womit ich gar nicht klarkomme, ist der Punkt, dass die Okulare unterschiedliche Vergrößerungen, auch separat getestet, liefern. Hat hier jemand einen Tipp, woran das liegen könnte und ob Abhilfe möglich ist? Die 8x Okulare haben exakt die gleiche Vergrößerung .
Danke und viele Grüße
Ulrich

liftboy

Hallo erstmal (ein Name zum Ansprechen wär nicht schlecht),

die 14er Okulare sind am MBS einigermaßen untauglich und wurden eigentlich für Platinenkontrolle entwickelt.
Dein Problem kann verschiedene Ursachen haben:
erstens können die Objektive aus unterschiedlichen Produktionsjahren stammen; prüf mal ob wenigstens die mechanische Baulänge stimmt, da gibt es Unterschiede.
Zweitens könnte es sich bei einem Okular um ein ehemaliges Meßokular handeln, das vom Vorbesitzer umgefriemelt wurde.
Das MBS ist nun mal am besten im unteren Vergrößerungsbereich; empfehlen kann ich allerdings WF10xBrillenokulare. Die können auch günstig vom Chinesen sein; die Tubusdifferenz von 30mm Norm auf 32mm MBS lässt sich mit Tesa korrigieren :-)
Wie man die Prismen justiert hat Gerd (planerdd) schon gut beschrieben.
Mehr zum MBS siehe hier: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/MBS-10-manual-de.pdf

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

#2
Hallo Ulrich,
ich hatte mal ein ähnliches Problem mit einem Okularpaar an einem anderen Mikroskop. Da hatte ein Vorbesitzer ein Oklar (wohl nach der Reinigung) flasch wieder zusammengesetzt. Ein Linse war verkehrt herum eingelegt. Es hat sehr lange gedauert bis ich darauf gekommen bin.
Gucke mal, ob eines der Okulare vielleicht ein grundsätzlich schlechteres Bild liefert als das andere (z.B. stärke Bildfeldwölbung zum Rand hin). Dann ist das vielleicht falsch zusammengesetzt. Dann kannst Du das gute vorsichtig öffnen und musst Dir aber ganz genau merken, wie herum die Linsen mit ihrer Wölbung liegen und gucken, ob das bei dem anderen schlechteren vielleicht anders ist. Ums Auseinandernehmen(lassen) kommt man dabei nicht umhin.
Hier habe ich gezeigt, wie man dejustierte Prismen richtet.
Wenn Du den Trieb erst noch geängig machen musstest und die 14er Okulare nicht richtig funktionieren, finde ich 250,-€ schon etwas viel für das Gerät, aber da steckt man ja vorher nicht drin.
Beste GRüße
Gerd
EDIT: Auf Wolfgangs SEite findest Du die Bedienungsanleitung für das MBS-10 auf Deutsch.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Blütenfreund

