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Kaufempfehlung

Begonnen von Reinhard_L, März 01, 2021, 14:45:20 NACHMITTAGS

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Reinhard_L

Mir raucht der Kopf! Ich glaube, ich habe mich im Mikroskopdschungel vollkommen verloren!
Ich suche zur Analyse der Mikrobiologie im Boden ein Mikroskop. Als Laie ist es für mich sehr schwierig die Qualität der Hersteller zu beurteilen. Ich habe folgende tech. Anforderungen:
-Total magnification: 40X-100X-400X
-Eyepieces: wide field WF10X
-Objective: achromatic DIN 4X, 10X, 40X(S)
-Sliding adjustable interpupillary distance: 2-3/16inch ~ 2-15/16 inch (55mm ~ 75mm)
-Ocular diopter: adjustable on one or both eye-tubes
-Stage: mechanical double layer size: 4-1/2 inch 4-15/16inch (115mm x125mm)
-Stage x-y stroke (travel range): 2-13/16inch x 1-3/16inch (70mm x 30mm)
-Condenser and diaphragm: NA1.25 Abbe condenser with iris diaphragm
-Transmitted (lower) illuminator: at least 3 Watt LED light, intensityadjustable
-Focus adjustment: Coaxial coarse and fine knobs on both sides
-All metal mechanical components

Zukünftig wäre es auch schön mit Epifluoreszenz Mikroskopie zu arbeiten. Es wäre gut, wenn es erweiterbar ist.

Welches Mikroskop würdet ihr mir empfehlen. Budget Neugerät bis 2500€, gebraucht bis 1200€. Irgendwie hätte ich gerne ein Neugerät. Was haltet ihr von Euromex? Wo bekomme ich das beste Preis/Lesitungsverhältnis? Oder gibt es auch ein preiswertes Chinaprodukt?

Lg
Reinhard



reblaus

Hallo Reinhard -

nicht verzweifeln - Du suchst nach einem gaaaaanz normalen Mikroskop der "unteren Mittelklasse".
Klicke doch mal einfach auf der Forumsseite rechts oben auf das rote "Motic"-Symbol und gehe dann auf dieser Seite zum einfachsten Modell (BA 210 LED). Da kriegst Du für 1050.- ein Gerät das sogar noch mehr kann aus in Deiner Spezifikation gefordert - es hat nämlich noch einen Fotoanschluss und ein 100er Immersionsobjektiv. Außerdem stammt es von einem Produzenten bei dem sich auch ZEISS nicht geniert seine preiswerteren Modelle einzukaufen und umzuetikettieren.
Für Mikroskopielaien würde ich tatsächlich zu einem neuen Modell von einem renommierten Händler raten - mit dem mich im Übrigen keinerlei Geschäftsbeziehungen verbinden!

Viele Glück beim Mikroskoperwerb!

Rolf

Michael L.

Hallo Reinhard,

da kann ich mich wirklich Rolfs Vorschlag anschließen zumal Du dort auch wirklich ein versiertes Unternehmen zur Anprache hast und nicht nur irgendeinen Mueller Maier Importeur. Es werden sicherlich noch Stimmen kommen die gute gebrauchte Instrumente von Zeiss und Leitz als die Lösung für Deine Wünsche vorschlagen, alles richtig wenn Du hier im Forum etwas kaufst aber ansonten gibts bei e-bay alles insbesondere auch viel Frust mit defekten oder unvollständigen Teilen. Hebe Dir das für später auf, wenn es ernst wird mit dem mikroskopieren kommen sowieso noch Geräte hinzu. Ja und Du bekommt auch für deutlich weniger Geld von seriösen Forumsmitgliedern die Lomo Mikroskope angeboten, habe selber mehrere, aber ganz ehlich in Deiner Situation hätte ich mehr Spaß an einem neuen, modern aussehenden Gerät mit schöner Großfeldoptik auch wenn Du damit keine Nägel in die Wand hauen kannst 😆

Viele Grüße,

Michael

Peter V.

