Welche Kaltlichtquelle für Stemi?

Begonnen von bernd552, März 18, 2021, 21:54:16 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

bernd552

Hallo in die Runde,

für mein neues Stemi suche ich eine gute, variable und lichtstarke Beleuchtungsquelle.  Derzeit beleuchte ich mit einer schwedischen 3W LED mit vorgesetzter 5° Zusatzoptik in 90° Winkel Streiflicht (Diatomeen).

Heute konnte ich ein Ringlicht testen, dass von der Objektausleuchtung her nicht zusagt (zu geringe Kontraste auch bei Quadrantenbeleuchtung, zu unflexibel und zu schwach).
Jetzt bleibt nur noch eine Kaltlichtquelle mit (2x)Schwanenhals.

Könnt ihr mir einige Tips aus eurer Erfahrung geben? LED-Lichtleitfaser,  Halogen-Lichtleitfaser oder LED am Ende eines Schwanenhalses?

LG
Bernd

bminer

Hallo Bernd,

für die Mineralienfotografie verwende ich eine selbstgebaute Beleuchtung ähnlich diesem "Dunkelfeld-Auflicht"-Konzept:

https://www.mindat.org/article.php/2224/Using+a+Ring+Light+for+Dark+Field+Illumination+in+Mineral+Photography
https://www.mindat.org/article.php/2264/Exploring+Darkfield+Illumination+for+Mineral+Specimen+Photography
https://www.mindat.org/article.php/2434/LED+spot+lights+and+dark+field+Illumination+combined

Die Beschreibungen oben stammen von Volker Betz, einem begnadeten Mineralienfotografen.
Zusammen mit einem Diffusor erhält man so eine kontrastreiche, diffuse Beleuchtung. Inwieweit das Konzept mit dem Probenhandling kompatibel ist, hängt dann von der Ausführung ab bzw. musst Du beurteilen.

Viele Grüße
- Björn

Rawfoto

Guten Morgen

Ich verwende Halogen- oder Blitzlicht mit über 20 unterschiedlichen Lichtformern in der Makro/Mikro Fotografie. Schmuck, Mineralien, Blütendetais und vieles mehr. Dabei gehe ich bis zur 50 fachen Vergrößerung. Die Lichtformer (vorne am Lichtleiter) stammen dabei von Fostec, teilweise sind die Lichtformer Eigenbauten, teilweise original und nur mit Schleifpapier verbessert.

Das ist ein komplexes Thema. Der Katalog von Edmund Optics zeigt da auch einiges ...

Dein Problem ist denke ich das du parallel ja bei der Beleuchtung auch noch arbeiten musst ohne das die Beleuchtung behindert. Das ist beim Fotografieren einfacher, da musst du nur von einer Seite mit dem Objektiv rankommen.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

bernd552

Danke für eure Inspirationen,

@Björn
die Selbstbauvarianten mit LED Stripes finde ich sehr interessant und charmant ;)
Ähnliches habe ich auch versucht, beim Biegen auf einen kleinen Durchmesser von ca. 20 mm brachen leider die Leiterbahnen

@Gerhard
Ja, das erkennst du richtig, ich habe 30 mm AA, da muß ein Mikromanipulator, meine Finger und das Licht darunter passen.
Ich benötige eine ca. 10-15 mm Leuchtfläche aus 2 Richtungen möglichst hell, die Farbtemperatur ist zweitrangig. Hättest du einen Rat für mich, ob da eine Halogenlampe unverzichtbar ist oder würden auch Highpower-LEDs gehen (beide mit flexiblen Lichtleiter)? Bei Halogenlicht befürchte ich, dass der IR Filter nicht verhindert, dass z.B. Kleinstinsekten innerhalb von ca. 30 Minuten Positions-Manipulation austrocknet / deformiert werden.

LG
Bernd

Rawfoto

#4
Hallo Bernd

Der Vorteil der Kaltlichtleuchte, die Wärme wird in der Lichteinheit weggeführt und kommt nicht zum Objekt. Im Fotostudio habe ich 2 Viereinheiten Fostec Kaltlichtleuchten am Deckenschienensystem hängen (Laufkatze, Scherenauszug). Die Einheiten haben ein Gebläse, das aber 1 bis 2 Meter vom Objekt entfernt ist. Halogen ist also überhaupt kein Problem.

Die für dich ideale Lichtquelle ist Spot oder Stufenlinser-Beleuchtiung. Der Stufenlinser - auch Theaterlicht genannt - hat eine hohe Lichtausbeute in einer Entfernung von (hängt von der Brennweite ab) 20 bis 35mm. Da ist eine Fresnel Linse vorne verbaut - der Lichtwinkel ist leicht variabel. Durch die Positionierung des Lichtleiters und die eingebaute Blende kann man den Lichtkegel gut einstellen.

Es gab z.B. von Olympus Beistell-Leuchten für Mikroskope ohne eingebauter Beleuchtung. Damit hat man das Licht in Richtung Spiegel gebracht. Wenn das Tageslicht zu schwach wurde. Die Teile habe ich mir umgebaut, Lichtquelle (Lampe) und Fassung raus & ein Adapter für den Lichtleiter rein (Ein Rohr, aussen passt es in des Spot, innen passt der Lichtleiter) - das gibt 2 Mal eine Verschiebemöglichkeit, auf die Feststellschrauben nicht vergessen.

Diese Leuten haben vorne einen Filtereinschub und eine Iris - wirklich praktisch.

https://www.ebay.de/itm/Olympus-Mikroskop-Auflichtbeleuchtung-Projektorlampe-GEBRAUCHT-USED/124501362960?hash=item1cfcdc0910:g:njMAAOSwTB1f5fXZ

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Nochnmikroskop

#5
Hallo Bernd,

wäre nicht eine  Spalt Beleuchtung sinnvoll, die gibt es als Halogenlechte mit Schwanenhals Lichtleiter in diversen Breiten. Auch als doppeltes Lottchen. Die bringen dann auch keine Wärme zum Objekt, nur grelles Licht  8).
Ergänzung: Querschnittswandleraufsatz wäre eine Möglichkeit, gibt es von z.B Photonic.
LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

bernd552

Hallo Gerhard, hallo Frank,

danke für die Infos, ich glaube jetzt im Wust der vielen Möglichkeiten eine Marschrichtung gefunden zu haben!

Wenn es in der Praxis nicht so funktioniert wie erhofft, habe ich noch Plan B, einen China-Weißlichtlaser um ca. 100 €, da ist die Lichtführung (Einkoppeleung in eine Lichtleitfaser und sehr gute Lichtführung durch Linsen da sehr Strahl collimiert) sehr exakt.

LG
Bernd