Botanik: Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula' / 'Kilmarnock' *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, April 05, 2021, 10:01:41 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

die Sal-Weide gehört dank ihrer frühen Blütezeit und dem reichlichen Nektar zu den wichtigen Bienenpflanzen im Frühjahr.
Am Palmsonntag dienen ihre Zweige in manchen Gegenden als Ersatz für die im Süden verwendeten Palmzweige.
Baumschulen haben häufig eine Hängende Sal-Weide im Sortiment.

Bild 01 Habitus, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Kilmarnock'

Foto: Baumschule Horstmann, (Mittelholstein)
Die Hängende Sal-Weide (Salix caprea 'Pendula' oder – wenn es sich um eine weibliche Form handelt – auch 'Kilmarnock') ist eine besondere Sorte der Sal-Weide oder Kätzchen-Weide (Salix caprea). Diese gehört zur Gattung der Weiden (Salix).  Bei der Hängenden Sal-Weide handelt es sich um eine veredelte Form, welche nicht natürlich vorkommt.
Anders als bei der Wildform ist die Hängende Sal-Weide eine veredelte, als Hochstamm gezogene Variante. Hierbei werden die hängenden Triebe direkt auf die Stammkrone (meist von Salix caprea oder Salix viminalis) (Korb - Weide) aufgepfropft. Die Wuchshöhe der Hängenden Sal-Weide wird daher von der gewählten Stammhöhe bestimmt und verändert sich später nicht mehr. Im Handel sind Varianten mit Veredlungshöhen zwischen 1,8 und 2,5 Metern erhältlich. Die Kronenbreite ist direkt von der Stammhöhe abhängig. Auffällig an der Hängenden Sal-Weide ist ihr extrem überhängender, laubenartiger Wuchs, mit Zweigen, die bis zum Boden reichen können.

Bild 02 Aufgepfropft Hängende Sal-Weide Salix caprea

Foto: H.-J_Koch
Die Weiden (Salix) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae) und umfassen etwa 450 Arten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über alle Teile der nördlichen gemäßigten Zone bis zur Arktis; einige wenige Arten sind auch in den Tropen und der südlichen gemäßigten Zone heimisch.
Die Weiden (über mittelhochdeutsch wīde, ,Weide', von althochdeutsch wīda ,die Biegsame', ,Salix species') sind Laubgehölze: Bäume, Sträucher und Zwergsträucher. Unter den Weidenarten gibt es bis 30 Meter hohe Bäume, aber auch Zwergsträucher, die nur 3 Zentimeter hoch werden. Die baumartig wachsenden Weidenarten sind in der Regel schnellwüchsig, aber auch relativ kurzlebig. Weiden bilden kräftige und stark verzweigte Wurzeln und festigen so das Erdreich. Weiden sind sehr ausschlagsfreudig. Deshalb wurden sie früher gern als Kopfweiden und heute bei der Anlage von Energiewäldern genutzt. Das gut trocknende Holz der Weiden ist weiß oder rötlich. Es ist biegsam, sehr leicht, zäh und faserig.
Weiden sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt männliche und weibliche Individuen. In natürlichen Beständen ist das Verhältnis beider Geschlechter zugunsten der weiblichen Exemplare verschoben. Angepflanzte, vegetativ erzeugte Bestände können auch rein männlich oder rein weiblich sein.
Eine Ausnahme bildet lediglich die Trauerweide, bei der gelegentlich weibliche Blüten in den männlichen Kätzchen vorkommen. Die zu flaumigen Kätzchen versammelten Blüten sind bei manchen Weidenarten besonders auffällig und erscheinen schon vor oder gleichzeitig mit den neuen Blättern. Es lassen sich zwei verschieden geformte Kätzchen beobachten: dicke, eiförmige, welche die männlichen Staubbeutel enthalten und walzenförmige, grünlich gefärbte, die die weiblichen Narben tragen. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Kätzchen haben am Grunde jeder Einzelblüte zwei Nektardrüsen.

Bild 03 Silbrig-pelziges junges Weidenkätzchen einer Sal-Weide Salix caprea

Dieses Werk ist gemeinfrei.
Die Laubblätter der Weiden sind sehr unterschiedlich. Die Form reicht von beinahe kreisrund bis schmal und lanzettförmig. Bei vielen Arten sind die Blätter hellgrün, und an der Blattunterseite lässt sich – bis auf wenige Ausnahmen – immer eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Behaarung erkennen. Bei allen dreht sich das nächste Blatt um jeweils 144°, also 2⁄5 Umdrehungen; jedes fünfte schaut wieder in dieselbe Richtung.
Die Blätter sind 5-10 cm lang, oberseits mittelgrün, unterseits dagegen grau behaart.
Im Herbst verfärbt sich das Laub des sommergrünen Baums gelb und fällt schließlich ab.
Zwischen März und April erfreut die Hängende Kätzchenweide mit ihren weichen silbrig-gelben Kätzchenblüten. Je nach Geschlecht des Baums sind die Kätzchen etwas größer (männlich) oder kleiner (weiblich).