#3
Hallo,

Deine Beschreibung klingt klar nach einer Kopie eines neues Mikroskops aus dem "Billig-Segment"  ;) Vorweg: Wenn Du nicht grundsätzlich etwas gegen ein Gebrauchtgerät hast, würde ich immer zu einem Gebrauchtmikroskop der "Großen" raten, da diese deutlich ausbaufähiger sind und ein erheblich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.  Ein gutes gebrauchtes Leitz Ortholux II oder Orthoplan zum Beispiel ist unendlich ausbaufähig bis zum DIK und auch Fluoreszenz ist kein Problem und hält ein Leben lang, was man von den x-fach teuren Neumikroskopen keinesfalls sagen kann - und sie sehen für meine Begriffe auch modern aus.  Ein gut erhaltenes oder überholtes Mikroskop dieser Klasse ist erheblich "wertiger" als Neumikroskope in der Preisklasse, die Du anstrebst. Selbst die Markengeräte der "Großen" (also Zeiss, Leitz, Olympus) sind heute oftmals mechnaisch nicht mehr so solide und belastbar gebaut wie z.B. die von mir erwähnten Mikroskope.
Speziell, wenn Du langfristig Epifluoreszenz planst, kommt für meine Begriffe eigentlich nur ein Gebruachtgerät in Frage. Neumikroskope von Euromex und Co. (die letztlich auch allesamt "Chinaware") sind, sind in dieser Beziehung Einbahnstrassen, da sie nicht mehr wie die früheren Mikroskope der "Großen" modular aufgebaut sind und somit auch nicht erweiterbar sind. Entweder kaufst Du da direkt ein komplettes Fluoreszenzmikroskop (da bist Du aber wohl eher mit 4000 EUR dabei) oder gibst Dich mit einem Gerät zufrieden, das in der Regel so, wie Du es kauft, seine maximale Ausbaustufe erreicht hat.
Also: Die Forderung nach Ausbaubarkeit, speziell Fluoreszenz, wäre für mich ein ganz starkes Argument, nach einem guten Gebrauchtgerät Ausschau zu halten. Aber keinesfalls Ebay etc.! Dort sind nahezu alle Mikroskope deutlich überholungsbedürftig.
Dann gib zum Beispiel eine Suchanfrage hier im Forum auf; da kannst Du Dir ziemlich sicher sein, von einem Forumkollegen keinen "Schrott" angeboten zu bekommen. Das wäre meine erste Wahl. Soll es aber ein Neugerät sein, kann ich mich auch nur der Empfehlung anschließen, nach einem Motic zu schauen und zum beispiel Christian Linkenheld anzusprechen - von allem anderen aus diversen Internetshops, Euromex und Co. würde ich die Finger lassen.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Reinhard_L

Vielen Dank für die raschen Antworten!!
Ich bin hin und her gerissen. Grundsätzlich finde ich ein gutes, gebrauchtes Mikroskop eigentlich auch ok, wenn die Qualität wesentlich besser ist. Aktuell fällt es mir jedoch schwer die Qualität zwischen zbsp. Zeiss, Leitz Ortholux II ,Orthoplan, einem neuen Motic BA 210 LED oder einem lowcost wie SWIFT einzuorden.
Sind die alten Mikroskope soviel besser? Sind sie optisch besser oder/und mechanisch? Ist eine aktuelle 3W LED Beleuchtung nicht sogar besser? Kann ich bei den gebrauchten Mikroskopen auch eine Kamera installieren?


Peter V.

