Die Flechte Xanthoria polycarpa - scheibchenweise

Begonnen von Michael, März 30, 2021, 13:05:00 NACHMITTAGS

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Michael

#15
Hallo Bob,

ja, die dünnen Schnitte sind viel klarer!

Das Schneiden von PEG macht mir keine Probleme. Unten hänge ich mal ein Foto an mit den Schnittergebnissen. Links ist ein 5µm Schnitt, rechts ein 10µm Schnittband. Dafür müssen aber die Kanten des Blocks parallel zu Messer stehen.
Ich schneide in PEG 1500 mit ein bis zwei Tropfen Glyzerin auf 3g PEG. Das lässt sich bequem mit einem billigen chinesischen Tassenwärmer in einer ALU-Teelichthülle schmelzen und in gefaltete Alu-Förmchen gießen. Die Objekte müssen vorher 24h in 20% PEG eingelegt werden, dann 24h auf Objektträger trocknen lassen.
Ob sich Paraffin besser schneiden ließe oder die Probleme bei PEG auf meine fehlende Erfahrung zurückzuführen sind, weiß ich nicht. Die Weiterverarbeitung ist bei Paraffin sicher leichter, da man den Schnitt festkleben kann und so sicher bis ins Präparat kommt. Beim wasserlöslichen PEG ist das leider nicht so leicht. Ich lege den Schnitt auf einen Objektträger und fixierte den Schnitt mit einem kleinen Tropfen 20%-PEG. Der Schnitt sollte sich jetzt strecken aber das PEG noch nicht vollständig aufgelöst sein. Dann lege ich ein Deckglas locker auf und lasse etwas 20%-PEG unter das DG ziehen. Der Objektträger kommt dann für wenige Sekunden auf den Tassenwärmer, so dass das PEG schmilzt und sich in der umgebenden Flüssigkeit löst. Das DG sinkt ab und man hat schon mal ein temporäres Präparat. Färbung und Alkoholreihe dann, wenn gewünscht unter dem DG durchziehen, schließlich verdünntes Euparal und hoffen, dass alles geklappt hat...

Viele Grüße

Michael
Gerne per Du

liftboy

Auf neudeutsch würde ich sage: Wow!
Da muss ich aber noch lange üben :-) Tolle Bilder, excellente Arbeit!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Michael

Hallo Wolfgang,

danke für Deine netten Worte, die mich fast ein bisschen verlegen machen!
Für einen Tümpler wars einfach mal entspannend, mal was mit Kontrast zu fotografieren.

Viele Grüße

Michael
Gerne per Du

Bob

Hallo Michael,
danke für die Beschreibung Deiner Vorgehensweise! Mein Schneiden ergaben ja nur feine bröckelige Röllchen, die Schnitte waren durch das Myzelgeflecht zum Glück so robust und elastisch, dass sie zusammenhielten. Aber das PEG war auch von 1984, evtl. ein Jahr übers Haltbarkeitsdatum. ;D
Jemand anderes kam umso besser mit PEG zurecht, je weniger Wasser enthalten ist. Da ist mein altes PEG und das Glycerin 87% nicht der ideale Weg.
Ich habe vor einer Weile mehr Flechten gesammelt und in AFE eingelegt, jetzt werden sie gerade entwässert und sollen morgen ins Paraffin. Ich versuche dann mal, mich nach Johns Beschreibung in den Schnitten zurecht zu finden.

Viele Grüße,

Bob