Bild 04 Weibliche Kätzchenweiden, Hängende Sal-Weide Salix caprea

Dieses Werk ist gemeinfrei.

Bild 05 Männliche Blütenkätzchen, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

Foto: H.-J_Koch
Die Blüten werden von Bienen und anderen nektarsammelnden Insekten aufgesucht und bestäubt. Für Hummeln, Wildbienen und die Honigbiene sind insbesondere die frühblühenden Arten Salix caprea, sehr wichtig. Die Blütenstände der Weiden sind die Kätzchen.

Bild 06 Zweig mit Knospenschuppen, Hängende Sal-Weide Salix caprea

Foto: H.-J_Koch
Aus den weiblichen Blütenständen entwickeln sich nach Bestäubung vielsamige Kapselfrüchte. Die Samenentwicklung erfolgt ziemlich rasch, bereits nach vier bis sechs Wochen sind die Früchte reif, springen auf und geben den Samen frei. Allein die Früchte der Lorbeer-Weide reifen im Spätherbst und geben den Samen den ganzen Winter über frei, so dass ihr Samen überwintert.
Weidensamen sind die wohl kleinsten einheimischen Gehölzsamen, zwischen 1 und 1,5 Millimeter lang und 1⁄5 Millimeter breit, von einem Haarkranz umgeben. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind (Windausbreitung). Weidensamen gehören zu den Haarfliegern und Schirmfliegern (Trichometeorochorie – Meteorochorie – Anemochorie). Die Samen können weite Strecken überwinden. Großstrauch- oder Baumweiden produzieren hunderttausende Samen jedes Jahr.

Der Samen keimt bei guten Bedingungen innerhalb von 24 Stunden. Die Pflanzen können unter günstigen Umständen im ersten Jahr 0,3 bis 1 Meter Höhe erreichen. Die Fruchtbarkeit setzt ab dem 4. Lebensjahr ein.

Systematik:
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
Gattung: Weiden (Salix)
Art: Hängende Sal-Weide
Wissenschaftlicher Name: Salix caprea 'Pendula' / 'Kilmarnock'.
Trivialnamen: Palm-Weide
Englische Bezeichnung: goat willow

Zur Drogengewinnung eignen sich fast alle Salixarten.
Alle Weidenarten enthalten in der Rinde (zur Fraßverteidigung) Gerbstoffe und bittere Salizylverbindungen, die schmerzstillend, schweiß- und harntreibend wirken (außerdem auch bakterientötend – Salizylsäure ist Konservierungsstoff).
Aus der Rinde der Weide wurden einst Aspirin gewonnen.
Der Chemiker Hermann Kolbe (1818-1884) schaffte es erstmals, Salicylsäure im Labor und ab 1874 auch fabrikmäßig herzustellen. Die Nebenwirkungen dieses Produktes waren aber so hoch, dass es nicht als Medikament vermarktet werden konnte. 1897 gelang es Chemikern der Firma Bayer, die Salicylsäure in Acetylsalicylsäure umzuwandeln. Diese hat als Medikament deutlich weniger Nebenwirkungen als Salicylsäure und wurde ab 1899 unter dem Markennamen Aspirin vermarktet.
Die Borke der Weiden kann getrocknet und als Tee aufgebrüht werden. Sie enthält Gerbstoffe, Phenolglykoside, Salicin und acylierte Salicinderivate (u. a. Salicortin, Fragilin, Populin). Vor allem das Salicin wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt, welches der Grundstoff von Medikamenten auf der Basis von Acetylsalicylsäure (ASS) ist.
Salizyl ist natürlich von salix abgeleitet; so hießen die Weiden schon bei den Römern, ob dies von salus lat. = Gesundheit oder aus dem indogermanischen sal = salzgrau kommt ist umstritten.

Bild 07 Illustration, Sal-Weide Salix caprea

A = männliche Blütenkätzchen, B = weibliche Blütenkätzchen, C = Blatt Vorder- und Rückseite, D = kräftige, braune Knospenschuppen
Quelle: www.BioLib.de; das Werk ist gemeinfrei.