#3
Hallo, Wolfgang, hallo, Gerd,
vielen Dank für Eure hilfreichen und so schnellen Antworten, fachlich super !
Ist ein tolles Forum hier, fast ein Chatroom. Kurz zu meiner Vorstellung, vorhanden waren bisher ein klassisches DDR-ROW-Schülermikroskop und ein Billiginstrument vom Discounter, sogar mit Okularkamera (zwar unbrauchbar, aber immerhin für erste Eindrücke geeignet). Kleinste Objekte Pollen und Pilzsporen, insbesondere bei letzteren
kam die Ausstattung an ihre Grenzen, man ahnte mehr als man sah, trotzdem war mit einigen bekannten Vergleichspräparaten eine ungefähre Größenbestimmung möglich und sogar Differenzierung von Champignon-Arten. Bin aber kein Pilzler, mehr so allgemeines Interesse.
Das MBS-10 ist mein erstes, wirklich gekauftes "besseres" Gerät, schien mir als Einstiegsmodell robust genug, um Erfahrungen zu sammeln und nicht mit der ersten gelösten Madenschraube alles kaputt zu machen. Bei den teureren Dingen aus ebay bleibt eben immer ein Restrisiko, am Anfang muss man etwas Lehrgeld bezahlen und ich war überhaupt froh, als aus dem Karton etwas herauskam, das zumindest grob fürs erste funktionierte.
Ringleuchte, Kreuztischtrieb waren beim Versandkraken sehr preiswert bestellt und innerhalb 48 Stunden geliefert, Kreuztisch mit Durchlicht schnell gebastelt.
Die "professionelle Kaltlichtleuchten" aus dem schwedischen Möbelhaus brauchen noch etwas bis zur Lieferung.
Warum gibt es eigentlich für Stemis nicht generell Kreuztische ab Werk ?  Ab Vergrößerung 5x ist es doch äußerst lästig, den Objekten mit dem dicken Finger oder der Nadel/Pinzette Stöße zu versetzen, die in der Regel weit übers Ziel hinausschießen.
Die Idee mit den möglicherweise vertauschten Okularlinsen war mir auch schon gekommen, obwohl  so etwas eigentlich nicht sein kann. Werde mir aber die 10x Okulare für Brille beschaffen, aber nicht die unbezahlbare Markenware. Bin Brillenträger, aber beim Mikroskopieren ohne Brille nur mit Dioptrienausgleich immer besten zurecht gekommen.
Zweiter Punkt ist die Prismenjustage, u. a. Deinen informativen Beitrag, Gerd, hatte ich schon im Netz gefunden, die MBS-10-Community ist ja größer als ich zuerst dachte. Bitte um Nachsicht für meinen laienhaften Überlegungen, aber ein Beitrag im Netz zur Prismenjustage von Bino's für Planarmikroskope und Ferngläser mit Laserhilfe brachte mich auf folgende Idee. Kann man nicht - geeignete Zentrierung vorausgesetzt - den Stemi-Strahlengang umkehren und mit der Taschenlampe in die Okulare leuchten ?  Dann müssten doch, soweit ich das Prinzip verstanden habe, beide Lichtflecken in der Objektebene zusammenfallen. Könnte man das zur Prismenausrichtung nutzen?
Beste Grüße, ich hoffe, per "Du" ist ok
Ulrich

A. Büschlen

Hallo,

du fragst:
ZitatWarum gibt es eigentlich für Stemis nicht generell Kreuztische ab Werk ?
Nimm eine weisse Schreibkarte in der Grösse von ca. 70 mm x 100mm als Unterlage deiner Objekte. Mit dieser Unterlage kannst du deine Objekte unter dem Stereomikroskop sehr fein bewegen.
Einen Kreutztisch an ein MBS-10??? Da würde ich in jedem Fall das Geld sparen um einmal in ein höherwertiges Stereomikroskop  zu investieren.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Blütenfreund

Hallo, Arnold,
ja, danke, guter Tipp, das geht sicher besser als der Finger. Aber für unter 20,-€ ein Kreuztischtrieb beim Versandkraken war es mir wert und in 1/2-Millimeterschritten durchs Objekt zu gleiten hat die Bastelarbeit voll gelohnt und mich zu meiner Frage ins Forum gebracht.
Beste Grüße
Ulrich

Alex H.

#6
Hallo Ulrich,

das MBS-10 ist ein solides Gerät, und für manche Anwendungen gut zu gebrauchen, für andere wiederum suboptional. Ein wie ich finde auch für meine Anwendung wertvoller Vorteil der robusten, grobschlächtigen Bauweise ist der, dass sich das Gerät prima auf die jeweiligen Bedürfnisse optimieren lässt. Auch die hohe Säule und der damit verbundene große Spielraum zwischen Objektiv und Objekttisch kommt manchen Anwendungen sehr entgegen, und relativiert die sicher vorhandenen qualitativen Abstriche.

