Castrella truncata

[SNoK]

Aus einem ziemlich hoch gelegenen Tümpel im Hintertaunus bei Oberems habe ich gestern u. a. einen Strudelwurm gefischt. Ich tippe auf den Doppelaugen-Strudelwurm Castrella truncata. Hier ein paar Bilder.

Das erste Bild ist eine Übersicht, in der der Wurm ca. 300 µm lang ist. Als noch mehr Wasser unter dem Deckglas war, war er noch länger. Gut zu sehen ist das Charakteristikum der beiden Doppelaugen, die über einen Steg, oder besser gesagt eine stegförmig pigmentierte Zone miteinander verbunden sind. Aufgenommen mit 40x Plan Fluotar.

Das zweite und dritte Bild zeigt die rhabdoiden Drüsen auf der Oberfläche, einmal im Kopf- und einmal im Schwanzbereich. Dort sieht man auch die Bewimperung. Die Bilder sind mit 100x Öl Plan Fluotar aufgenommen.

Das vierte Bild, auf dem das Tier schon unter Wassermangel leidet und ziemlich zusammengezogen ist, lässt aber gut den weißlichen Schlund (Pharynx) erkennen. Aufgenommen ebenfalls mit 100x Öl Plan Fluotar.

Letzte Ostergrüße
Stephan

[bewie]

Hallo Stephan,

schöne Dokumentation. Was sondern die rhabdoiden Drüsen ab und zu welchem Zweck?

LG
Bernhard

[SNoK]

Viele Turbellarien entwickeln epidermal liegende längliche Strukturen, die Rhabditen. Diese Sekretkörper, die teilweise giftige Substanzen enthalten, können ausgestoßen werden und quellen im Wasser auf. Mit ihrer Hilfe schützen sich die Strudelwürmer vor Fressfeinden oder fangen Beutetiere und hüllen sie mit Schleim ein.

Hier kann Genaueres nachgelesen werden:

http://macrostomorpha.info/sites/macrostomorpha.info/files/ReisingerKelbetz1964_HQ_OPT_OCR.pdf

Stephan