#5
Hallo,

klar kannst Du an gebrauchten Mikroskopen eine Kamera installieren, natürlich nur (wie bei neuen auch), wenn das Mikroskop einen Trinotubus hat.
Die alten Mikroskope sind mechanisch ohne jeden Zweifel besser, vor allem besser als die aktuellen im Low-cost-Bereich (und in dem wirst Du Dich ja bewegen müssen, wenn die Ausbaubarkeit für Fluoreszenz gegeben sein soll oder gleich eine Fluoreszenzeinrichtung vorhanden sein soll). Und da sind dann selbst die Low cost Kosten nicht wirklich "low"  ;)

Optisch hat sich kaum etwas getan - hochwertige "alte" Objektive sind praktisch genau so leistungsfähig wie moderne Objektive. Ein Objektiv, das heute neu vielleicht 2000 oder 3000  EUR kostet, bekommt man als "altes" Objektiv (z.B. Planapochromaten von Leitz oder Zeiss) gebraucht für ein Zehntel.
LED-Nachrüstung ist kein Problem - man kann jedes alte Mikroskop problemlos mit LED-Technik aufrüsten (sogar mit mehr als 3 Watt  ;)). Ich bin hier umgeben von LEDisierten "Alt"-Mikroskopen! Das ist ja das Schöne an den alten Gräten: Sie sind so gebaut, dass sie unendlich viele Möglichkeiten der Erweiterung und Modernisierung bieten. Ob nun Zeiss oder Leitz - das ist mehr oder weniger Geschmacksache. Beide haben Top-Stative und Top-Optik; ich persönlich bin, wie allgemein bekannt, Leitz-Fan und kann das auch begründen. Aber das können die Zeissianer natürlich auch  ;)
Entscheidend ist tatsächlich weniger, ob nun Zeiss, Leitz oder vielleicht Olympus - entscheidend ist, dass das Gerät in Ordnung ist. Und noch etwas spricht ganz klar für ein Gebaruchtgerät: Sie sind sehr wertstabil! Ein modernes Mikroskop ist, wenn Du es ausgepackt hast, schon fast nur noch die Hälfte wert  ;)  Ein Neumikroskop (und dann Motic) empfehle ich daher nur demjenigen, der explizit - aus welchen Gründen auch immer - kein Gebrauchtgerät möchte.
Fest steht: Zum Preis eines aktuellen Einsteigergerätes kann man heute auf dem Gebrauchtmarkt Highend-Mikroskope bekommen, die vor 30 Jahren nur in Forschungslaboren oder auf dem Tisch des Pathologie-Chefarztes standen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

jcs

#6
Hallo Reinhard,

ob Neu- oder Gebrauchtgerät ist Geschmacksfrage. Gerade für den Anfang finde ich ein Neugerät passender, habe ich auch so gemacht. Da kann man sich die Konfiguration so bestellen, wie man möchte und kann gleich loslegen, ohne auf eine passende Gelegenheit für einen Gebrauchtkauf warten zu müssen.

Neben den erwähnten Motic-Geräten passt Dein Budget und Deine technische Anforderung auch sehr gut auf das neu erschienene Zeiss Primostar 3, da kannst Du später auch mit Fluoreszenz erweitern.

LG

Jürgen

P.S.: hab gerade nachgeschaut, die Fluoreszenzausrüstung für das neue Primostar ist mit über 5000Euro prohibitiv teuer.

Günter

Hallo Reinhard,

eine gute Möglichkeit wäre bestimmt, wenn du bei einem mikroskopischen Arbeitskreis vorbeischauen könntest. Sicher dürftest du durch verschieden Mikroskope gucken, hättest mal eine Vorstellung von der tatsächlichen Größe und Bedienung, und bekommst auf viele deiner Fragen gute Antworten.
Dies würde dir bei der Auswahl ganz sicher helfen.

Du müsstest nur dein Interesse bekunden und verraten, in welchem Großraum du wohnst.

Grüße
Günter
über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Reinhard_L

Hallo,

ich wollte mich noch bei allen herzlich bedanken, welche mir bei meiner Entscheidung geholfen haben. Eure Empfehlungen und ca. 3 Tage Forum lesen haben mich zu meiner Entscheidung geführt.
Mir ist klar geworden, dass ich ein eher neueres Modell haben möchte. Ich hab mir ein gebrauchtes MOTIC BA410 gekauft.

@Günter: Danke für deinen Vorschlag. Das wäre sicher eine gute Idee, jedoch schwierig umsetzbar, da ich aus Österreich bin.