Teil 1
Spross, Querschnitt
30 Mikrometer

Die Hängende Sal-Weide Salix caprea steht bei uns im Garten.

Sieben ungefärbte Schnitte.

Bild 08 Korkwarzen, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 09 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 10 Markparenchym, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

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Hans-Jürgen Koch

#1
Bild 11 Autofluoreszenz, Übersicht, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 12 Autofluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 13 Autofluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 14 Autofluoreszenz, Xylem, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Wacker 3 A - Färbung (Acridinrot – Acriflavin - Astrablau)
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridiorot 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest.
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 30 Sekunden
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablau 60 Sekunden
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %
10. Einschluss in Euparal
Fotos: Nikon D5000

Bild 15 Spannungsanalyse im Spross der Hängenden Sal-Weide

Foto: H.-J_Koch
Im Baumstamm normal gewachsener Bäume liegen aufgrund des Gewichtes der Äste und Blätter überwiegend Druckspannungen vor. Bei einer unsymmetrischen Baumgestalt (direkt aufgepfropfte Triebe auf den Stamm) führt dieses zu einer Verdrillung.
Im Bereich der Kniekehle sorgt der starke Aufbau von Druckholz für eine Abstützung. Oberhalb des Knies, das heißt im weniger belasteten Bereich, wechselt der Baum seine Strategie und versucht durch Holzaufbau auf dem Knie zugewandten Zugseite die Spannung zu reduzieren. Er bildet Zugholz.

Bild 16 Übersicht, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 17 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 18 Detailaufnahme mit Beschriftung, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

CU = Cuticula, EP = Epidermis, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, XY = Xylem, PH = Phloem, K = Kambium, ST = Strahl, T = Trachee

Bild 19 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 20 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

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Hans-Jürgen Koch

#2
Bild 21 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 22 Dunkelfeld, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 23 Dunkelfeld, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 24 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 25 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 26 Xylem, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Teil 2
Spross, Längsschnitt
20 Mikrometer

Fünf ungefärbte Schnitte

Bild 27 Übersicht, Knospe, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 28 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 29 Knospe, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 30 Autofluoreszenz, Knospe, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 31 Autofluoreszenz, Knospe, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 32 Übersicht, Knospe, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

Die gelb- bis rotbraunen, ovalen, spitz zulaufenden Knospen der Sal-Weide sind spiralig angeordnet. Eine einzige geschlossene Knospenschuppe, die sich wie eine Mütze abziehen lässt, bedeckt die Knospe. Anfangs sind die Blattknospen etwas behaart, später verkahlen sie.

Bild 33 Detailaufnahme, Knospe, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 34 Übersicht, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 35 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 36 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 37 Detailaufnahme, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Bild 38 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'

Auflicht Beleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 39 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Hängende Sal-Weide Salix caprea 'Pendula'


Fazit: Die einzelnen baumförmigen Arten der Weiden lassen sich mikroskopisch nicht unterscheiden. Eingelagerte Kristalle in den Holzstrahlen habe ich nicht gefunden.

Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Aichele ,,Der Kosmos Pflanzenführer", ISBN: 3-86047-394-8
Georg Aas ,,GU Naturführer Bäume", ISBN: 3-7742-1016-0
Gregor Aas ,,Laubbäume", ISBN: 3774241848
Bachofer ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 978-440-14660-6
Heinz Butin ,,Farbatlas Gehölzkrankheiten", ISBN: 3-8001-3874-3
Humphries ,,Der Kosmos Baumführer", ISBN: 3-440-06140-X
U. Hecker ,,Bäume und Sträucher", ISBN: 3-8354-0021-7
U. Hecker ,,Einheimische Laubgehölze", ISBN: 978-3-494-01442-5
Hugh Johanson ,,Das große Buch der Bäume", ISBN:3444-101538
Bernd Miggel ,,Holzbestimmung mit dem Mikroskop", ISBN: 978-930167-81-4
Dieter Grosser ,,Die Hölzer Mitteleuropas", ISBN: 3-935638-22-1
Spohn ,,Kosmos Baumführer Europa", ISBN: 978-3-4440-44741-5
Fritz Hans Schweingruber ,,Anatomie europäischer Hölzer", ISBN: 978-3-941300-51-4
P. Schütt ,,Lexikon der Bäume und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
M. Schretzenmayr ,,Taschenbuch der heimischen Bäume und Sträucher", 1954
,,Botanika" Das Abc der Pflanzen, ISBN: 3-8290-0868-6
,,Welcher Baum ist das?", ISBN: 978-3-440-16449-5
,,Bäume in Mitteleuropa", 1983
,,Das Kosmosbuch der Bäume", ISBN: 3-440-04898-5
,,Was blüht denn da?", ISBN: 978-3-440-1379-0
,,Das große Gartenbuch", ISBN: 978-3-8289-3451-1
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Sollte ich ein Copyright © verletzt haben, so geschieht dies nicht mit Absicht. Bitte schicke mir ein E-Mail, wenn es der Fall sein soll.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.

