Hauptmenü

Zieralge - Grünalge oder ?

Begonnen von Peter Bergmann, November 12, 2008, 17:45:14 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Peter Bergmann

Eine Frage an die Experten,

immer wieder kommt mir dieses Objekt unter das Deckglas.
Kann es aber nicht so richtig einordnen.



Nun endlich habe ich es geschafft, schnell mal ein kleines Bildchen zu knipsen.
Falls es zur Bestimmung so nicht reicht, könnte ich auch noch ein besseres Bildchen machen.

Bitte, wie kann ich dieses Gebilde beim nächsten Treffen unterm Deckglas ansprechen?

Gruß in die Runde! Peter B.

Peter B.

***

Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht

Klaus Herrmann

Hallo Peter,


ZitatBitte, wie kann ich dieses Gebilde beim nächsten Treffen unterm Deckglas ansprechen?



da würde sich anbieten: "hallo totes Comarium, ruhe sanft!"  :D

Herr Lenzenweger könnte jetzt noch genauer werden.

Im "Wassertropfen" 8. Auflage Seite 200- 202 sind ein paar aufgeführt!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Detlef Kramer

Also,

ich tippe auf irgendwelche Pollen. Bin aber ansonsten auch ratlos. Cosmarium könnte von der Form her passen.


Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Klaus Henkel

Zitat von: Detlef Kramer in November 12, 2008, 18:22:09 NACHMITTAGS
Also,
ich tippe auf irgendwelche Pollen. Bin aber ansonsten auch ratlos. Cosmarium könnte von der Form her passen.

Passsst!

"Pollen" paßt nicht.

MfG KH

Peter Bergmann

Nun,
hier schnell noch ein Blick unters Deckglas.
Etwas "dicker" die Wasserschicht damit dieses "Objekt" auch in anderen Perspektiven zu liegen kommt.



Ich habe dieses Objekt noch nie mit "Grün" gefüllt gesehen. Was natürlich nicht bedeuten kann, dass es sich um eine leere Hülle handeln könnte.
Zu finden ist es reichlich zur Zeit im Keller auf dem Schlamm der zum Überwintern eingelagerten Teichpflanzen.
Ja, viel mehr kann ich dazu auch nicht schreiben. Nur eben, dass es mir immer wieder mal unterm Deckglas aufgefallen ist. Hatte aber diesem wegen der Unscheinbarkeit keine weitere Bedeutung geschenkt.

Gruß aus der Oberlausitz! Peter b.

Peter B.

Wolfgang Bettighofer

#6
Hallo Mikrofreunde,

die Bilder links und mitte zeigen defintiv eine Cosmarium-Art, die rechte macht den Anschein, triradiant zu sein, d. h. es sollte ein Staurastrum sein. Größenangaben sind bei Fragen immer das A und O.

Tschüß, Wolfgang

PS: Hallo Peter, nun haben sich unsere Postings überschnitten. Ja, es sind leere Hüllen, das bedeutet aber DIE Gelegenheit, deren Oberflächenstruktur genau anzusehen. Wenn's innen grünt, hat man da immer Schwierigkeiten.
Ich verweise auf http://starcentral.mbl.edu/microscope/portal.php?pagetitle=assetfactsheet&imageid=24985 oder http://starcentral.mbl.edu/microscope/portal.php?pagetitle=assetfactsheet&imageid=24331

PPS: Vielleicht schaut Prof. Lenzenweger ja mal vorbei, dann könnten wir mit einer Artbestimmung rechnen.
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de

Michael W.

Hallo Leute,

könnte es sich um Cosmarium subspeciosum handeln??

Würde auch von der Größe her passen.

Hier findent sich etwas mehr:
http://protist.i.hosei.ac.jp/PDB/Images/Chlorophyta/Cosmarium/Margaritiferae/subspeciosum/sp_01.html

Freundliche Mikrogrüße
Michael
Am liebsten per "Du"

Wolfgang Bettighofer

Hallo Michael,

klares "vielleicht". Ich könnte auch C. laeve, C. ochthodes, C. dentiferum oder C. margaritiferum anbieten. Ich beziehe mich bei der Auswahl auf den leicht konkav erscheinenden Apex. Prof. Lenzenweger hat in seinem Buch "Desmidiaceenflora von Österreich, Teil 3" 22 Tafeln mit ca. 20 Arten pro Tafel. Hmm....

Tschüß, Wolfgang
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de

Oliver S.

#9
Hallo Herr Bergman,
ich bin mir absolut sicher, dass es sich in allen Fällen um Hüllen von Cosmarien aus unterschiedlichen Perspektiven handelt. Cosmarien hatte ich letzten Sommer in großer Zahl in meinem Regenwasserteich und Herr Lenzenweger war so freundlich sie mir alle über das Forum zu bestimmen :D. Weniger sicher bin ich mir leider bei der Angabe der Art (es gibt immerhin mindestens 1000 verschiedene Vertreter). Von den Cosmarien die ich kennengelernt habe (vielleicht ein knappes Dutzend), sieht es auf jeden fall C. vexatum am ähnlichsten: vgl.
http://www.hydro-kosmos.de/desmids/bb31.htm
http://protist.i.hosei.ac.jp/PDB6/PCD0213/htmls/03.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Cosmarium (die Bilder sind von meinen Algen aus dem letzen Sommer!)
Dass Ihre Cosmarien nicht mehr grün sind ist nicht verwunderlich. Im dunklen Keller gehen die halt alle ein.

Gruß, Oliver

(ps: Ich finde es übrigens sehr bedauerlich, dass ich Herrn Lenzenweger hier noch nicht angetroffen habe. Hat ihn denn schon jemand ins neue Forum eingeladen?)
(gern per "Du" )

Peter Bergmann

Gruß in die Runde,

ja, bei näherer Betrachtung stimme ich voll zu, dass es sich um "leere" Cosmarium handelt. Und dass jetzt die Oberflächenstruktur wie Wolfgang B. schreibt, erst so ins Auge fällt.
Auch die Abmessung stimmt mit den Angaben im Kosmos Algenführer überein.
Immerhin kann man noch etwas von der vergangenen Zellteilung erahnen.

Fein! Da kann ich diese Bildchen und weitere in die entsprechende Datei einordnen.

Danke für die Bestimmung! Peter B.
Peter B.

Lenzenweger

Hallo Freunde des Mikroforums
nachdem nun schon mehrmals der Ruf nach mir laut wurde, melde ich mich jetzt "zurück". Nun zur Beantwortung der anstehenden Frage: Es handelt sich mit größter Wahrscheinlichkeit um Cosmarium formosulum Wichtig für eine eindeutige Bestimmung wäre die Ornamentierung der Zellwand beiderseits der Mitteleinschnürung (Isthmus), diese sollte aus 5-7 rippenförmige Längsreihen einfacher Granulen bestehen. Für C. formosulum sprichen auch die abgeflachten Erhebung an den Seiten in Scheitelansicht, auf denen die erwähnten Granulenreihen verlaufen. Diese Cosmarium kommt sowohl in Niedermooren als auch in Uferbereichen von Seen und Teichen als auch in Quellbereichen und mitunter auch im Plankton nährstoffarmer Gewässer vor, wo es wahrscheinlich aus den Flachwasserzonen eingeschwemmt wird. In den Alpen geht es in Tümpeln und Hangvernässungen bis auf über 2000 m.
Freundliche Grüße
Lenzenweger