Ich verwende das MBS-10 bei der Herstellung von Präparaten für mein Biolam, hauptsächlich aber für die Pflanzenmorphologie. Hauptsächlich arbeite ich mit den Schaltwalzenstellungen 0,6, 1 und 2, und praktisch ausschließlich mit den 8x Okularen - also bei Vergrößerungen von ca. 5x bis 16x. Bei diesen Vergrößerungsstufen halte ich die Objekte meist "frei Hand", was - wie erwähnt - aber natürlich vom Arbeitsfeld - vom Gebiet auf dem das Gerät verwendet wird - abhängt, aber in meinem Fall prima, unkompliziert und sogar recht komfortabel funktioniert. So bin ich nicht nur sehr flexibel, sondern fokussiere hier nicht mit dem Trieb, sondern mit dem Abstand des Objekts zum Objektiv. Mit der Zeit geht das ganz automatisch, ohne dass man sich dessen bewusst ist.



Für kleinere Objekte oder für das Dokumentieren mit der Kamera, um beide Hände frei zu haben, verwende ich einen "Kugeltisch" aus dem 3D-Drucker. So kann ich das Objekt in alle Richtungen kippen, und auch problemlos mitsamt der gesamten Konstruktion verschieben.



Ich wünsche dir viel Spaß und Freude mit deiner Stereolupe. Nütze die Vorteile und sieh über den einen oder anderen qualitativen Abstrich hinweg.

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

liftboy

Hallo Ulrich,

warscheinlich bist Du noch nicht drdüber gestolpert, aber auf meiner Seite hats reichlich Infos zum MBS :-)
z.B. Triebreparatur: http://mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Instand-MBS.pdf
oder Ausrichtung: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Ausrichtung-MBS.pdf
oder mal was exotisches: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Umbau.pdf
Der Lomo Objektführer oder sogar der Billigchinese lässt sich mit Geschick leicht anbringen; lediglich beim Wechsel der Platte muss man ihn wieder abbauen. Von Vorteil ist der von Zeiss/jena der hat die Knöpfe oben; leichter zu bedienen. Man kann sogar einen Gleittisch aufbauen... alles kein Thema.

Grüße
Wolfgang

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

Hallo Ulrich,
ZitatKann man nicht - geeignete Zentrierung vorausgesetzt - den Stemi-Strahlengang umkehren und mit der Taschenlampe in die Okulare leuchten ?  Dann müssten doch, soweit ich das Prinzip verstanden habe, beide Lichtflecken in der Objektebene zusammenfallen. Könnte man das zur Prismenausrichtung nutzen?
Im Prinzip schon, aber ein Prisma kann auch so dejustiert sein, dass das Bildzentrum zwar zusammenfällt, aber die Ebene verkippt ist. Dann würden zwar die Lichtpunkte zusammenfallen, aber das Prisma trotzdem nicht richtig justiert ist.

Da müsstest Du schon ein leuchtendes Fadenkreuz erzeugen, um die Verkippung zu diagnostizieren. Der Lichtkreis ist auch recht klein. Besser geht es ohne Okular, wenn die Lichtquelle in der Ebene des Zwischenbildes liegt, also ein Stück innerhalb des Tubus. Dabei läßt sich die exakte Ausrichtung der Taschenlampe zur optischen Achse auch besser kontrollieren.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Blütenfreund

#9
Hallo, zusammen,
erst einmal vielen Dank an alle für die guten Tipps, besonders natürlich an Gerd und Wolfgang. Einige der MBS-10-Beiträge hatte ich schon vorher im Netz gefunden. War alles sehr hilfreich, inzwischen sind die Prismen justiert und mit dem 8x-Okular sieht die Stereo-Welt bis zu 56fach ganz wunderbar aus. Allerdings musste ich mich von der Vorstellung verabschieden, dass es auf der Prismenträgerebene auch mechanisch ganz symmetrisch aussehen sollte. Aber optisch ist alles zentriert, kein Doppelbild.