Gruß
Hans-Jürgen


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jcs

Hallo Hans-Jürgen,

wieder einmal ein sehr interessanter Beitrag! Eine technsiche Frage: Konntest Du die Knospen frisch schneiden, oder musstetst Du die Präparate irgendwie einbetten?

LG

Jürgen

Bernd Miggel

Lieber Hans-Jürgen,

phantastisch! Ich staune immer wieder über die hohe Qualität deiner Beiträge. Würdest du mir bitte zwei Fragen beantworten?:


  • Wie kriegst du diese leuchtenden, brillanten Farben hin? Gibt es ein bestimmtes "Werkzeug", das man in Photoshop oder Gimp dazu benutzen kann?
  • In den Bilder 37 bis 39 erkennt man tracheidale Elemente mit deutlich schraubenförmigen Oberflächen. Um was handelt es sich dabei?

L.G. - Bernd

Hans-Jürgen Koch

Hallo Jürgen,

danke für dein Lob.
Die Knospe habe ich so geschnitten, Einbettung war nicht nötig.
Beim Eindecken mit Euparal gab es Probleme, die feine Haare der Knospe veränderte ihre natürliche Lage. Ich habe das beste Dauerpräparat herausgesucht.

Lieber Bernd,

auch dir danke.
Ich färbe mit Wacker 3 A - Färbung (Acridinrot – Acriflavin - Astrablau).
Mit dem Programm ,,FastStone Image Viewer 7,5" verkleinere ich meine Bilder und verändere bei Bedarf die Schatten und Lichter.
Leider sind die Bildschirme der IT-Welt nicht ab Werk kalibriert. Auf dem einen Monitor kann die Farbgebung also komplett anders aussehen als auf einem anderen. Da hilft eine Farbkalibrierung.
Nur bei einer Colorimeter-Kalibrierung (mit einem Hardware-Sensor) werden die Bildschirmfarben sehr genau und objektiv richtig angepasst.
Das kleine Teil habe ich mir bei unserem Fotografen ausgeliehen.

Es sind wasserleitende Röhren des Xylems.
Tracheiden:
enge, langgestreckte tote Zellen mit Querwänden

Tracheen (Gefässe):
weite, zusammengesetzte tote Elemente ohne Querwände, mit vielfältigen Wandverstärkungen.

Im Gegensatz zu den evolutiv moderneren Gefäßen (Tracheen) haben Tracheiden keine aufgelösten Querwände, sondern leiten das Wasser über sogenannte Hoftüpfel von Zelle zu Zelle. Im oberen Bereich sind sie zugespitzt und haben deshalb eine größere Verbindungsfläche zur nächsten Zelle; hier befinden sich in der Regel auch die meisten Tüpfel.

Gruß
Hans-Jürgen
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Bernd Miggel

Lieber Hans-Jürgen,

was mich so fasziniert, sind die Schraubenverdickungen. Die waren mir von Salixarten bisher nicht bekannt; und hier in deinen Schnitten sieht man sie sehr ausgeprägt.
Das heißt, ich muss ich mir die Salweide in unserem Garten noch mal unter dem Mikroskop ansehen, vor allem das Zweigholz.

L.G. - Bernd

Wutsdorff Peter

Guten Abend Hans-Jürgen,
ich schließe mich dem Lob meiner Vorgänger an:  Suuuper!
Bei  der Beschriftung von Bild  18 habe ich das Problem Kambium und Phloem zu trennen.
Gruß  Peter

Hans-Jürgen Koch

Hallo Peter,

danke.
Ich habe die Farbe des Pfeiles (Bild 18) geändert.

Gruß
Hans-Jürgen
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Fahrenheit

#9
Lieber Hans Jürgen,

das ist wieder ein sehr schöner Beitrag geworden, den ich gerne gelistet habe.

Ich hätte nicht gedacht, dass die Knospen so stabil sind, dass sie ohne Einbettung geschnitten werden können.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Hans-Jürgen Koch

Lieber Jörg,

danke für die Verknüpfung meines Threads in ,,Übersicht Botanik".

Gruß
Hans-Jürgen
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