Die Anstößigkeit des Klingenhalters

Begonnen von Jürgen P., März 20, 2021, 16:21:26 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo Jürgen,
Deine Zeichnung trifft es im Wesentlichen. Ein paar Details müsse man genauer angucken: Die Leica Klingen sind m.W. keine 0,35mm dick, ich meine 0,2 oder 0,25mm, oder hast Du da eine belastbare andere Angabe?
Die Fase ist in drei Abschnitte geteilt, dadurch ist das, was in Deiner Zeichnung über das Objekt reibt, in Wirklichkeit deutlich kleiner. Es ist in der Praxis aber tatsächlich so, dass dieser geringfügig negative Freiwinkel etwas besser schneidet, als ein leicht positiver. Das gibt es so bei keiner anderen Anwendung von Schneiden, die mir bekannt ist, aber es ist trotzdem so und damit recht interessant.

Viele Grüße,

Bob

Nochnmikroskop

Moin zusammen

auf http://www.klaus-henkel.de/cut-mikrotom.html#messer
Werden die Zusammenhänge klarer.
Das Leica Messer hat lt. Herstellerbeschreibung 80mm x 14 mm x 0,35 mm.
Bild aus o.g. link: s. Anlage
Ich denke das 14° Zustellwinkel für das Messer noch nicht optimal sind, ich würde hier den Freiwinkel mit berechnen, wie es Bob schon dargestellt hatte (ca. 17-18°).
Das wäre dann ähnlich wie das "Blechli" von Peter.  ;D
LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Lupus

Hallo,

man muss dabei die realen Maße sehen. Die 35° Fase ist sehr kurz. Die Skizze zeigt dass beim Auflagewinkel des Klingenhalters das Material nur etwa 4 µm gequetscht wird, was bei den relativ dicken Handschnitten und den üblichen Materialien offensichtlich kein Problem darstellt (sonst würden ja keine guten Schnitte möglich sein). Dafür ist bei flachem Klingenwinkel die erforderliche Vorschubkraft geringer.

Hubert

Bob

Hallo Hubert,
da hast Du in Wort und Bild den Zusammenhang exakt dargestellt.

Ach übrigens, meine Leica 818 Klingen sind, mit genauer Bügelmessschraube gemessen, ca. 0,315mm dick, ganz sicher keine 0,35mm, aber dicker als ich erinnerte.

Viele Grüße,

Bob

Nochnmikroskop

#19
Hallo Hubert
danke für Deine gute Darstellung der Situation.
Wenn 8% gequetschtes Material bei 50mü Schnitt keine Rolle spielen, dann erübricht sich ja die Diskussion um den Winkel. Therorie und Praxiswissen sind halt 2 Paar Schuhe.

Hallo Bob,
nun wird auch schon bei Leica am Material gespart! Und das bei den Preisen.   >:(
https://shop.leicabiosystems.com/global_de_DE/histology-consumables/microtome-cryostat-blades/pid-high-profile-disposable-blades-818

Ich denke ich warte auf die von Jürgen angekündigte Version 1.0. des nicht mehr anstößigen Klingenhalters.

LG Frank


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PiusX

Liebe Mikroskopiker,

vielen Dank für Eure tollen Darstellungen zum Thema Schneidklinge und den dazugehörigen Graphiken. An dieser Stelle mal eine "doofe" Frage von mir: Es wird hier über die Abmessungen der Schneidklinge für den Einsatz an handelsüblichen Schlittenmikrotomen wie dem HN 40 von Reichert Jung diskutiert?

Bei dieser Gelegenheit stelle ich mal im folgenden eine weitere Frage, die nicht unbedingt direkt in Zusammenhang mit dem Einsatz einer derartigen Klinge an handelsüblichen Schlittenmikrotomen steht: Gibt es eigentlich so etwas wie Oberflächenrauhigkeiten entlang der Schneidkante und senkrecht dazu bzw. eine "Linien"rauhigkeit für die Schneidkante einer derartigen Klinge und welche Werte kann bzw. sollte diese typischerweise annehmen? Kann der Wert für diese Größe(n) durchaus einen Bruchteil der Wellenlänge des sichtbaren Lichtes betragen? Kann mir einer von Euch hierzu eventuell eine Auskunft erteilen bzw. einen Link angeben?


Netten Gruß

PiusX