Nun aber zu einem Punkt, an dem ich Angst habe, mich im Forum unmöglich zu machen, weil eigentlich nicht sein kann, was nicht sein darf.
Wie oben gesagt, ist mein Interesse an den 14x-Okularen eher technisch-akademisch. Danke an Wolfgang für den Hinweis auf Platinenkontrolle mit solchen Okularen, das macht sicher Sinn.
Ich bin mit meinen Exemplaren überhaupt nicht zurecht gekommen. Schließlich habe ich sie vollständig auseinander genommen. Oben die Einblicköffnung ist ein Ein- oder Zweilinser, nochmal extra gefasst. Darunter kommen im Okulartubus mit Abstandsringen drei weitere Linsen. Der ziemliche Laie, der ich bin, ist der Meinung, dass sämtliche Linsen beider Strahlengänge doch absolut identisch sein müssten, oder ?
Jedenfalls hat sich herausgestellt, nachdem ich auf einer gebastelten optischen Bank alle Linsen einzeln geprüft habe, dass  zwei der Linsenpaare aus den Rechts-/Links-Strahlengängen  identisch sind, das dritte Paar, die dünnsten plankovexen Linsen, aber völlig unterschiedliche Brechkraft aufweisen. Kann das überhaupt sein ? Wenn auf den Okularen 14x steht, kann es doch in den Strahlengängen keinen Unterschied geben.
Hat jemand eine Idee, wie es dazu gekommen sein könnte ? Ich werde den Verkäufer kontaktieren, er hatte aber gleich geantwortet, dass er mit die 14x-Okularen kaum gearbeitet hätte.
Beste Grüße
Ulrich

plaenerdd

Hallo Ulrich,
dann hat da wohl jemand rumgemurkst und vielleicht irgendwo was vertauscht - also mit anderen Okularen. Funktionieren denn die anderen Okularpaare? Zur Standartausrüstung gehören 3 Okularpaare (6x, 8x und 14x) sowie ein einzelnes 8er, das verstellbar ist, um es für Meß- oder Zählzwecke mit entsprechenden Einlegeplatten zu versehen. Vielleicht findest Du dort irgendwo das richtige Gegenstück zu einem Deiner ungleich verpaarten Linsen. Ist zwar doof und man sollte es nie machen, mehrere Okulare gleichzeitig zerlegen um sie zu reinigen, aber es gibt Leute, die legen sich gerne mal ein ganzes komplett zerlegtes Mikroskop als großes Puzzel hin, um es dann wieder zusammen zu bauen. Wenn dann nicht richtig aufpasst und nicht richtig prüft, kann da schon mal was vertauscht werden. Bei e-bay werden auch immer wieder Mikroskope angeboten, die viele Väter und Mütter hatten, um so schön vollständig daher zu kommen, nur dass da nicht immer alles wirklich zusammenpasst.
Wenn Du unbedingt mit den 14er Okularen mikroskopieren willst, gibt es bei bwOptik garantiert ordentlichen Ersatz. Eines sollte reichen, denn eines Deiner Okulare wird sicher mit dem neuen zusammenpassen.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
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Blütenfreund

Hallo, Gerd,
danke für Deine schnelle Antwort, irgend so eine Ursache muss es wohl haben, aber als Einsteiger versteht man die neue Welt dann erst einmal nicht mehr.
Alle anderen Okulare mit Messplatten für Linie und Fläche waren dabei, funktionieren ohne Beanstandungen und sind in gutem Zustand.
Auch die 14er waren äußerlich völlig ok und die Schraubringe ohne jede Spur von Eingriff, um so unverständlicher erschien und erscheint mir das ganze.
Am Anfang taten die Doppelbilder durch die dejustierten Prismen ein übriges, die erste Freude über das neue, alte Teil zu trüben.
Mal sehen, aber eigentlich kann man auf die 14er verzichten, auch weil die geringere Tiefenschärfe ab ab 32fach dem Stereospass schon merklich Grenzen setzt.
Beste Grüße
Ulrich

plaenerdd

Hallo Ulrich,
meine 14er liegen auch nur in der Styroporkiste...
Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
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Blütenfreund

Hallo, Gerd,
du betreust das Forum aber wirklich vorbildlich, immer postwendend eine Antwort, vielmals danke dafür.
An den faulen Okular-Linsen knabbere ich immer noch, nicht etwa, weil ich sie bräuchte, sondern wegen des Verständnisses, zumal als Beginner.

