Keronopsis, Holosticha, Urostyla oder was?

Begonnen von SNoK, April 11, 2021, 14:18:50 NACHMITTAGS

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SNoK


Kann mir jemand bei diesem martialisch aussehenden Tierchen helfen, das ich Mitte März im Vordertaunus in einem Bach oder einer Pfütze gefunden habe? Eigentlich sieht es ja ganz charakteristisch aus mit seinen Cirrenreihen. Es ist 140 µm lang. Ich habe im Kahl (1932) geblättert, und natürlich auch im Wassertopfen. Aber so richtig fündig bin ich nicht geworden. Da das Tier ziemlich im Schmodder schwamm, und ich den nicht richtig wegbekommen habe, ist einiges an den Tieren etwas bräunlich geraten. Mal dachte ich an Keronopsis, dann an Holosticha, oder auch Urostyla.

Stephan

Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

limno

#1
Hallo Stephan,
Größe? (ohne Bewimperung)
Beste Grüße von
Heinrich
P.S. Hab' gerade eine PM bekommen, dass ich die Größenangabe übersehen habe!
Ich bitte um Entschuldigung
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

limno

Hallo Stephan,
ich meine Dein Tierchen als Keronopsis monilata identifiziert zu haben. Maßgebend ist die Zeichnung auf S.577, Abbildung 1, wo die Größe mit 150 µm angegeben ist, das sollte doch im tolerablen Bereich der "etwas variablen" Art liegen. Auch die hintere Cirrenreihe passt gut. Ich bin  den Schlüssel mehrmals durchgegangen und bin mir relativ sicher. Auch der "Schmodder" im Bild war bei der Bestimmung vielleicht hilfreich.
Beste Grüße von
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

SNoK

#3
Lieber Heinrich,

danke für die Unterstützung bei der Bestimmung. Bei K. monilata war ich auch gelandet, aber dann etwas verwirrt durch die Beschreibung, gerade der Größe (200-300 Mikrometer). Im Text wird die Variante mit den 150 Mikrometer nicht erwähnt, außer durch den Verweis auf die Abbildung 104 (1). Ich war mir auch nicht so sicher, was alles Kern ist und was nicht. Aber das kann gut sein mit der genannten Art. Ich bin nur etwas vorsichtig geworden, weil ich schon ein paar Mal knapp daneben lag. Mal sehen, ob sich noch jemand meldet. Holosticha monilata ist offenbar der neuere Name oder zumindest ein Synonym.

Grüße
Stephan
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liftboy

Hallo Stephan,

vielleicht hilft das weiter:
ich habs Dir per PN geschickt

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

limno

Lieber Stephan,
ich weiß ja nicht, was Dir Wolfgang geschickt hat :( ;) . Heute hab ich jedenfalls in der "Ciliaten-Revision" von FOISSNER, 1991, nachgeschaut und  erneut  das Tierchen auf Holosticha monilata bestimmt. Du, als der Originalbeobachter hast den lebenden Ciliaten in unverfälschten Farben sicher auch im Hellfeld betrachten können.
Mit besten Grüßen
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

SNoK

Lieber Heinrich,

in den Foissner (1991) hatte ich inzwischen auch reingeschaut, weil ich gesehen habe, dass es bezüglich dieses Tierchens schon mal eine Diskussion im Tümplerforum gegeben hat:

https://www.mikro-tuemplerforum.at/viewtopic.php?f=23&t=521&p=1665&hilit=holosticha#p1665

Dort wurde auf Foissner verwiesen. Ja, es verdichtet sich, dass es H. monilata ist. Ich habe bisher noch nicht gesehen, wann und warum das Tier einer anderen Gattung zugeordnet wurde.

Vielleicht meldet sich ja Martin Kreutz noch zu Wort. Er spricht in dem anderen Beitrag von einem Stäbchensaum, der auf den Bildern nicht richtig zu erkennen ist. Ich finde, auf einem meiner Bilder kann man den sehen.

Grüße
Stephan
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