Aber nochmals zu der Taschenlampenidee für die Prismen. An der Prismenjustage hängt ja bei diesem SteMi-Typ alles.
Der Taschenlampentest ist natürlich nix für Fachleute, aber jetzt, wo auch bei mir alles stimmt, zeigt sich ein gewisser Wert dieser Übung, vor allem für Neulinge. Man kann ohne Eingriff ins Gerät zwei Dinge überprüfen:
die Zentrierung auf die Objektfeldmitte, z.B. auch seitliche Abweichungen des Hauptobjektivs, und dann die Orientierung der schräg durchs Hauptobjetiv blickenden Strahlengänge jedes Prismas. Wenn man jetzt mit justierten Prismen, am allerbesten sogar mit zwei der kleinen LED-Taschenlampen fürs Schlüsselbund, durch die gesamten Strahlengänge mit Okular 8x leuchtet und führt leicht kreisende Bewegungen aus, so ergeben sich zwei Lichtflecke, die nur ganz gering planetenartig um die Mitte des Objektfeldes kreisen. Für einen guten Stereoeffekt reicht das aus, wer unbedingt weiter justieren will, könnte das bis zum völligen, zentrierten Stillstand treiben. Was ich erst einmal lernen musste und anfangs nicht verstanden hatte, war, dass die Augen trotz Dejustierung die Doppelbilder zum Stereoeindruck zusammenzusetzen versuchen.
Mal hatte man dann ein Stereobild und mal nicht.
Vielleicht nimmst du die Taschenlampenkontrolle für Neulinge als Eingangsprüfung in deine ansonsten Super-Justierungsanleitung fürs MBS-10 auf,
die mir dann natürlich sehr nützlich war.
Mir hätte das anfangs geholfen, das Ganze besser zu verstehen, zum Lernen und Üben ist das MBS-10 jedenfalls ein tolles Teil und ich bereue die Anschaffung nicht.
Beste Grüße
Ulrich

plaenerdd

#14
Hallo Ulrich,
Zitat von:  BlumenfreundWas ich erst einmal lernen musste und anfangs nicht verstanden hatte, war, dass die Augen trotz Dejustierung die Doppelbilder zum Stereoeindruck zusammenzusetzen versuchen.
Genau das ist die Gefahr! Man muss unbedingt abwechselnd gucken und schauen ob die Bildmitte und die Ausrichtung die gleiche ist. Mit etwas Übung schafft man es locker zwei Bilder, die mehrer cm nebeneinander liegen als ein Bild zusammenzuschielen. Bei Bildern, die dichter zusammen liegen merkt man das oft erst, wenn man eine ganze Weile mikroskopier hat und dann aufblickt. Dann kann es sein, dass man die Bilder ohne Mikroskop erstmal wieder zusammen bringen muss, um normal gucken zu können. Das strengt aber das Gehirn auf Dauer auch an und kann zu vorzeitiger Ermüdung und im schlimmsten Fall sogar zu Kopfschmerzen führen. Darum ist eine ordentliche Justage so wichtig: Nicht nur die Prismen, die eigentlich selbstverständlich justiert sein sollten, sondern auch Augenabstand und Dioprtienverstellung.
Hier mal ein Stereobild einer Wunderkerzenschmelzkugel zum Schielen (ist alles andere als perfekt, aber das habe ich auf der Schnelle in meinem Bildersilo gefunden).

"Einfach" versuchen, die eigene Nasenspitze scharf zu sehen (schafft man natürlich nicht, aber eben der absolute Nahsichtraum) und dann langsam auf den Bildschirm scharf stellen und dabei versuchen, dass die beiden Bilder sich in der Mitte treffen und verschmelzen. Man sieht dann eigentlich 3 Bilder: ein Stereobild in der Mitte und links und rechts ein Einzelbild. Soll nur zu Illustration dienen, wie das Gehirn Bilder zusammenbringen kann, die nicht wirklich zusammen liegen.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
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